Offe­ner Brief: Ant­wort der BI für den Haupts­moor­wald an Herrn OB Starke

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Ihr Schrei­ben vom 26.11.2018 / St-Hi-en

Sehr geehr­ter Ober­bür­ger­mei­ster Starke,

wir bedan­ken uns für Ihr Schrei­ben vom 26.11.2018 und Ihre Ein­la­dung zum Dia­log. Der Bür­ger­ent­scheid am 18.11. hat den Bebau­ungs­plan Nr. 429 ein­deu­tig been­det und damit Stadt­spit­ze und Stadt­ge­sell­schaft ein Jahr Hand­lungs­spiel­raum ermög­licht, das wir gemein­sam für ganz neu­es Den­ken nut­zen sollten.

Aus unse­rer Sicht ist der über­wäl­ti­gen­de Erfolg des Bür­ger­be­geh­rens „Für den Haupts­moor­wald“ nicht nur ein wich­ti­ger Schritt zum größt­mög­li­chen Erhalt der Natur- und Wald­flä­chen auf der Muna, son­dern auch ein deut­li­ches Signal an die gesam­te Bam­ber­ger Poli­tik für mehr Umwelt‑, Klima‑, Natur- und Gesund­heits­schutz bei allen Fra­gen der zukünf­ti­gen Stadt­ent­wick­lung. Hier sehen wir auch einen Auf­trag an die Stadt­spit­ze in Kon­se­quenz aus dem Bür­ger­ent­scheid einen neu­en stadt­ge­sell­schaft­li­chen Pro­zess anzu­sto­ßen, unter akti­ver Ein­bin­dung der Bür­ger­schaft und in hoher Trans­pa­renz, um so am Ende auch einen brei­ten gesell­schaft­li­chen Kon­sens zu erreichen.

Wir als Bür­ger­initia­ti­ve spre­chen uns dabei ganz klar für ein Kon­zept einer zukunfts­ori­en­tier­ten und nach­hal­ti­gen Stadt­ent­wick­lung aus, bei dem Ant­wor­ten auf die heu­ti­gen und zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen unter Ein­be­zug der Poten­tia­le und Res­sour­cen der gesam­ten Stadt gesucht wer­den. Wel­che Bedeu­tung die Muna bei Fra­gen der Stadt­ent­wick­lung zukünf­tig haben kann, wird im Lau­fe eines sol­chen Pro­zes­ses deut­lich wer­den. Die not­wen­di­ge Redu­zie­rung von Flä­chen­ver­brauch und Ver­kehrs­auf­kom­men, der Gesund­heits­schutz der Bevöl­ke­rung sowie ein maxi­ma­ler Wald­er­halt aus Grün­den des Kli­ma­schut­zes sind dabei wich­ti­ge Leit­li­ni­en für uns.

Von poli­ti­schen Schnell­schüs­sen hal­ten wir hin­ge­gen nichts und den Aktio­nis­mus der letz­ten bei­den Wochen ver­fol­gen wir mit gro­ßer Skep­sis und der Sor­ge, dass poli­tisch eine gro­ße Chan­ce ver­tan wird. Hin­wei­se auf Zeit­druck kön­nen wir auch mit Blick auf die Pla­nun­gen der HWK nur bedingt nach­voll­zie­hen und Ver­zö­ge­run­gen sind nicht durch uns zu ver­tre­ten. Nach­dem sich Stadt­spit­ze und Stadt­rat nun mona­te­lang Zeit genom­men haben für eine Poli­tik gegen die Bür­ger­initia­ti­ve und die durch uns ver­tre­te­nen Anlie­gen, gilt es nun zunächst den Bür­ger­ent­scheid zu respek­tie­ren und zugleich neue Wege hin zu einem ver­trau­ens­vol­len Bür­ger­dia­log zu beschreiten.

Da wir nun, wie Sie geschrie­ben haben, bei „0“ begin­nen kön­nen, neh­men wir ger­ne Ihre Ein­la­dung an, gemein­sam zu über­le­gen, wie der Pro­zess einer nach­hal­ti­gen Stadt­ent­wick­lung orga­ni­siert, struk­tu­riert und umge­setzt wer­den kann. Ein Ter­min noch in die­sem Jahr erscheint uns schwie­rig, den­noch ver­su­chen wir ein Tref­fen zu ermöglichen.

Mit freund­li­chen Grüßen
Vol­ker Braun
Mar­tin Bücker
Anto­nia Grim
für die Bür­ger­initia­ti­ve für den Hauptsmoorwald