Eine schwie­ri­ge Bezie­hung: Fritz Bay­er­lein und Bamberg

Bayerlein Historisches Museum 1: Museumsdirektorin Dr. Kristin Knebel (2.v.l.) mit den Stadträt:innen Leonie Pfadenhauer, Michael Schmitt sowie Drittem Bürgermeister Wolfgang Metzner und Oberbürgermeister Andreas Starke (v.l.). Fotonachweis: Jürgen Schraudner/Stadtarchiv Bamberg

Prä­sen­ta­ti­on im Histo­ri­schen Muse­um Bam­berg mit Mög­lich­keit zur Diskussion

Wegen sei­ner idyl­lisch anmu­ten­den und gefäl­li­gen Stadt­an­sich­ten, von Schloss See­hof oder der Stadt Mün­chen, ist der Künst­ler Fritz Bay­er­lein regio­nal durch­aus ange­se­hen. Auf­grund sei­ner poli­ti­schen Hal­tung wird jedoch seit Anfang der 1990er Jah­re über sei­ne Per­son und sei­ne Wer­ke immer wie­der heiß dis­ku­tiert. Denn Bay­er­lein war nicht nur Künst­ler, son­dern auch beken­nen­des NSDAP-Mit­glied und bis zu sei­nem Tod ‑Sym­pa­thi­sant.

„Es geht dar­um, die Dis­kus­si­on zu ver­sach­li­chen und die kon­struk­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit dem The­ma zu för­dern“, sag­te Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bei der offi­zi­el­len Eröff­nung der Prä­sen­ta­ti­on vor Ort. „Die poli­ti­sche Ein­stel­lung Bay­er­leins ist nicht von den Wer­ken des Künst­lers zur tren­nen“, so der Ober­bür­ger­mei­ster mit deut­li­chen Worten.

In der Gale­rie „100 Mei­ster­wer­ke“ ste­hen die Ent­wür­fe Fritz Bay­er­leins zu Auf­trags­ar­bei­ten aus der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus im Fokus, die sich im Nach­lass befin­den. Anlass für die Aus­ein­an­der­set­zung ist die Dis­kus­si­on um die Land­schafts­bil­der von 1937, die im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses am Max­platz hin­gen. 2020 ent­schied der Bam­ber­ger Stadt­rat, dass die Gemäl­de abge­nom­men wer­den soll­ten. Die Dis­kus­si­on um den Künst­ler setzt sich fort, und hier bringt sich das Histo­ri­sche Muse­um ein. Des­sen Prä­sen­ta­ti­on kann eine inten­si­ve wis­sen­schaft­li­che Auf­ar­bei­tung zwar nicht erset­zen. Jedoch sol­len die bis­her bekann­ten Infor­ma­tio­nen zu Leben und Werk Bay­er­leins, teil­wei­se ange­rei­chert durch neue Recher­che­er­geb­nis­se, ein all­ge­mei­nes Publi­kum anspre­chen und auf­klä­ren. „Das Wich­tig­ste ist: Wir zei­gen Trans­pa­renz“, sag­te Muse­ums­di­rek­to­rin Dr. Kri­stin Kne­bel. Zudem lege man Wert auf ein leicht zugäng­li­ches Dis­kus­si­ons­fo­rum: Inter­es­sier­te kön­nen sowohl im Muse­ums­raum selbst einen Mei­nungs­bei­trag hin­ter­las­sen, als auch online via https://​muse​um​.bam​berg​.de/​d​i​g​i​t​a​l​e​s​-​m​u​s​e​u​m​/​u​m​f​r​a​g​e​-​z​u​-​f​r​i​t​z​-​b​a​y​e​r​l​e​in/. Zudem gibt es eigens eine Infor­ma­ti­ons­bro­schü­re mit far­bi­gen Bil­dern und erläu­tern­den Beiträgen.

Bam­bergs Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar zeig­te sich ange­tan von der Samm­lung und deren Auf­be­rei­tung: „Es ist auch eine Auf­ga­be der Muse­en, den Kon­text sol­cher Wer­ke her­zu­stel­len. Das ist hier sehr klug gelungen.“

MUSE­EN DER STADT BAMBERG
Histo­ri­sches Muse­um Bamberg
Alte Hof­hal­tung, Dom­platz 7, 96049 Bamberg
Tel. +49 (0)951.87 1140 (Kas­se), +49 (0)951.87 1142 (Ver­wal­tung)
www​.muse​um​.bam​berg​.de museum@​stadt.​bamberg.​de
Öff­nungs­zei­ten: Di-So u. fei­er­tags 10–17 Uhr