Neujahrsgedanken
„Der ist ein Narr, der sich an der Vergangenheit die Zähne ausbricht, denn sie ist ein Granitblock und hat sich vollendet.“
Diese Lebensweisheit von Antoine Saint-Exupeery muss ich mir immer wieder selbst zu Herzen nehmen, denn es fällt mir schwer, Vergangenes vergangen sein zu lassen. Ich grüble oft darüber nach, was ich anders, besser hätte machen sollen. Aber all das Spekulieren und Nachtragen hilft nichts, raubt uns ja nur die Lebensfreude und verdüstert die vor uns liegende Zeit. Nun bricht ein neues Jahr an, das unsere volle Kraft, Aufmerksamkeit und Phantasie beansprucht. Die Jahreswende ist eine Zeit, wo viele mit allerlei Tricks zu enträtseln suchen, was da auf sie zukommt. Ich möchte gar nicht wissen, was die Zukunft bringt, denn dieses Wissen würde mich nur belasten. Ich bewundere den Dichter Joachim Ringelnatz, wenn er schreibt:
„Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten? Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich die ersten Nächte schlaflos verbringen, dann tagelang ängstlich und kleinlich ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schmieden. Dann aber hoffentlich lachen und dem lieben Gott abends leise bitten, doch wieder nach seiner Weisheit das neue Jahr göttlich zu regieren.“
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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