Bam­ber­ger GAL will Ver­bes­se­run­gen in Obdachlosenunterkünften

Möbel und Wasch­ma­schi­nen feh­len, Dach ist undicht – GAL stellt fünf Anträge

Meh­re­re Anträ­ge auf Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten erga­ben sich aus einem Besuch von GAL-Stadt­rats­frak­ti­on und –Vor­stand in den Obdach­lo­sen­un­ter­künf­ten The­re­si­en­stra­ße und Kapel­len­stra­ße. Per Gesetz ist die Stadt Bam­berg ver­pflich­tet, obdach­los wer­den­den Men­schen umge­hend eine Unter­kunft zu bieten.

Im Män­ner­wohn­heim The­re­si­en­stra­ße 2 hält die GAL es für nicht sach­ge­recht, dass die Zim­mer kei­ner­lei Möbel ent­hal­ten. „Aus den Erfah­run­gen in der Obdach­lo­sen­ar­beit ist es ins­be­son­de­re bei Män­nern so, dass sie in der Regel nicht über eige­ne Möbel ver­fü­gen, geschwei­ge denn wel­che mit sich füh­ren“, sagt dazu Ursu­la Sowa in einer Pres­se­mit­tei­lung der GAL. Des­halb hält sie eine Grund­aus­stat­tung wenig­stens der Hälf­te der Zim­mer mit den nötig­sten Möbeln für sinn­voll. Sie schlägt eine Spen­den­ak­ti­on unter der Bam­ber­ger Bür­ger­schaft vor, da beson­ders nach Schlie­ßen des Gebraucht­wa­ren­mö­bel­hau­ses „Bam­ber­ger Dien­ste“ Bür­ger und Bür­ge­rin­nen immer wie­der nach Mög­lich­kei­ten suchen, ihre nicht mehr benö­tig­ten Möbel­stücke umsonst abzugeben.

Auch die leer ste­hen­de Wasch­kü­che in der Kapel­len­stra­ße, dem Wohn­heim für Frau­en und Fami­li­en, erstaun­te die GAL-Ver­tre­te­rIn­nen bei ihrer Orts­be­ge­hung. „Bei den Män­nern in der TH 2 ste­hen Wasch­ma­schi­nen zur Ver­fü­gung und wer­den auch rege und ohne Kom­pli­ka­tio­nen gemein­schaft­lich genutzt“, berich­tet Sowa. „Hin­ge­gen ist ein frisch reno­vier­ter Raum mit meh­re­ren Wasch­ma­schi­nen­an­schlüs­sen im Kel­ler des Fami­li­en­wohn­heims völ­lig leer und es gibt kei­ne ein­zi­ge Wasch­ma­schi­ne.“ Wie sie her­aus­ge­fun­den hat, waschen die hier woh­nen­den Per­so­nen bei Freun­den, im Wasch­sa­lon oder im Treff „Men­schen in Not“. „Wir müs­sen aber doch auch Fami­li­en die Gele­gen­heit geben, selbst für ihre Wäsche und Hygie­ne zu sor­gen“, meint Sowa, wes­halb die GAL min­de­stens zwei Wasch­ma­schi­nen beantragt.

Laut GAL ist das Dach im Gebäu­de The­re­si­en­stra­ße undicht und macht meh­re­re Räu­me unbe­wohn­bar, wes­halb die grü­ne Frak­ti­on eine Kosten­schät­zung for­dert. Außer­dem bean­tragt Ursu­la Sowa Aus­kunft über die Ein­hal­tung der Brand­schutz­vor­schrif­ten. Und auch in die Sozi­al­ar­bei­ter-Stel­le mit der­zeit 25 Wochen­stun­den möch­te die GAL mehr inve­stie­ren und so eine bes­se­re Betreu­ung der Unter­ge­brach­ten erreichen.

Hei­kel sehen die GAL-Stadt­rä­tIn­nen den ange­dach­ten Umzug der Obdach­lo­sen­un­ter­künf­te auf­grund des Neu­bau­ge­biets Glas­kon­tor-Gelän­de. „Wir wer­den es gene­rell nicht akzep­tie­ren, dass Men­schen nur des­we­gen hin und her gescho­ben wer­den, weil Ver­mark­tungs­in­ter­es­sen schein­bar im Wege sind“, for­mu­liert Andre­as Reuß den GAL-Stand­punkt, den er jedoch nicht apo­dik­tisch ver­stan­den wis­sen will. „Soll­te eine Ver­le­gung für die Betrof­fe­nen merk­ba­re Ver­bes­se­run­gen bie­ten, ist die Sache anders zu beur­tei­len.“ Kon­kret bean­tragt die GAL des­halb eine Orts­be­sich­ti­gung der städ­ti­schen Gebäu­de Ecke Schildstraße/​Geisfelder Stra­ße, die als Alter­na­ti­ve im Gespräch sind.