Ober­frän­ki­sche Johan­ni­ter star­ten Ehren­amts-Pro­jekt Lese­hund – „Casting“ am 25. Februar

Symbolbild Bildung

Kin­dern die Angst vorm Vor­le­sen neh­men: Lese­hun­de-Teams gesucht

Der Lesehund hört zu ...

Der Lese­hund hört zu …

Lesen eröff­net Kin­dern neue Wel­ten: Für Schul­an­fän­ger ist es eine der span­nend­sten Rei­sen über­haupt, Schritt für Schritt zu erfah­ren, was sich hin­ter Buch­sta­ben ver­birgt. Doch nicht alle tun sich leicht damit: Vor allem lau­tes Vor­le­sen fällt vie­len Kin­dern schwer – vor dem Leh­rer, den Mit­schü­lern, den Eltern, die viel­leicht unge­dul­dig wer­den oder Feh­ler anmah­nen. Wie schön wäre es da, einen Zuhö­rer zu haben, der wirk­lich nichts ande­res tut, als gedul­dig zu lau­schen! Ein neu­es Pro­jekt der ober­frän­ki­schen Johan­ni­ter will genau das für klei­ne Leser mög­lich machen: Lese­hun­de sol­len den Kin­dern die Angst neh­men und ihnen hel­fen, bes­ser lesen zu lernen.

Ehren­amt­li­che mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund gesucht

Gesucht wer­den hier­für Hun­de­hal­ter, die Inter­es­se haben, sich mit ihrem Hund ehren­amt­lich an dem Pro­jekt zu betei­li­gen. „Ein Lese­hund soll­te freund­lich und kin­der­lieb sein, Stress und frem­de Men­schen gut ertra­gen und er soll­te eini­ge Grund­be­feh­le ken­nen“, erklärt Hel­mut Win­ter, der das Pro­jekt Johan­ni­ter-Lese­hund in Mit­tel­fran­ken lei­tet. Und auch die Besit­zer soll­ten natür­lich Kin­der mögen, gedul­dig sein und Zeit haben, mit ihrem Hund regel­mä­ßig Schul­klas­sen zu besu­chen. „Wir wür­den uns beson­ders freu­en, wenn sich auch Hun­de­hal­ter mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund fin­den, da wir auf die­se Wei­se auch Kin­der mit ent­spre­chen­dem Hin­ter­grund noch bes­ser betreu­en könn­ten“, erklärt Tobi­as Eckardt, der das Pro­jekt in Ober­fran­ken leitet.

Lese­för­de­rung ein­mal anders – aus­ge­zeich­net mit dem Baye­ri­schen Innovationspreis

Das Pro­jekt Lese­hund bie­ten die Johan­ni­ter bereits an meh­re­ren Orten erfolg­reich an: Neben Mit­tel­fran­ken sind zum Bei­spiel auch im All­gäu Lese­hun­de unter­wegs. Das All­gäu­er Pro­jekt wur­de 2016 sogar mit dem „Inno­va­ti­ons­preis Ehren­amt“ des Baye­ri­schen Sozi­al­mi­ni­ste­ri­ums aus­ge­zeich­net. In Zukunft sol­len auch Grund­schü­ler in Ober­fran­ken von Lese­hun­den unter­stützt werden.

Die Johan­ni­ter-Lese­hun­de-Teams besu­chen regel­mä­ßig Grund­schu­len, die sich an dem Pro­jekt betei­li­gen möch­ten: Vor allem lese­schwa­che Kin­de haben dann die Gele­gen­heit, “ihrem“ Hund rund 20 Minu­ten vor­zu­le­sen. Und der hört gedul­dig zu, lacht nicht, kri­ti­siert nicht und bewer­tet nicht. In die­ser geschütz­ten Atmo­sphä­re kön­nen die Kin­der auf spie­le­ri­sche Wei­se, ihre Lese­fä­hig­keit ver­bes­sern und Äng­ste vor dem Vor­le­sen abzu­bau­en. Und es tut dem Kind ein­fach gut, den Hund zu strei­cheln und sei­ne Nähe zu spüren.

Am 25. Febru­ar laden die Johan­ni­ter inter­es­sier­te Hun­de­teams zu einem ersten Vor­stel­lungs­ter­min mit Pro­jekt-Lei­ter Hel­mut Win­ter ein: Beim gemein­sa­men Spa­zie­ren­ge­hen ist Gele­gen­heit, sich ken­nen­zu­ler­nen und vor allem abzu­klä­ren, ob die Hun­de die nöti­gen Vor­aus­set­zun­gen mit­brin­gen. Und natür­lich wer­den die ent­spre­chen­den Lese­hun­de-Teams anschlie­ßend auch pro­fes­sio­nell auf ihre Tätig­keit vor­be­rei­tet: Anfang März fol­gen ein Theo­rie- und ein Pra­xis-Kurs. Inter­es­sen­ten kön­nen sich tele­fo­nisch (0951 208533–13) oder per E‑Mail (tobias.​eckardt@​johanniter.​de) an Tobi­as Eckardt von den ober­frän­ki­schen Johan­ni­tern wenden.