Bay­reu­ther Kin­der­kran­ken­schwe­stern stel­len Schmerz­ska­la­ta­bel­le für Babys vor

perischmerzIm Rah­men eines Qua­li­täts­zir­kels des Peri­na­tal­zen­trums Nord­fran­ken kamen jetzt die Kin­der­kran­ken­pfle­ge­rin­nen der päd­ia­tri­schen Inten­siv­pfle­ge der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH mit den Kol­le­gin­nen aus den Part­ner­kli­ni­ken in Bam­berg und Schwein­furt zusam­men. Die bei­den Fach­kran­ken­schwe­stern Bea­te Bern­rei­ter und Andrea Pau­lus aus Bay­reuth stell­ten dabei eine neue Mög­lich­keit zur Beur­tei­lung von Schmerz­emp­fin­den bei Babys vor.

Ärz­te, Pfle­ge­kräf­te und Heb­am­men des Peri­na­tal­zen­trums Nord­fran­ken tref­fen sich regel­mä­ßig, um der hohen fach­li­chen Stan­dards wei­ter zu ent­wickeln. Dies­mal – am Stand­ort Bay­reuth – stand vor allem die Vor­stel­lung der im Kli­ni­kum Bay­reuth ver­wen­de­ten Schmerz­ska­la­ta­bel­le bei Früh­chen, Neu­ge­bo­re­nen und Säug­lin­gen im Fokus.

Mit­hil­fe einer sol­chen Ska­la wer­den unter ande­rem das Schlaf­ver­hal­ten, die Bewe­gun­gen, sowie der Mus­kel­to­nus und Gesichts­aus­druck der jun­gen Pati­en­ten beob­ach­tet und anschlie­ßend mit einem Wert zwi­schen 1 und 30 bewer­tet. Je höher der Wert, desto stär­ker sind die Schmer­zen des Babys.
Lan­ge Zeit galt in der Medi­zin der Irr­glau­be, Früh­chen hät­ten auf­grund ihrer noch nicht voll­stän­di­gen Ent­wick­lung kein Schmerz­emp­fin­den. Obwohl mitt­ler­wei­le bekannt ist, dass die­se Annah­me nicht zutref­fend ist, stellt die Schmerz­be­hand­lung bei Neu­ge­bo­re­nen nach wie vor eine schwie­ri­ge Ange­le­gen­heit dar. Babys sind zwar in der Lage auf Schmer­zen auf­merk­sam zu machen, das Aus­maß der Schmer­zen ist dabei aller­dings oft schlecht ein­schätz­bar, was eine adäqua­te Dosie­rung der Medi­ka­men­te erschwert.

Die Anwen­dung einer Schmerz­ska­la­ta­bel­le, wie sie im Kli­ni­kum Bay­reuth bereits ver­wen­det wird, bil­det hier­bei eine gute Mög­lich­keit zur bes­se­ren Schmerz­ein­schät­zung und dem­entspre­chend auch –the­ra­pie von Früh­chen, Neu­ge­bo­re­nen und Säuglingen.

Die Fach­kol­le­gin­nen aus den Kli­ni­ken in Bam­berg und Schwein­furt zeig­ten sich über­aus beein­druckt von den Ergeb­nis­sen ihrer Kol­le­gin­nen aus Bay­reuth und wer­den eine sol­che Schmerz­ska­la in ihren Häu­sern etablieren.

Das Peri­na­tal­zen­trum Nord­fran­ken wur­de 2010 durch den Zusam­men­schluss der Peri­na­tal­zen­tren Bay­reuth, Bam­berg und Schwein­furt ins Leben geru­fen. Grund­ge­dan­ke die­ser Koope­ra­ti­on ist der Aus­tausch von Erfah­run­gen und neu­en Behand­lungs­me­tho­den zwi­schen dem Kli­ni­kum Bay­reuth, der Sozi­al­stif­tung Bam­berg und dem Leo­pol­di­na Kran­ken­haus in Schweinfurt.