Erz­bi­schof Schick zur Öku­me­ne: „Die Öku­me­ne in Deutsch­land muss die ori­en­ta­li­schen Kir­chen einbeziehen““

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick beim byzan­ti­ni­schen Got­tes­dienst in Würz­burg: Alle Kon­fes­sio­nen sol­len sich bei der Suche nach der Ein­heit der Chri­sten schät­zen, das Eige­ne ein­brin­gen und in Demut von­ein­an­der lernen

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die christ­li­chen Kon­fes­sio­nen auf­ge­ru­fen, bei der Suche nach der Ein­heit der Kir­che mehr die Öku­me­ne der Spi­ri­tua­li­tät zu pfle­gen. „Die Ein­heit der Chri­sten muss erbe­tet wer­den; Öku­me­ne ist ein geist­li­cher Pro­zess und darf sich nicht nach sozio­lo­gi­schen oder gesell­schaft­li­chen Ein­heits­mo­del­len rich­ten“, sag­te Schick am Sonn­tag bei einer Eucha­ri­stie­fei­er im byzan­ti­ni­schen Ritus in Würz­burg, die im Rah­men der Gebets­wo­che für die Ein­heit der Chri­sten gefei­ert wur­de. Die ori­en­ta­li­schen Kir­chen hät­ten einen rei­chen Schatz an Spi­ri­tua­li­tät, Got­tes­dienst­for­men und geist­li­cher Theo­lo­gie. Damit könn­ten sie auch der Öku­me­ne der Katho­li­ken mit den pro­te­stan­ti­schen Kon­fes­sio­nen gute Impul­se geben.

Die öku­me­ni­schen Gesprä­che müss­ten mit Gebet und Got­tes­dienst ver­bun­den wer­den und mehr das kon­kre­te Leben und Wir­ken der Kir­che und kirch­li­chen Gemein­schaft in den Mit­tel­punkt stel­len. Zur Öku­me­ne gehö­re die Demut, die den ande­ren höher­schätzt als sich selbst, und die Bit­te, dass Gott wirkt, wo wir nicht weiterkommen.

Bei den öku­me­ni­schen Gesprä­chen in Deutsch­land mit den Pro­te­stan­ten dürf­ten die ortho­do­xen Kir­chen nicht aus dem Blick gera­ten. Die ori­en­ta­li­schen katho­li­schen Kir­chen könn­ten eine wich­ti­ge Brücken­funk­ti­on zwi­schen Katho­li­zis­mus und Ortho­do­xie sein. Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil habe dies so gese­hen und gewollt. „Beten wir dar­um, dass die Öku­me­ne mit den ortho­do­xen Kir­chen vor­an­geht und zur Wie­der­ver­ei­ni­gung aller Chri­sten ihren Bei­trag lei­stet“, sag­te der Erzbischof.

„Letzt­lich muss für uns Chri­sten, egal wel­cher Kon­fes­si­on, Jesus Chri­stus Alpha und Ome­ga, Anfang und Ende, Zen­trum, Ein und Alles sein. Ihm begeg­nen wir in jedem Gebet, in jeder Lit­ur­gie, in jeder Lie­bes­tat an einem Men­schen, die immer Dienst an Jesus Chri­stus ist, der sich mit jedem hilfs­be­dürf­ti­gen Men­schen identifiziert.“

Die Gemein­schaft mit ihm mache uns sowohl zu geist­li­chen als zu enga­gier­ten Men­schen in unse­rer Welt. „Er wird uns die Ein­heit der Chri­sten schen­ken“, so Schick.