Die grü­ne Forch­hei­mer Spar­kas­sen-Akti­on: „Weil’s um Kli­ma­an­pas­sung, Umwelt­bil­dung und Kli­ma­schutz geht

Akti­ons­tag zur „Kli­ma­An­pas­sung“ – eine grü­ne Spar­kas­sen-Akti­on, die nach­hal­tig Wur­zeln schla­gen soll und der Umwelt­bil­dung dient

Weil’s um Kli­ma­An­pas­sung, Umwelt­bil­dung und Kli­ma­schutz geht – Die grü­ne Spar­kas­sen-Akti­on soll Wur­zeln schla­gen und nach­hal­tig wir­ken (v.l. Schul­lei­ter Karl­heinz Schoofs (EGF), Kli­ma­ma­na­ge­rin Eli­sa Ritt­mei­er (Stadt Forch­heim), Vor­stands­vor­sit­zen­der der Spar­kas­se Forch­heim Ewald Mai­er, Schul­lei­ter Sieg­fried Reck (GFS), Land­rat Her­mann Ulm, Kli­ma­ma­na­ger Domi­nik Big­ge (Land­kreis Forch­heim), Schul­lei­ter Jür­gen Sau­er (HGF), Ober­bür­ger­mei­ster Uwe Kirsch­stein)
Foto: Spar­kas­se Forchheim

Die Stadt und der Land­kreis sol­len grü­ner wer­den, um dem unaus­weich­li­chen Kli­ma­wan­del zu trot­zen. Bei einem „Akti­ons­tag zur Kli­ma­an­pas­sung“ wer­den am kom­men­den Frei­tag­nach­mit­tag 450 Bäu­me gepflanzt. Mit dabei sind 150 Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die „ihren“ klei­nen Wald selbst anle­gen. Bei einem Pres­se­ge­spräch in der Spar­kas­se Forch­heim erläu­ter­te Ewald Mai­er, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Spar­kas­se, das aktu­el­le Vorhaben.

Vie­le Jah­re mach­te sich Her­mann Ulm auf, gemein­sam mit sei­nen Kin­dern einen Christ­baum zu schla­gen. Im eige­nen Wald­ge­biet am Hetz­le­ser Berg fand der Land­rat bis zum Jahr­hun­dert­som­mer 2018 stets eine pas­sen­de Fich­te. Doch seit­her ist es „nichts mehr mit Fich­ten. Sie sind alle ver­trock­net“. Da hät­te der Bor­ken­kä­fer gar kei­ne Rol­le gespielt. Die Lage sei auch in ande­ren Gegen­den des Land­krei­ses ähn­lich dra­ma­tisch. „Selbst die Buche hat Pro­ble­me. Von den bis­lang hei­mi­schen Nadel­bäu­men ganz zu schwei­gen“, so Land­rat Ulm. Nun wol­len die Stadt und der Land­kreis mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen und den Wald­um­bau vorantreiben.

Noch wäh­rend das Pres­se­ge­spräch läuft, sind die zustän­di­gen För­ster mit ihren Wald­ar­bei­tern dabei, die Flä­chen vor­zu­be­rei­ten. Damit es die Schü­ler der 7. bis 10. Klas­sen in der näch­sten Woche nicht ganz so schwer mit dem Spa­ten haben. Immer­hin sind 150 Baum­kin­der auf der Flur „Mühl­holz“ in Hunds­haup­ten ein­zu­gra­ben. Das sol­len die Schü­ler des Gym­na­si­ums Eber­mann­stadt über­neh­men. Auch ihr Schul­lei­ter Sieg­fried Reck, selbst stol­zer Besit­zer einer auf­ge­for­ste­ten Wald­flä­che bei Oes­dorf, wird vor Ort mit anpacken. „Die­ser Akti­ons­tag passt her­vor­ra­gend zu unse­ren bis­he­ri­gen Akti­vi­tä­ten wie dem Wahl­kurs „Kli­ma und Umwelt“ oder den zwei Bie­nen­stöcken, durch die unse­re Schü­ler zu Imkern wer­den“. Er freue sich schon auf die Stun­den im grü­nen Klassenzimmer.

