Musi­ka­lisch-lite­ra­ri­scher Abend mit Claus J. Frankl, Moni­ka Tee­pe und Klaus Jäck­le in Bayreuth

War Jean Paul ein Frauenversteher?

Jean Paul und die Frau­en – ein The­ma, das einen inter­es­san­ten und kurz­wei­li­gen Abend ver­spricht. Vor sei­ner Hei­rat mit Karo­li­ne Mey­er war der Lite­rat nicht weni­ger als drei­mal erfolg­los ver­lobt und been­de­te erst mit 38 Jah­ren eine lan­ge Jung­ge­sel­len­zeit. Bemer­kens­wert ist aber dar­über hin­aus, dass Jean Paul beson­ders unter der weib­li­chen Leser­schaft begei­ster­te Auf­nah­me fand. War er ein wah­rer „Frau­en­ver­ste­her“?

In sei­nen Wer­ken zeigt sich das Ergeb­nis sei­ner enor­men Beob­ach­tungs­ga­be, wie bei­spiels­wei­se in dem Roman „Sie­ben­käs“, wenn er eben­so amü­san­te wie sati­ri­sche „Sze­nen einer Ehe“ prä­sen­tiert. Claus J. Frankl kom­bi­niert die­se am Frei­tag, 8. März, um 20 Uhr, in der Black Box des RW 21 mit Abschnit­ten aus Jean Pauls „Sel­ber­le­bens­be­schrei­bung“ und viel Musik. Jean Paul hat­te Zeit sei­nes Lebens einen beson­de­ren Bezug zur Musik. Die Wur­zeln lie­gen in sei­ner Kind­heit, da sein Vater unter ande­rem als Orga­nist wirk­te und auch kom­po­nier­te. Eine Äuße­rung, die Jean Paul damals wohl auf den in sei­nem Umfeld täti­gen Dich­ter-Kom­po­ni­sten E.T.A. Hoff­mann bezog, wur­de den Bay­reu­thern zu einer pro­phe­ti­schen Äuße­rung, näm­lich dass 1813 der Kom­po­nist gebo­ren wer­den soll­te, der den Namen „Bay­reuth“ zu einem inter­na­tio­na­len Begriff der Musik­welt mach­te: Richard Wagner!

„Denn bis­her warf immer der Son­nen­gott die Dicht­ga­be mit der Rech­ten und die Ton­ga­be mit der Lin­ken zwei so weit aus­ein­an­der ste­hen­den Men­schen zu, dass wir noch bis die­sen Augen­blick auf den Mann har­ren, der eine ech­te Oper zugleich dich­tet und setzt.“

Die Sän­ge­rin Moni­ka Tee­pe hat gemein­sam mit ihrem Beglei­ter, dem Gitar­ri­sten Klaus Jäck­le Kunst­lie­der von Jean Pauls Zeit­ge­nos­sen aus­ge­wählt, von Wolf­gang Ama­de­us Mozart, der sie­ben Jah­re alt war, als Johann Paul Fried­rich Rich­ter 1763 in Wun­sie­del gebo­ren wur­de, über Franz Schu­bert, Carl Maria von Weber bis hin zu Robert Schu­mann, der in Jean Paul sein Idol sah und in Bay­reuth das Grab sei­nes Lieb­lings­dich­ters besuchte.

Kar­ten für die insze­nier­te und dra­ma­ti­sier­te Lesung gibt es im Vor­ver­kauf vor Ort im RW 21, Richard-Wag­ner-Sta­ße 21, am Info­point von Stadt­bi­blio­thek und VHS.