Bam­ber­ger BWL-Pro­fes­so­rin Mai­ke And­re­sen forscht zu wenig bekann­tem Arbeitszeitmodell

Symbolbild Bildung

Das (Un-)Glück der Arbeitszeitfreiheit

Indi­vi­du­el­le Arbeits­zei­ten, kei­ne Anwe­sen­heits­pflicht oder per­sön­li­che Arbeits­zeit­struk­tu­ren: Fle­xi­ble Arbeits­zeit­ge­stal­tung soll Unter­neh­men ermög­li­chen, ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu erhal­ten. Eini­ge For­men wie Arbeits­zeit­kon­ten oder Teil­zeit­ar­beit wer­den bereits viel­fach ange­wandt. BWL-Pro­fes­so­rin Mai­ke And­re­sen forscht zu einem Modell, das bis­lang in Deutsch­land wenig bekannt ist: die Arbeitszeitfreiheit.

Die Arbeits­zeit­frei­heit ist ein sel­te­nes Phä­no­men, das in Deutsch­land auf­grund arbeits­recht­li­cher Bestim­mun­gen bis­her wenig aus­ge­übt und daher auch wenig erforscht wird. Das soge­nann­te „results-only work envi­ron­ment“ (ROWE) – Modell, in Deutsch­land unter dem Namen „Arbeits­zeit­frei­heit“ bekannt, über­lässt den Arbeit­neh­mern eines Unter­neh­mens kom­plet­te Gestal­tungs­frei­heit in Bezug auf Arbeits­dau­er und ‑zeit­punkt.

Ob der Mit­ar­bei­ter sei­ne Arbeit im Büro, zu Hau­se oder anders­wo erle­digt, wie vie­le Stun­den er an wel­chen Tagen arbei­tet und wann sei­ne Arbeits­zeit beginnt bezie­hungs­wei­se endet, ent­schei­det er selbst. „Haupt­sa­che, die Ergeb­nis­se stim­men“, so Prof. Dr. Mai­ke And­re­sen vom Lehr­stuhl für Betriebs­wirt­schafts­leh­re, ins­be­son­de­re Per­so­nal­ma­nage­ment an der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Bereits in ihrer Habi­li­ta­ti­ons­schrift „Das (Un-)Glück der Arbeits­zeit­frei­heit“ aus dem Jahr 2009 beschäf­tig­te sie sich mit den Aus­wir­kun­gen die­ses Modells auf Unter­neh­men und Arbeit­neh­mer. Seit­her hat sie das The­ma der kom­plet­ten Arbeits­zeit­fle­xi­bi­li­sie­rung nicht locker gelas­sen. In ihrem am 30. Sep­tem­ber 2014 erschei­nen­den Grund­la­gen­werk zur Per­so­nal­ma­nage­ment-Pra­xis „Asses­sing Added Value“ wirft And­re­sen einen umfas­sen­den Blick auf die Arbeits­zeit­frei­heit, stellt Vor- und Nach­tei­le dar und gibt Emp­feh­lun­gen, wie das Modell ver­bes­sert wer­den kann. Ihre Kern­the­se: Eine Wei­ter­ent­wick­lung und Umset­zung des Modells lohnt sich, denn gegen­über ande­ren For­men der Arbeits­zeit­fle­xi­bi­li­sie­rung bie­tet es ent­schei­den­den Mehrwert.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma unter:
www​.uni​-bam​berg​.de/​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​a​r​b​e​i​t​s​z​e​i​t​f​r​e​i​h​eit