Tag der Schöp­fung mahnt zum Umdenken

Symbolbild Religion

Got­tes Schöp­fung – Lebens­haus für alle. Natur- und Umwelt­schutz geht alle an. Der G‑20-Gip­fel soll Bewah­rung der Schöp­fung auf ihre AGEN­DA setzen.

(bbk) Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat dazu auf­ge­ru­fen, den „Tag der Schöp­fung“ am 6. Sep­tem­ber zu bege­hen. „Die Schöp­fung und ihre Bewah­rung muss allen Men­schen ein exi­sten­zi­el­les Anlie­gen sein“. „Der Tag der Schöp­fung“ sol­le dazu bei­tra­gen, Natur, Umwelt und Kos­mos so zu sehen, wie sie gese­hen wer­den müs­sen: „Die Schöp­fung ist Lebens­haus der Mensch­heit und nicht Stein­bruch, zum Aus­bau und nicht zum Abbau bestimmt; sie ist gute Gabe, die von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben wer­den soll und nicht Res­sour­ce, die von Ein­zel­nen aus­ge­beu­tet wer­den darf; sie ist Hei­mat, um dar­in zu leben und nicht Beu­te­gut zum Ver­brauch; sie ist leben­di­ger Orga­nis­mus, der gesund erhal­ten wer­den muss und nicht tote Mate­rie; sie ist Fami­li­en­er­be aller Men­schen und nicht Besitz Ein­zel­ner; sie ist uns anver­traut und nicht zu eigen gege­ben. Die Schöp­fung ist zur Voll­endung und nicht zur Ver­nich­tung bestimmt“, so der Erzbischof.

Die­se Sicht­wei­se, so Schick, wer­de durch das Bekennt­nis zum Schöp­fer des Him­mels und der Erde geför­dert, wie es die gro­ßen Welt­re­li­gio­nen, Chri­sten­tum, Juden­tum und Islam, able­gen. Nicht nur der öku­me­ni­sche, son­dern auch der inter­re­li­giö­se Dia­log müs­se bezüg­lich der Schöp­fung und ihrer Bewah­rung initi­iert und for­ciert werden.

„Der Mensch ist Schöp­fung und als Geschöpf zugleich Mit­ar­bei­ter des Schöp­fers, der mit den Men­schen sein Werk voll­enden will.“ Der Mensch dür­fe des­halb nicht gegen den Schöp­fer han­deln und sich zum Herrn der Schöp­fung auf­spie­len. Wo die Schöp­fung lei­de, lei­de der Mensch, momen­tan zum Bei­spiel im Ama­zo­nas­ge­biet, wo für rie­si­ge Was­ser­kraft­wer­ke zur Ener­gie­ge­win­nung der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung durch das Abhol­zen der lebens­wich­ti­gen Wäl­der die Lebens­grund­la­ge ent­zo­gen wird. Für die Gewin­nung von Gold, Sil­ber und ande­rer Edel­me­tal­le wür­den rie­si­ge land­wirt­schaft­lich nutz­ba­re Flä­chen in Afri­ka und Süd­ame­ri­ka mit rie­si­gen Maschi­nen und Che­mi­ka­li­en auf Dau­er vernichtet.

In den Indu­strie­län­dern West­eu­ro­pas und Nord­ame­ri­kas wer­de durch den unge­brem­sten CO2-Aus­stoß das Ozon­loch stän­dig ver­grö­ßert, die Erd­er­wär­mung erhöht, die Wüsten in Afri­ka ver­grö­ßert und Natur­ka­ta­stro­phen durch Hur­ri­kans und Tsu­na­mis ver­mehrt. „Die Mensch­heit, beson­ders in den rei­chen Indu­strie­län­dern, muss umden­ken, sich auf einen beschei­de­ne­ren Lebens­stil ein­las­sen, um die Schöp­fung als Lebens­haus für alle Men­schen zu bewahren.“

Schick bezeich­ne­te es „als Vor­se­hung“, dass der „Tag der Schöp­fung“ und der G‑20-Gip­fel zusam­men­fal­len. Die Regie­rungs­chefs der reich­sten Indu­strie­län­der soll­ten ein­se­hen, dass es auch für sie kein wich­ti­ge­res The­ma gebe als den Natur- und Umwelt­schutz. „Wenn sie ihrer Auf­ga­be, eine ver­ant­wort­li­che Poli­tik für die Zukunft der Mensch­heit zu machen, nach­kom­men wol­len, müs­sen sie der Bewah­rung der Schöp­fung Prio­ri­tät auf ihrer Agen­da-Liste geben“, schloss Erz­bi­schof Schick.