Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen in der Pflege

Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml setzt sich für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen in der Pfle­ge ein. Huml beton­te am Sams­tag in Bam­berg anläss­lich einer Regio­nal­kund­ge­bung der Gewerk­schaft ver.di mit Über­ga­be einer Unter­schrif­ten­li­ste „für mehr Pfle­ge­per­so­nal“: „Es ist wich­tig, dass Pfle­ge­kräf­te vor Über­la­stung geschützt wer­den. Die Kran­ken­haus­trä­ger ste­hen ganz klar in der Ver­ant­wor­tung gegen­über ihren Mit­ar­bei­tern! Sie müs­sen Arbeits­be­din­gun­gen bie­ten, die der ver­ant­wor­tungs­vol­len Tätig­keit in der Pfle­ge ange­mes­sen sind.“

Die Mini­ste­rin füg­te hin­zu: „Die Her­aus­for­de­run­gen in der Pfle­ge stei­gen. So nimmt der Anteil älte­rer Pati­en­ten ste­tig zu. Die Ver­weil­dau­ern im Kran­ken­haus sin­ken, die Arbeit ver­dich­tet sich. Lei­der hat das Ver­gü­tungs­sy­stem im Kran­ken­haus die Ten­denz, Kosten­stei­ge­run­gen durch höhe­ren Per­so­nal­be­darf nicht aus­rei­chend zu berücksichtigen.“

Huml ver­wies dar­auf, dass der zustän­di­ge Bund bereits Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Pfle­ge­si­tua­ti­on ein­ge­lei­tet hat. Sie erläu­ter­te: „Mit dem Kran­ken­haus­struk­tur­ge­setz wur­de der soge­nann­te Pfle­ge­zu­schlag ein­ge­führt. Das ist ein Anreiz für die Beschäf­ti­gung von mehr Pfle­ge­per­so­nal. Eine Gesamt­sum­me von bun­des­weit 500 Mil­lio­nen Euro wird nach der Anzahl der dort ange­stell­ten Pfle­ge­kräf­te auf die ein­zel­nen Kran­ken­häu­ser verteilt.“

Die Mini­ste­rin ergänz­te: „Außer­dem ist ein Pfle­ge­stel­len­för­der­pro­gramm in Höhe von 660 Mil­lio­nen Euro in drei Jah­ren vor­ge­se­hen. Dies bedeu­tet etwa 1.300 zusätz­li­che Stel­len in Bayern.“

Dar­über hin­aus hat eine beim Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit ein­ge­rich­te­te Exper­ten­kom­mis­si­on geprüft, ob der Pfle­ge­be­darf in Kran­ken­häu­sern in der Ver­gü­tung durch Fall­pau­scha­len und Zusatz­ent­gel­te sach­ge­recht abge­bil­det ist. Auf der Grund­la­ge des Berichts die­ser Kom­mis­si­on wer­den Per­so­nal­min­dest­stan­dards für pfle­ge­sen­si­ti­ve Berei­che ein­ge­führt. Eine ent­spre­chen­de gesetz­li­che Rege­lung wur­de am 01.06.2017 im Deut­schen Bun­des­tag beschlossen.

Huml unter­strich: „Damit wird min­de­stens zum Teil eine For­de­rung der Gewerk­schaft ver.di erfüllt, die sich immer für eine gesetz­li­che Vor­ga­be für Per­so­nal in der Pfle­ge ein­ge­setzt hat. Aller­dings hat Bay­ern hier die Nase bereits vorn. Laut Kran­ken­h­aus­sta­ti­stik liegt der Per­so­nal­ein­satz in der Pfle­ge in baye­ri­schen Kran­ken­häu­sern je nach Mess­zahl um 1,5 bis 2 Pro­zent über dem Bundesdurchschnitt.“

Die Mini­stern füg­te hin­zu: „Wir wol­len hof­fen, dass die künf­ti­ge Min­dest­be­set­zung sich nicht nur in die­sem Rah­men bewe­gen wird. Es kann nicht ange­hen, dass mit einer gesetz­lich ein­ge­führ­ten Norm­grö­ße der hohe baye­ri­sche Stan­dard unter­schrit­ten wird – und dass Kran­ken­häu­ser in die Kri­tik gera­ten, weil sie mehr Per­so­nal einsetzen.“

Huml warb zugleich für die „Ver­ei­ni­gung der Pfle­gen­den in Bay­ern“. Sie beton­te: „Die Staats­re­gie­rung hat eine Berufs- und Inter­es­sen­ver­tre­tung ohne Pflicht­mit­glied­schaft und ohne Bei­trags­pflicht aller Berufs­an­ge­hö­ri­gen auf den Weg gebracht. Ich bit­te Sie, die­se Ver­ei­ni­gung der Pfle­gen­den in Bay­ern aktiv mit­zu­ge­stal­ten. Dann kann die Ver­ei­ni­gung der maß­geb­li­che Ansprech­part­ner für Poli­tik und Gesell­schaft in allen Fra­gen der Pfle­ge in Bay­ern werden!“