Deut­sches Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch öff­net sei­ne Schatztruhen

Ab 4. Dezem­ber 2011 jeden Sonn­tag von 14 bis 17 Uhr zu besich­ti­gen – Film- und Fotobörse

Kameramuseum in Plech

Kame­ra­mu­se­um in Plech

Es ist noch kei­ne offi­zi­el­le Eröff­nung, aber es ist der lan­ge ange­kün­dig­te Start­schuss für das Deut­sche Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch: Nach eini­gen viel beach­te­ten Tagen der offe­nen Tür in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren steht ab Sonn­tag, 4. Dezem­ber 2011, das neue ober­frän­ki­sche Tech­nik­mu­se­um mit den ersten drei Aus­stel­lungs­räu­men allen Foto­freun­den offen. Gleich­zei­tig fin­det von 14 bis 17 Uhr die erste Ple­cher Foto- und Film­bör­se im Muse­um statt. Eine Ein­rich­tung, die künf­tig an jedem ersten Sonn­tag eines Monats den Gästen gebo­ten wer­den soll.

Es gibt – vor­erst – kei­ne gro­ße Ein­wei­hungs­fei­er – die ist erst für die Pfingst­fei­er­ta­ge 2012 geplant – und kein gro­ßes Brim­bo­ri­um, son­dern das Muse­um nimmt zu ermä­ßig­ten Ein­tritts­prei­sen ganz beschei­den sei­nen Betrieb auf: vor­erst – in redu­zier­tem Umfang – mit drei Räu­men im Ober­ge­schoss der Grund­schu­le Ple­ch, Schul­stra­ße 8. Da ist zunächst der…

Kame­ra-Saal

Eigent­lich ein 20 Meter lan­ger und drei Meter brei­ter Gang vom Trep­pen­haus zu zwei frü­he­ren gro­ßen Klas­sen­zim­mern und einem klei­ne­ren Com­pu­ter­raum. In die­sem hel­len Gang zeigt eine Zeit­schie­ne die rasan­te Ent­wick­lung der Kame­ra­tech­nik seit Erfin­dung der Foto­gra­fie auf und macht die Besu­cher mit Expo­na­ten in vor­erst sie­ben Glas­vi­tri­nen chro­no­lo­gisch mit typi­schen Bei­spie­len der jewei­li­gen Zeit vertraut.

Die beleucht­ba­ren Vitri­nen mit den statt­li­chen Aus­ma­ßen von 100 x 50 x 180 Zen­ti­me­ter las­sen – über­sicht­lich nach Jahr­zehn­ten auf­ge­teilt, die Mei­len­stei­ne der deut­schen und inter­na­tio­na­len Kame­ra­in­du­strie wie­der aufleben.

Von der deut­schen Agfa-Box bis zur schwe­di­schen Has­sel­blad, von der legen­dä­ren Lei­ca bis zur bil­li­gen Pocket-Wer­be-Kame­ra, von einer der ersten Spie­gel­re­flex­ka­me­ras Mar­ke Voigt­län­der in der Grö­ße zwei­er Schuh­kar­tons bis zur berühm­ten James-Bond-Spio­na­ge­ka­me­ra Min­ox sind vie­le bekann­te und unbe­kann­te Foto­pro­duk­te im Ori­gi­nal zu bestau­nen. Wei­ter geht es in die Abteilung…

Repro­tech­nik und Labor

Hier domi­niert die Falz & Wer­ner, eine 4,40 Meter lan­ge Repro­ka­me­ra aus Holz (Bau­jahr 1928), den sie­ben mal zehn Meter gro­ßen Saal, der auch wei­te­re Groß­bild- und Stu­dio­ka­me­ras, Labor­ge­rä­te und diver­se außer­ge­wöhn­li­che Gerä­te präsentiert.

Dar­un­ter ein Expo­nat, das jetzt schon zu den erklär­ten abso­lu­ten Lieb­lings­stücken fast aller Besu­cher zählt: ein Plan­ox-Hei­do­plast-Ste­reo­bild­be­trach­ter von Fran­ke & Hei­decke (Rollei), der beweist, dass 3‑D-Fotos kei­ne Erfin­dung der heu­ti­gen Zeit sind, son­dern schon in den Zwan­zi­ger Jah­ren des vori­gen Jahr­hun­derts in den gut­bür­ger­li­chen Wohn­zim­mern für Begei­ste­rung sorg­ten. Höhe- und vor­läu­fi­ger Schluss­punkt ist ein Besuch im…

Foto­la­den anno 1956

Möbel und son­sti­ges Inte­ri­eur eines ehe­ma­li­gen Foto­fach­ge­schäft aus Rhau­der­fehn in Ost­fries­land wur­den vor weni­gen Jah­ren nach dem Tode des letz­ten Inha­bers nach Ple­ch ver­frach­tet und mit Ori­gi­nal­de­ko­ra­tio­nen wie­der neu auf­ge­baut – ein­schließ­lich vie­ler der damals ange­bo­te­nen Foto­ar­ti­kel, der frü­he­ren Film­be­stell­tü­ten, Fir­men­stem­pel, Ein­kaufs­tü­ten aus Pla­stik, des Geschenk­ein­wickel­pa­piers und der Original-Leuchtreklamen…

Man fühlt sich beim Betre­ten des Rau­mes sofort wie­der wie „beim Pho­to­gra­phen“ und nicht wie an der unper­sön­li­chen tech­ni­sier­ten Foto­the­ke im hei­mi­schen Dro­ge­rie­markt, wo man sei­ne Digi­tal­bil­der selbst in den Prin­ter über­tra­gen muss.

