Bezirks­kran­ken­haus Bay­reuth: Grü­ne ste­hen auf Sei­ten des Personals

Bezirks­rä­tin Ulri­ke Heucken unter­stütz­te For­de­run­gen nach höhe­ren Löh­nen im Bezirks­kli­ni­kum bereits vor zwei Jahren

Erfreut reagiert die ober­frän­ki­sche Grü­nen-Bezirks­rä­tin Ulri­ke Heucken (Bam­berg) auf die har­sche Kri­tik, die jüngst von Sei­ten des Per­so­nal­rats des Bay­reu­ther Bezirks­kli­ni­kums geäu­ßert wur­de. In einem Inter­view mit dem Nord­baye­ri­schen Kurier hat­te die Per­so­nal­rats­vor­sit­zen­de Ger­da Küf­ner unter ande­rem beklagt, dass ca. die Hälf­te der Beleg­schaft nicht mehr nach dem Tarif im öffent­li­chen Dienst bezahlt wer­de. Der Pfle­ge­be­ruf wer­de zu den vor­han­de­nen schlech­ten Arbeits­be­din­gun­gen zuneh­mend unat­trak­tiv und fin­de kaum mehr Nach­wuchs. Laut Küf­ner fin­den aber dies­be­züg­li­che Anlie­gen des Per­so­nals bei der Poli­tik, also beim Bezirks­tag und beim Bezirks­tags­prä­si­den­ten Denz­ler (CSU), kei­ner­lei Gehör oder Interesse.

Ulri­ke Heucken sieht sich hier „voll auf Sei­ten des Per­so­nals“ und hat nach eige­nen Anga­ben die­sel­ben Erfah­run­gen gemacht. Auch sie sei mit Vor­stö­ßen in Rich­tung Gleich­be­zah­lung aller Ange­stell­ten nach TVöD geschei­tert. Heucken ver­weist auf einen Antrag vom Febru­ar 2011, in dem sie gerech­te und glei­che Löh­ne in allen Kli­ni­ken und Hei­men des Bezirks Ober­fran­ken gefor­dert hat­te: ganz kon­kret eine Abschaf­fung der haus­ei­ge­nen Richt­li­ni­en für die Bezah­lung, die seit 2005 gel­ten, und statt­des­sen eine Rück­kehr zum Tarif im öffent­li­chen Dienst. Inso­fern möch­te die Grü­nen-Bezirks­rä­tin aus Bam­berg auch den Pau­schal­vor­wurf des Per­so­nal­rats kor­ri­giert wis­sen, dass kein ein­zi­ges Bezirks­tags­mit­glied sich für die Belan­ge des Per­so­nals interessiere.

„Lei­der“, so resü­miert Heucken zwei Jah­re spä­ter, „bin ich mit mei­nem Antrag aber tat­säch­lich an der gro­ßen Mehr­heit im Bezirks­tag geschei­tert, die wei­ter­hin Löh­ne auf nied­ri­gem Niveau will, um Kosten zu spa­ren.“ Ihr Antrag sei in nicht­öf­fent­li­cher Sit­zung des Ver­wal­tungs­rats behan­delt und abge­lehnt wor­den, in dem die Grü­nen man­gels Frak­ti­ons­stär­ke nicht ein­mal ver­tre­ten sind. „Und auch seit­her hat sich lei­der an der Hal­tung der Kol­le­gIn­nen und des Bezirks­tags­prä­si­den­ten Dr. Denz­ler nichts geän­dert“, stellt sie fest.

Die deut­li­che und öffent­lich­keits­wirk­sa­me Posi­tio­nie­rung des Per­so­nal­rats begrüßt Heucken aus­drück­lich. „Wir müs­sen Druck machen, denn jetzt bekom­men wir erst die Anfän­ge des bevor­ste­hen­den Fach­kräf­te­man­gels in der Kran­ken- und Alten­pfle­ge zu spü­ren. Das wird noch viel schlim­mer. Dem kön­nen wir nur durch bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen und eine ange­mes­se­ne Bezah­lung entgegenwirken.“