Die dunk­le Jah­res­zeit beginnt – erhöh­te Vor­sicht im Stra­ßen­ver­kehr geboten

Symbol-Bild Tipps & Tricks

Die Tage wer­den kür­zer, Stra­ßen sind zuneh­mend mit Laub bedeckt, der Nebel wird immer dich­ter, und es kommt teil­wei­se bereits jetzt zu Boden­frost und damit glat­ten Fahr­bah­nen. Zusam­men­ge­fasst: Die dunk­le Jah­res­zeit hat begon­nen – der Herbst ist in Ober­fran­ken ein­ge­zo­gen. Bun­tes Laub und mor­gend­li­cher Nebel sind aller­dings nicht nur schön anzu­se­hen, son­dern ber­gen auch Gefah­ren im Stra­ßen­ver­kehr. Sowohl die ver­min­der­te Erkenn­bar­keit von Fuß­gän­gern und Fahr­rad­fah­rern bei Däm­me­rung und Dun­kel­heit als auch die ver­än­der­te Fahr­bahn­be­schaf­fen­heit bei Nebel oder Schnee­fall sind ein ernst zu neh­men­des Unfallrisiko.

Im ver­gan­ge­nen Jahr ereig­ne­ten sich im Okto­ber und Novem­ber auf­grund Laub, Reif, über­frie­ren­der Näs­se und Schnee auf den ober­frän­ki­schen Stra­ßen ins­ge­samt 15 Ver­kehrs­un­fäl­le, davon knapp die Hälf­te mit ver­letz­ten Per­so­nen. Im glei­chen Zeit­raum regi­strier­te die Poli­zei bei Däm­me­rung und Dun­kel­heit ins­ge­samt 19 Ver­kehrs­un­fäl­le mit Fuß­gän­gern. Rund ein Vier­tel wur­de dabei schwer ver­letzt und eine Per­son erlitt töd­li­che Ver­let­zun­gen. Bei die­sen dif­fu­sen Licht­ver­hält­nis­sen erlit­ten in der­sel­ben Zeit 36 Fahr­rad­fah­rer leich­te Ver­let­zun­gen, zwei Rad­fah­rer tru­gen schwe­re Ver­let­zun­gen davon.

Die ober­frän­ki­sche Poli­zei ruft alle Ver­kehrs­teil­neh­mer auf, sich auf die ver­än­der­te Umge­bung und Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se ein­zu­stel­len und rät des­halb das eige­ne Ver­hal­ten sowie die Fahr­wei­se und das Fahr­zeug an die Herbst- und kom­men­de Win­ter­zeit anzupassen.

Die ober­frän­ki­sche Poli­zei gibt dazu fol­gen­de Verhaltenstipps:

Opti­sche Auf­fäl­lig­keit für bes­se­re Erkennbarkeit

Die schlech­te Erkenn­bar­keit von Fuß­gän­gern und Fahr­rad­fah­rern führt bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen, wie Däm­me­rung oder Regen, immer wie­der zu gefähr­li­chen Ver­kehrs­si­tua­tio­nen. Schon bei einer Ent­fer­nung von etwa 25 Meter sind sie kaum noch wahr­zu­neh­men. Hier ist es für die­se Ver­kehrs­teil­neh­mer wich­tig, dass sie mit Westen, Arm­bin­den und Anhän­ger aus reflek­tie­ren­den Mate­ri­al oder quer und längs ange­brach­ten Strei­fen auf Jacke und Man­tel auf sich auf­merk­sam machen. Dabei soll­te man auf eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung rund um den gesam­ten Kör­per ach­ten, damit die 360-Grad-Sicht­bar­keit gewähr­lei­stet ist. Es zäh­len hier­bei sicher­lich kei­ne modi­schen Aspek­te – es geht um ihre Sicher­heit! Ein beson­de­res Apell geht an die Eltern: Ach­ten Sie dar­auf, dass ihre Kin­der gut sicht­bar und auf­fäl­lig ange­zo­gen sind somit sicher auf ihren Schul­weg unter­wegs sind.

Ach­tung Wildwechsel!

Beson­ders auf Strecken­ab­schnit­ten, die mit dem Wild­wech­sel-Warn­zei­chen (sym­bo­li­siert durch einen sprin­gen­den Hirsch im roten Drei­eck) ver­se­hen sind, ist erhöh­te Auf­merk­sam­keit gebo­ten. Ein ver­hal­te­nes Tem­po von 70 bis 80 Stun­den­ki­lo­me­ter soll­te in der Däm­me­rung und zur Nacht­zeit das ober­ste Limit auf Stra­ßen sein, die durch wild­rei­che Wäl­der füh­ren. Behal­ten Sie die Fahr­bahn­rän­der und die angren­zen­den Wäl­der und Fel­der stets gut im Blick. Kri­tisch sind die Stun­den in der Mor­gen- und Abend­däm­me­rung, mit Spit­zen­zei­ten zwi­schen 5 und 8 Uhr sowie 17 und 21 Uhr. Im Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res ereig­ne­ten sich im ober­frän­ki­schen Ver­kehrs­netz rund 1.400 Unfäl­le mit Wild­be­tei­li­gung, wobei zehn Per­so­nen ver­letzt wurden.

Schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen entgegenwirken

Ent­fer­nen sie vor dem Los­fah­ren Eis, Reif oder feuch­tes Laub von allen Schei­ben. Ach­ten sie vor dem Fahrt­an­tritt auf nicht beschla­ge­ne Fahr­zeug­schei­ben und sau­be­re Rück­spie­gel. Aus Zeit­grün­den nur ein klei­nes Sicht­fen­ster zu schaf­fen, kann nicht nur gefähr­lich wer­den, son­dern sich bei einem Unfall auch nega­tiv auf die Scha­dens­re­gu­lie­rung sei­tens des Ver­si­che­rers aus­wir­ken. Pla­nen Sie des­halb genü­gend Zeit ein. Zudem ist das „Guck­loch“ ver­war­nungs­geld­pflich­tig. Auto­fah­rer soll­ten in der dunk­len Jah­res­zeit dar­an den­ken, früh­zei­tig das Abblend­licht ein­zu­schal­ten. Hier­durch wird Sor­ge getra­gen, dass man selbst von ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern gut und recht­zei­tig gese­hen wird. In der Däm­me­rung mor­gens und abends sind Fahr­zeu­ge mit Licht ein­deu­tig eher zu erken­nen als ohne Licht. Nut­zen Sie die ange­bo­te­nen kosten­lo­sen Licht­tests ver­schie­de­ner Anbie­ter zur Prü­fung Ihrer licht­tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen am Fahr­zeug. Ein Eis­krat­zer und Schnee­be­sen soll­te vor­sorg­lich bald wie­der Platz in ihrem Fahr­zeug finden.

Stra­ßen­ver­hält­nis­se kön­nen sich schnell ändern

Die win­ter­li­chen Ver­kehrs­ver­hält­nis­se erfor­dern auch grö­ße­ren Sicher­heits­ab­stand. Auto­fah­rer soll­ten sich nicht allein auf Hilfs­ein­rich­tun­gen wie ABS und ESP ver­las­sen, son­dern ihr Fahr­ver­hal­ten und ihre Geschwin­dig­keit den Wit­te­rungs­ver­hält­nis­sen anpas­sen. Schnel­le und ruck­ar­ti­ge Lenk­be­we­gun­gen, star­kes Brem­sen und Beschleu­ni­gen sowie ris­kan­te Über­hol­ma­nö­ver soll­ten auf jeden Fall ver­mie­den wer­den. Den­ken Sie gera­de in der Über­gangs­pha­se dar­an, dass sich die Fahr­bahn­ver­hält­nis­se rasch ändern kön­nen. Auf laub­be­deck­ten Fahr­bah­nen, bei Näs­se, Frost und Schnee nimmt der Brems­weg erheb­lich zu, die Boden­haf­tung in Bereich von Kur­ven nimmt dage­gen deut­lich ab.

Recht­zei­tig den Win­ter­check machen

Bei Tem­pe­ra­tu­ren unter acht Grad Cel­si­us ver­lie­ren die Som­mer­rei­fen an den Kraft­fahr­zeu­gen spür­bar ihre sonst so guten Haft­ei­gen­schaf­ten. Die Brems­we­ge wer­den län­ger, der Halt in den Kur­ven lässt nach. Jetzt ist es Zeit für den Wech­sel auf die Win­ter­rei­fen. Hier ist die „O‑Regel“ ein guter Anhalt: Win­ter­rei­fen von Okto­ber bis Ostern auf­zie­hen las­sen. Die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­ne Min­dest­pro­fil­tie­fe von 1,6 Mil­li­me­tern ist gera­de im Win­ter­halb­jahr als deut­lich zu gering ein­zu­stu­fen. Ver­kehrs­exper­ten emp­feh­len eine Pro­fil­tie­fe von min­de­stens 4 Mil­li­me­tern! Auch das Alter der Rei­fen spielt eine wesent­li­che Rol­le, denn nach zir­ka sechs Jah­ren ist der Win­ter­rei­fen aus­ge­här­tet und ver­liert sei­ne Haft- und Brems­fä­hig­keit auf glat­ten oder schnee­be­deck­ten Stra­ßen. Ach­ten sie zudem auf aus­rei­chend Brems­flüs­sig­keit, Frost­schutz und auf neu­wer­ti­ge Scheibenwischer.

Das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken appel­liert an alle Ver­kehrs­teil­neh­mer, jetzt in der dunk­len Jah­res­zeit beson­ders auf­merk­sam zu sein. Gegen­sei­ti­ge Rück­sicht­nah­me und defen­si­ves Fahr­ver­hal­ten hel­fen, schwe­re Unfäl­le zu vermeiden.