Bam­ber­ger GAL: „Wil­de Jon­gla­ge mit Immobilien“

Städ­ti­sches Immo­bi­li­en­an­ge­bot ans Lan­des­amt für Gesund­heit wäre auch für Ver­kehrs­po­li­zei geeig­net und könn­te Haupts­moor­wald retten

Dass die Stadt Bam­berg sich mit einer 6000-qm-Immo­bi­lie um die Ansied­lung des Lan­des­amts für Gesund­heit & Pfle­ge bewirbt, löst bei den Bam­ber­ger Grü­nen schar­fe Kri­tik aus. „Eine wil­de und poli­tisch nicht legi­ti­mier­te Jon­gla­ge mit städ­ti­schen Immo­bi­li­en“ nennt Jonas Glü­sen­kamp vom GAL-Vor­stand das Vor­ge­hen von OB Starke.

Wie bekannt hat­te der OB dem Frei­staat Bay­ern eine städ­ti­sche Immo­bi­lie mit 6000 Qua­drat­me­tern Nutz­flä­che für das neue Lan­des­amt ange­bo­ten, nach Infor­ma­tio­nen der GAL liegt das genann­te Objekt in der Benz­stra­ße in Bam­berg-Nord. „Doch war­um wur­de die­ses Gebäu­de nicht der Ver­kehrs­po­li­zei ange­bo­ten, die seit Jah­ren einen zusätz­li­chen Stand­ort in Bam­berg sucht?“ fragt Glü­sen­kamp. Dass es ein sol­ches Ange­bot nicht gab, weiß er direkt von Innen­mi­ni­ster Herr­mann, der auf Anfra­ge der Grü­nen geant­wor­tet hat­te, die Stadt Bam­berg habe kei­ner­lei Alter­na­ti­ven zu dem nun ins Auge gefass­ten Grund­stück im Haupts­moor­wald gese­hen. „Die Benz­stra­ße liegt in direk­ter Auto­bahn­nä­he und könn­te ver­mut­lich die Anfor­de­run­gen der Ver­kehrs­po­li­zei erfül­len. Statt­des­sen ver­schweigt die Stadt­spit­ze offen­bar die­se Alter­na­ti­ve und for­ciert gera­de­zu skru­pel­los das hekt­ar­wei­se Abhol­zen von wert­vol­lem Wald in Bamberg-Ost.“

Auch die umwor­be­ne Ansied­lung eines neu­en Lan­des­amts mit neu­en Arbeits­kräf­ten und zuzie­hen­den Fami­li­en an sich sehen die Grü­nen nicht nur posi­tiv. GAL-Stadt­rä­tin Ger­trud Leu­mer sagt: „Es wer­den erneut Leu­te nach Bam­berg gezo­gen, die Wohn­raum, Kita-Plät­ze, Schu­len, Pfle­ge­plät­ze usw. brau­chen, alles, wor­an jetzt schon mas­si­ver Man­gel besteht. Doch über all das macht sich die Stadt­spit­ze kei­ne Gedan­ken. Man will nur immer wei­ter wach­sen und Pre­sti­ge anhäu­fen, ohne die Fol­gen für die Bevöl­ke­rung ein­zu­kal­ku­lie­ren.“ Auch dass die Bewer­bung völ­lig am Stadt­rat vor­bei auf den Weg gebracht wur­de, die poli­tisch legi­ti­mier­ten Mandatsträger*innen über­haupt erst aus der Pres­se davon erfuh­ren, kri­ti­sie­ren die Grü­nen scharf.