Dies sind – neben einer Viel­zahl wei­te­rer Ein­zel­ge­rä­te auch aus dem Bereich Film und Pro­jek­ti­on die „Abtei­lun­gen“ die jetzt schon zu sehen sind. Im Lau­fe des Win­ters und des kom­men­den Früh­jahrs wer­den ein wei­te­rer sie­ben mal zehn Meter gro­ßer Saal und das Trep­pen­haus in den Aus­stel­lungs­be­reich mit ein­be­zo­gen. Und auch im „Kame­ra-Saal“ (dem Gang) wer­den bis zur fei­er­li­chen Ein­wei­hung an Pfing­sten 2012 wei­te­re The­men in zusätz­li­chen Vitri­nen auf­ge­ar­bei­tet und präsentiert.

Beson­de­re Schwer­punk­te der Sammlung

  • Kom­plet­ter Foto­la­den mit Mobi­li­ar aus den 50er Jahren
  • Höl­zer­ne Rie­sen-Repro­ka­me­ra von 4,40 Metern Län­ge (Bau­jahr 1928)
  • Hoch­ge­schwin­dig­keits­ka­me­ra mit bis zu 3.500 Bil­dern pro Sekunde
  • Crass-Trick­film­tisch für 35-mm- und 16-mm-Kinofilme
  • Her­aus­ra­gen­de Expo­na­te zum The­ma Stereofotografie/​3 D
  • Funk­ti­ons­fä­hi­ges Foto­la­bor aus der Redak­ti­on Peg­nitz des Nord­baye­ri­schen Kuriers
  • Gerä­te-Samm­lung und Archiv der Nürn­ber­ger Fir­men Carl Braun (Kame­ras,
  • Dia­pro­jek­to­ren) und Foto Quel­le (Revue) mit über 75 Foto-Quelle-Katalogen
  • Über 5000 Ori­gi­nal-Bedie­nungs­an­lei­tun­gen, hun­der­te von Fachbüchern
  • Ins­ge­samt mehr als 13.000 Expo­na­te, dar­un­ter allei­ne 5.000 Foto- und Filmkameras,

Pro­jek­to­ren, Objek­ti­ve – dar­un­ter 1.500 ver­schie­de­ne Pocket­ka­me­ras aus aller Welt

Fak­ten und Infos

Öff­nungs­zei­ten: Ab Sonn­tag, 4. Dezem­ber 2011, ist das Deut­sche Kame­ra­mu­se­um in Ple­ch vor­erst sonn­tags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöff­net; Grup­pen und Fach­be­su­cher nach tele­fo­ni­scher Ver­ein­ba­rung. Am Sonn­tag, 25. Dezem­ber (erster Weih­nachts­fei­er­tag), bleibt das Muse­um geschlos­sen, am Neu­jahrs­tag, 1. Janu­ar 2012, ist hin­ge­gen geöff­net. Im Früh­jahr sol­len die Öff­nungs­zei­ten je nach den bis dahin gemach­ten Erfah­run­gen und der herr­schen­den Nach­fra­ge ange­passt und erwei­tert werden.

Telefon/​Anschrift: Sie fin­den das Muse­um in D‑91287 Ple­ch, Schul­stra­ße 8; Tele­fon­num­mer für Ter­min­ver­ein­ba­run­gen und Grup­pen­füh­run­gen: 0 92 44/9 82 54 99.

E‑Mail/​Internet: E‑Mail: info@​deutsches-​kameramuseum.​de, Web: www​.deut​sches​-kame​ra​mu​se​um​.de.

Ein­tritts­prei­se: Zwei Euro für Erwach­se­ne, 1,50 Euro für Kinder/​Jugendliche; 1,50 Euro pro Per­son bei Grup­pen ab zehn Personen.

1. Ple­cher Foto- und Film­bör­se: Zum Start des Muse­ums wird die 1. Ple­cher Foto- und Film­bör­se ver­an­stal­tet, bei der über­zäh­li­ge Gerä­te aus den Bestän­den oder Neu­zu­gän­gen des Muse­ums zum Nut­zen des Muse­ums für klei­nes Geld ver­kauft wer­den. Bei einer so gro­ßen Samm­lung fin­den sich immer wie­der Appa­ra­te und Zube­hör­tei­le ein, die schon mehr­fach in der Samm­lung vor­han­den sind und die bei sol­chen Ter­mi­nen für ein paar Euro an den Mann gebracht werden.

Die Spen­der wur­den über die­se Tat­sa­che infor­miert und sind mit die­ser Vor­ge­hens­wei­se ein­ver­stan­den, denn nicht jedes Gerät kann Ein­gang in die Aus­stel­lung fin­den. Die Gerä­te­bör­se ist dann jeweils jeden ersten Sonn­tag im Monat par­al­lel zu den Öff­nungs­zei­ten (14 bis 17 Uhr) vor­ge­se­hen. Der Besuch ist im Ein­tritts­preis enthalten.

Wer selbst wie bei einem die­ser Floh­märk­te aus­stel­len und ver­kau­fen will, kann gegen eine gerin­ge Stand­ge­bühr Tische oder Schul­bän­ke mie­ten oder sei­ne eige­nen Tische mit­brin­gen und auf­stel­len. Nähe­res auf Anfra­ge per E‑Mail unter flohmarkt@​kameramuseum.​de.