Außer­dem gilt es, 300 Schöß­lin­ge zwi­schen Serl­bach und Reuth zu pflan­zen. Immer zwei Schü­ler küm­mern sich unter der fach­kun­di­gen Auf­sicht der För­ster um sechs Bäu­me. Damit ver­grö­ßert sich auch die Wald­flä­che der Stadt, die der­zeit 630 Hekt­ar umfasst. „Wir betrei­ben schon vie­le Jah­re den Wald­um­bau“. Für Ober­bür­ger­mei­ster Uwe Kirsch­stein ist klar, dass es kei­ne schnel­len, son­dern nur lang­fri­sti­ge Lösun­gen geben kann. „Wir den­ken gene­ra­tio­nen­über­grei­fend. Umso wich­ti­ger ist es, dass wir heu­te anfan­gen.“ Denn den Erfolg der Schat­ten­spen­der, Was­ser­spei­cher und Sau­er­stoff­er­zeu­ger sieht man erst in wenig­stens 25 Jah­ren. Die Ess­ka­sta­ni­en, Win­ter­lin­den, Hain­bu­chen und Wild­kir­schen stam­men aus der regio­na­len Baum­schu­le Schmidt­lein in Effel­trich und sind Arten, die beson­ders wider­stands­fä­hig sind, wenn es dar­um geht, dass die Tem­pe­ra­tu­ren stei­gen und die Nie­der­schlä­ge sinken.

Bei den Schul­lei­tern der drei Gym­na­si­en hat die Idee von Ewald Mai­er regel­rech­te Begei­ste­rung aus­ge­löst. Wie Karl­heinz Schoofs vom Ehren­bürg-Gym­na­si­um Forch­heim erklär­te, hät­ten Schü­ler und Eltern vor zwei Jah­ren einen ähn­li­chen Gedan­ken gehabt. „Wir woll­ten unbe­dingt etwas tun. Nur hat uns dann Coro­na einen Strich durch die Rech­nung gemacht“. Ohne groß Wer­bung zu machen, hät­ten sich sofort 50 Schü­le­rin­nen und Schü­ler gemel­det. „Ich sehe es schon kom­men, dass sich vie­le beschwe­ren wer­den, war­um nicht auch sie mit­ma­chen durf­ten“. Dazu gebe es dann in den fol­gen­den Jah­ren noch die Gelegenheit.

Neben den öko­lo­gi­schen Ver­bes­se­run­gen sieht Jür­gen Sau­er auch den Vor­teil einer nach­hal­ti­gen Umwelt­bil­dung. Der stv. Direk­tor des Her­der-Gym­na­si­ums Forch­heim ist in erster Linie Päd­ago­ge und weiß, dass der Griff zum Spa­ten, der Weg in den Wald und das Ein­set­zen der jun­gen Bäu­me ein ganz beson­ders ein­drück­li­cher Unter­richt ist. „Im Klas­sen­zim­mer kann man viel erzäh­len. Aber wenn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler etwas mit eige­ner Hand begrei­fen, bleibt das viel ein­drück­li­cher in Erinnerung“.

Akti­ons­ge­biet der Spar­kas­se Forch­heim
Foto: Spar­kas­se Forchheim

Natür­lich kann der Land­kreis allei­ne das Welt­kli­ma nicht ret­ten. Das ist auch gar nicht das Ziel. „Wir machen das, was wir auf loka­ler und regio­na­ler Ebe­ne tun kön­nen. Für einen Nach­mit­tag an der fri­schen Luft kön­nen sich 450 Bäu­me doch sehen las­sen“, so der Spar­kas­sen-Vor­stands­vor­sit­zen­de. Wenn es nach Ewald Mai­er geht, soll der „Akti­ons­tag Kli­ma­An­pas­sung“ kei­ne ein­ma­li­ge Sache blei­ben, son­dern eine feste Ein­rich­tung im Früh­jahr wer­den. Mehr noch. In den näch­sten Jah­ren sol­len mög­lichst vie­le Land­kreis­be­woh­ner mit­ma­chen. Der Start­schuss soll alle wach­rüt­teln und selbst zum Spa­ten grei­fen las­sen. „Jeder kann im eige­nen Gar­ten oder auf dem Bal­kon sei­nen klei­nen Bei­trag leisten“.