100 Jah­re Bam­ber­ger Verfassung

Gedenktafel
Gedenktafel

Tagung der Gesell­schaft für baye­ri­sche Rechts­ge­schich­te, der Stadt Bam­berg und des Leo­pold-Wen­ger-Insti­tuts für Rechts­ge­schich­te, der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen am 7./.8. Juli 2017 im Stadt­ar­chiv Bamberg

Die Tagung „100 Jah­re Bam­ber­ger Ver­fas­sung“, unter der Lei­tung von Prof. Dr. jur. Hans-Georg Her­mann, Leo­pold-Wen­ger-Insti­tut für Rechts­ge­schich­te, der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen, wid­met sich einem zen­tra­len Ver­fas­sungs­do­ku­ment der baye­ri­sche Geschich­te und der baye­ri­schen Staat­lich­keit: Wegen der in Mün­chen aus­ge­ru­fe­nen Räte­re­pu­blik waren die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung und der baye­ri­sche Land­tag nach Bam­berg aus­ge­wi­chen, so dass hier am 12.August 1919 die neue Ver­fas­sung des Frei­staats Bay­erns ver­ab­schie­det wurde.

Inter­es­sier­te sind zu der Tagung herz­lich will­kom­men. Da die Tagungs­räu­me jedoch nur begrenzt Platz bie­ten, bit­tet das Stadt­ar­chiv Bam­berg um schrift­li­che Anmel­dung. Am 7. Juli um 19 Uhr fin­det zudem im Spie­gel­saal der Har­mo­nie ein öffent­li­cher Vor­trag statt. Es spricht der lang­jäh­ri­ge Gene­ral­di­rek­tor der Staat­li­chen Archi­ve Bay­erns, Her­mann Rum­schöt­tel zu „Sta­tio­nen, Ver­bin­dun­gen und Wei­chen­stel­lun­gen der baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­schich­te im 19. und 20. Jahrhundert“.

Aus­ge­wie­se­ne Exper­ten der baye­ri­schen Lan­des­ge­schich­te und der Ver­fas­sungs­ge­schich­te ana­ly­sie­ren die erste demo­kra­ti­sche Ver­fas­sung Bay­erns, stel­len sie in den ver­fas­sungs­ge­schicht­li­chen Zusam­men­hang der Jah­re nach dem Ersten Welt­krieg und zei­gen die Ein­flüs­se auf die Baye­ri­sche Ver­fas­sung von 1946. So konn­ten mit Prof. Fabi­an Wittreck (Uni­ver­si­tät Mün­ster) und Prof. Her­mann Rum­schöt­tel (Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr Mün­chen) Exper­ten für das Lan­des­ver­fas­sungs­recht in der Wei­ma­rer Repu­blik und für die baye­ri­sche Ver­fas­sungs­ge­schich­te gewon­nen wer­den. Der Her­aus­ge­ber der baye­ri­schen Mini­ster­rats­pro­to­kol­le für 1919, Wolf­gang Ehber­ger (Mün­chen), wird Robert Pilo­ty, einen der Ver­fas­sungs­vä­ter, und sei­ne Bedeu­tung dar­stel­len, wäh­rend Bern­hard Grau (Mün­chen) die ver­fas­sungs­po­li­ti­schen Zie­le Kurt Eis­ners auf­zeigt. Der Ver­fas­ser der jüng­sten umfang­rei­chen Mono­gra­phie zur Bam­ber­ger Ver­fas­sung, Chri­sti­an Georg Ruf (Rott­weil), zeigt die Kon­ti­nui­tä­ten zur Ver­fas­sung von 1946 auf. Die Bei­trä­ge von Prof. Ger­hard Lin­gel­bach (Jena) und Prof. Mar­tin Schen­nach (Inns­bruck) len­ken den Blick auf die Ver­fas­sun­gen von Thü­rin­gen und auf die Pro­ble­ma­tik der Län­der­ver­fas­sun­gen in der neu­en Repu­blik Öster­reich. Die­ser bis­her ver­nach­läs­sig­te ver­glei­chen­de Blick ermög­licht eine bes­se­re Ein­ordung der Bam­ber­ger Ver­fas­sung in den poli­ti­schen Kon­text der dama­li­gen Zeit. Der mit der neu­en Ver­fas­sung ver­bun­de­nen Fra­ge einer Staats­sym­bo­lik des Frei­staats Bay­ern geht schließ­lich Cajet­an von Are­tin (Mün­chen) nach, wäh­rend der Lei­ter des Stadt­ar­chivs Bam­berg, Horst Geh­rin­ger, die Aus­wir­kun­gen des in Bam­berg tagen­den Land­tags auf das städ­ti­sche Leben thematisiert.

Die Vor­trä­ge wer­den in einem Tagungs­band zu Beginn des Jubi­lä­ums­jah­res 2019 veröffentlicht.

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