Hirsch­kä­fer in Fran­ken gesucht

Hirschkäferpärchen © LFU
Hirschkäferpärchen © LFU

Bür­ger­wis­sen­schaft­li­ches Pro­jekt zur Arterfassung

Mit bis zu neun Zen­ti­me­tern Län­ge gehört der Hirsch­kä­fer zu den größ­ten hei­mi­schen Käfer­ar­ten und ist auch von Lai­en gut zu erken­nen – dar­auf bau­en das Bio­di­ver­si­täts­zen­trum Rhön (BioZ) im Baye­ri­schen Lan­des­amt für Umwelt (LfU), die Baye­ri­sche Lan­des­an­stalt für Wald und Forst­wirt­schaft (LWF) sowie der Ver­ein Hirsch­kä­fer­freun­de Natu­re Two e.V. Sie wol­len sich ein genau­es Bild von der Ver­brei­tung die­ses gefähr­de­ten und natur­schutz­fach­lich bedeut­sa­men Käfers in Fran­ken machen und set­zen dabei auf die Unter­stüt­zung der Bevöl­ke­rung. Wer einen Hirsch­kä­fer ent­deckt, kann sei­nen Fund bis 31. August 2022 online mel­den. +++ Wo sich die Suche nach dem impo­san­ten Käfer lohnt, ver­rät ein Blick auf sei­ne Lebensweise.

Als Brut­stät­te und Nah­rungs­quel­le für sei­ne Lar­ven benö­tigt der Hirsch­kä­fer besonn­tes Tot­holz mit Boden­kon­takt, das bereits stark zer­setzt ist. Beson­ders beliebt sind mor­sche Baum­stümp­fe von Eichen und ande­ren Laub­bäu­men. Die erwach­se­nen Käfer ernäh­ren sich dage­gen von Baum­saft, der aus Baum­wun­den aus­tritt, oder rei­fen Früchten.

Die­se Vor­aus­set­zun­gen fin­det der Hirsch­kä­fer vor allem in lich­ten Wäl­dern und an Wald­rän­dern, aber auch im Sied­lungs­be­reich: Nicht sel­ten kommt er in Gär­ten, Streu­obst­wie­sen, Parks, Alleen und ande­ren son­ni­gen Orten mit alten Baum­be­stän­den vor, aber auch ein ver­ges­se­ner Brenn­holz­sta­pel kann als Brut­platz dienen.

Die höch­sten Chan­cen, die nacht­ak­ti­ven Tie­re flie­gen oder krab­beln zu sehen, bestehen an schwül­war­men Aben­den wäh­rend ihrer Flug­zeit von Mit­te Mai bis Ende Juli. Die Männ­chen las­sen sich leicht anhand ihres namens­ge­ben­den, geweih­ar­ti­gen Ober­kie­fers iden­ti­fi­zie­ren. Ihre Kör­per­grö­ße schwankt zwi­schen 3,5 und beein­drucken­den 9 Zen­ti­me­tern. Hirsch­kä­fer­weib­chen sind dage­gen mit einer Län­ge von 3 bis 5 Zen­ti­me­tern deut­lich klei­ner und ver­fü­gen über einen wesent­lich weni­ger aus­ge­präg­ten Ober­kie­fer. Kenn­zeich­nend sind auch die schwarz­brau­ne Grund­far­be sowie das rot­brau­ne Schim­mern der Flügeldecken.

Wer das Glück hat, einen Hirsch­kä­fer zu ent­decken, darf die­sen kei­nes­falls der Natur ent­neh­men. Sie gel­ten in Bay­ern als stark gefähr­det und sind gesetz­lich geschützt. Unter www​.hirsch​kae​fer​-suche​.de kön­nen Inter­es­sier­te bis zum 31. August 2022 ihre Beob­ach­tun­gen mit Anga­be von Fund­ort und Fund­da­tum mel­den – am besten mit einem Foto des Käfers.

Falt­blatt Hirsch­kä­fer gesucht (PDF, 1MB)