Uehl­fel­der MdL Gabi Schmidt for­dert Umset­zung der Fau­na-Flo­ra-Habi­tat-Richt­li­nie in natio­na­les Recht

Gabi Schmidt
Gabi Schmidt © www.schmidtgabi.de

Beu­te­grei­fer auf dem Vormarsch

Vie­le Wild­tie­re, die als aus­ge­stor­ben gal­ten, sind in Bay­ern wie­der auf dem Vor­marsch – dar­un­ter Fisch­ot­ter, Wöl­fe und wei­te­re Beu­te­grei­fer. Deren Vor­lie­be für Nutz­tie­re wie Scha­fe und Teich­fi­sche machen sie jedoch zu Kon­kur­ren­ten für Fischer und Land­wir­te. Mit­tels Dring­lich­keits­an­trag setzt sich die FREIE WÄH­LER-Frak­ti­on des­halb mor­gen im Ple­num dafür ein, zur Ent­schär­fung des schwe­len­den Kon­flikts die bestehen­de euro­päi­sche Flo­ra-Fau­na-Habi­tat-Richt­li­nie voll­stän­dig in natio­na­les Recht umzu­set­zen. „Die Instru­men­te, um einen fai­ren Aus­gleich zwi­schen dem Arten­schutz und den berech­tig­ten Inter­es­sen der Nutz­tier­hal­ter zu schaf­fen, sind bereits vor­han­den“, erklärt Gabi Schmidt, stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und Initia­to­rin des Antrags. „Ber­lin muss die bestehen­den Vor­ga­ben nur end­lich kon­se­quent anwenden.“

Zie­rer: „Kon­flik­te zwi­schen Mensch und Tier wer­den sich wei­ter zuspitzen“

Ben­no Zie­rer, umwelt­po­li­ti­scher Frak­ti­ons­spre­cher, ergänzt: „Wie­der­ein­ge­wan­der­te Arten füh­ren zu teils erheb­li­chen Schä­den in der Land­wirt­schaft. Die­se kön­nen für die Betrie­be sogar exi­stenz­be­dro­hend sein.“ Es kön­ne nicht ange­hen, dass der Arten­schutz schwe­rer wie­ge als der Schutz von Kul­tur­räu­men und land­wirt­schaft­li­chen Erzeu­gern. „Stel­len wir den Tier­schutz gera­de beim Wolf und beim Bär über den Men­schen­schutz, hät­te das weit­rei­chen­de Fol­gen für die land­wirt­schaft­li­che und teich­wirt­schaft­li­che Erzeu­gung in Bay­ern“, warnt Zie­rer. „Als FREIE WÄH­LER-Frak­ti­on wol­len wir die klein­tei­li­ge Land­wirt­schaft in Bay­ern bewah­ren – schließ­lich ist sie wich­ti­ges Aus­hän­ge­schild unse­rer Hei­mat und ein gewich­ti­ger Wirtschaftsfaktor.“

Ange­sichts der deut­li­chen Zunah­me an Wild­tie­ren drängt Schmidt Ber­lin zu einer schnel­len Lösung: „Es ist nicht nach­voll­zieh­bar, dass die voll­stän­di­ge Umset­zung der FFH-Richt­li­nie in natio­na­les Recht noch nicht erfolgt ist – schließ­lich hat­ten sich die Ampel-Par­tei­en in ihrem Koali­ti­ons­ver­trag genau dar­auf ver­stän­digt.“ Denn erst wenn die Über­nah­me des Arti­kels 16 der FFH-Richt­li­nie in das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz erfolgt sei, wür­den die zustän­di­gen Lan­des­be­hör­den in die Lage ver­setzt, auch beim der­zei­ti­gen Schutz­sta­tus der Tie­re eine beschränk­te, selek­ti­ve und streng kon­trol­lier­te Ent­nah­me zu gestat­ten. „So lan­ge den Län­dern die­se Befug­nis ver­wehrt bleibt, wer­den sich die Kon­flik­te zwi­schen Mensch und Tier wei­ter zuspit­zen – und so nicht nur ein­zel­ne Betrie­be, son­dern gan­ze Kul­tur­land­schaf­ten gefähr­den“, betont Zie­rer abschließend.