Bay­ern­wei­te THW-Ein­satz­übung „Blau­er Löwe“ in Oberfranken

Ins­ge­samt betei­lig­ten sich 750 Hel­fer aus 65 Orts­ver­bän­den an der Übung in Selb. Unter ihnen waren auch 25 Hel­fer aus den Orts­ver­bän­den Forch­heim und Kirchehrenbach.

Auch die im Ortsverband Kirchehrenbach stationierte Radgreifhebeanlage kam bei der Übung mehrmals zum Einsatz. Foto:  THW / Beatrix Schäfer

Auch die im Orts­ver­band Kirch­eh­ren­bach sta­tio­nier­te Rad­greif­he­be­an­la­ge kam bei der Übung mehr­mals zum Ein­satz. Foto: THW / Bea­trix Schäfer

Sze­na­rio: Am 23. Mai wur­de die Stadt Selb von einem schwe­ren Unwet­ter getrof­fen. Gleich­zei­tig ereig­ne­te sich in Selb auch noch ein Erd­be­ben in einer bis zu dahin nicht bekann­ten Stärke.

Beson­ders schwer hat es das Gebiet um die Fir­ma Hut­schen­reu­ther getrof­fen. Zahl­rei­che Gebäu­de und Stra­ßen wur­den dabei zer­stört. Des Wei­te­ren wur­de von einer gro­ßen Anzahl von Ver­miss­ten, Ver­letz­ten und Toten ausgegangen.

Die Ört­li­che Ein­satz­lei­tung beauf­trag­te das Tech­ni­sche Hilfs­werk (THW) einen eige­nen Ein­satz­ab­schnitt auf dem Gelän­de der Fir­ma Hut­schen­reu­ther zu betrei­ben. Hier­zu bau­te das Tech­ni­sche Hilfs­werk (THW) eine eige­ne Füh­rungs­struk­tur auf, mit der die ihr zuge­wie­sen­den Ein­hei­ten aus ganz Bay­ern effek­tiv geführt wer­den können.

Mit schwe­rer Räum­tech­nik durch die Fach­grup­pen Räu­men wur­den Zuwe­ge zu den Gebäu­den her­stellt, damit die Hel­fer der Ber­gungs­grup­pen sich leich­ter Zugang zu den Gebäu­den zu ver­schaf­fen. So konn­ten sie die Ver­letz­ten und Ver­miss­ten schnel­ler orten und ber­gen. Auch Sach­wer­te konn­ten so schnel­ler gesi­chert wer­den. Unter­stützt wur­den die THW-Ein­satz­kräf­te durch den Gefahr­gut­zug der Feu­er­wehr Hof die eine Dekon­ta­mi­na­ti­ons­an­la­ge am Ein­gang des Fir­men­ge­län­des errichtete.

Was sich nach einer fol­gen­schwe­ren Unwet­ter­ka­ta­stro­phe anhört, war The­ma der bay­ern­wei­ten THW-Übung „Blau­er Löwe“, die vom THW Lan­des­ver­band Bay­ern orga­ni­siert wurde.

Haupt­ziel die­ser Übung war es die Zusam­men­ar­beit der ein­zel­nen Ein­hei­ten und Fach­grup­pen des THW zu inten­si­vie­ren, Rei­bungs­ver­lu­ste zu erken­nen und gege­be­nen­falls abzu­stel­len. Ein wei­te­res Ziel bestand dar­in einen Bereit­stel­lungs­raum mit Logi­stiks­tütz­punkt zu betrei­ben. Hier wur­den die Hel­fer des THW ver­pflegt und die Gerät­schaf­ten der Ein­hei­ten nach Bedarf repariert.

Ins­ge­samt betei­lig­ten sich 750 Hel­fer aus 65 Orts­ver­bän­den an der Übung in Selb. Unter ihnen waren auch 25 Hel­fer aus den Orts­ver­bän­den Forch­heim und Kirchehrenbach.

Die Hel­fer aus Forch­heim waren in der Füh­rung und Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­ge­setzt und stell­ten den Kon­takt zwi­schen den Ein­hei­ten und der Füh­rung des Ein­satz­ab­schnitts her. Wei­te­re Hel­fer unter­stütz­ten in der Fach­grup­pe Logi­stik Ver­pfle­gung sicher, dass die Hel­fer an der Ein­satz­stel­le bei Kräf­ten blie­ben. Auch eine Ber­gungs­grup­pe aus Forch­heim war unter den ein­ge­setz­ten Ein­hei­ten. An der Ein­satz­stel­le wur­de ihnen ein Gebäu­de­teil zuge­teilt, in dem sie nach Ver­letz­ten und Ver­miss­ten such­ten. Die Hel­fer aus Kirch­eh­ren­bach waren mit der Fach­grup­pe Logi­stik Mate­ri­al­er­hal­tung vor Ort. Ihre Auf­ga­be bestand dar­in die mit­ge­führ­ten Gerät­schaf­ten nach einem Aus­fall wie­der instand zu set­zen und die Ein­hei­ten an der Ein­satz­stel­le mit Ver­brauchs­gü­tern wie Sprit, Holz und wei­te­rem Klein­ma­te­ri­al zu versorgen.

Eine Auf­ga­be an die­sem Wochen­en­de hat­te der Mate­ri­al­er­hal­tungs­trupp, als der Shut­tle-Bus des THW vor­fuhr. Ein Kabel­bruch sorg­te dafür, dass das Rück­licht nicht mehr funk­tio­niert. Kur­zer­hand kam der Bus auf die Rad­greif­he­be­an­la­ge und die Hel­fer tausch­ten das Kabel aus.

Par­al­lel zu der Übung in Selb übten ca. 100 Hel­fer im Ant­holz­ertal / Süd­ti­rol bei der „Alpi­ne 2014“ den Ein­satz nach einer Natur­ka­ta­stro­phe mit schwe­ren Regen­fäl­len. Hier wur­de die Zusam­men­ar­beit grenz­über­grei­fend mit ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen geübt.

Text: Karo­li­ne Kötter