Adels­dor­fer SPD berich­tet aus der Gemein­de­rats­sit­zung am 11.08.2021

Besich­ti­gung des Stell­plat­zes für die Schulcontainer

Vor der Gemein­de­rats­sit­zung besich­tig­te ein Teil der Gemein­de­rä­te den Stand­ort für die neue Con­tai­ner­an­la­ge der Schul­kind­be­treu­ung. Die­se soll in Abstim­mung mit der Schul­lei­tung auf den All­wet­ter­platz auf­ge­stellt wer­den. Die Con­tai­ner­an­la­ge besteht aus vier Räu­men für die Schul­kind­be­treu­ung und einem Sani­tär­teil. Die Men­sa für das Mit­tag­essen ist bereits in die Aisch­grund­hal­le aus­ge­la­gert worden.
Seit 2 Jah­ren weist die Schul­lei­te­rin dar­auf hin, dass die Schu­le für die stei­gen­den Schü­ler­zah­len zu klein ist und zusätz­li­che Räu­me benö­tigt wer­den. Bis jetzt gibt es kein dau­er­haf­tes Kon­zept für die stei­gen­de Schü­ler­zahl, son­dern nur schnel­le kurz­le­bi­ge Lösun­gen. In zwei bis drei Jah­ren wer­den wei­te­re Räu­me benö­tigt. Es ist höch­ste Zeit, eine dau­er­haf­te Lösung zu schaffen.

Dank an die Hilfs­kräf­te beim letz­ten Hochwasser

Vor Ein­stieg in die vor­ge­se­he­ne Tages­ord­nung wur­de der gemein­sa­me Antrag aller Frak­tio­nen bespro­chen, den Hilfs­kräf­ten für ihren her­aus­ra­gen­den Ein­satz beim letz­ten Hoch­was­ser mit einem Emp­fang zu dan­ken. Durch den umfas­sen­den Ein­satz u. a. der Kräf­te der Feu­er­weh­ren, des Roten Kreu­zes und des THWs konn­ten vie­le Schä­den ver­hin­dert bzw. begrenzt wer­den. Der Emp­fang wird auf Vor­schlag des Bür­ger­mei­sters in der Aisch­grund­hal­le statt­fin­den. Die Lau­fer Müh­le schließt sich an und bedankt sich für die Hil­fe mit der Aus­rich­tung des Catering.

Top 1: Erlass einer Richt­li­nie für Foto­vol­ta­ik-Groß­frei­flä­chen-Anla­gen und Auf­le­gung eines kom­mu­na­len För­der­pro­gram­mes für PV-Dachanlagen

Richt­li­nie zur Nutzung von Freiflächen

Der Wan­del der Strom­erzeu­gung hin zu erneu­er­ba­ren Ener­gien ist eine wich­ti­ge und drin­gen­de Auf­ga­be, um dem Kli­ma­wan­del zu brem­sen. Foto­vol­ta­ik­an­la­gen sind ein Teil die­ses Wan­dels. Der Gemein­de­rat war sich einig, dass Foto­vol­ta­ik­an­la­ge in erster Linie auf Dach­flä­chen, auf Indu­strie­bra­chen, an Auto­bah­nen und Bun­des­stra­ßen gebaut wer­den soll­ten und weni­ger in der frei­en Land­schaft auf land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen. Es muss ein Gleich­ge­wicht zwi­schen der Nut­zung für Foto­vol­ta­ik und der land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung gefun­den wer­den, auch die Nah­erho­lung und der Land­schafts- und Natur­schutz sind zu berück­sich­ti­gen. Der Gemein­de­rat hat des­halb einen Kri­te­ri­en­ka­ta­log für die Geneh­mi­gung von Foto­vol­ta­ik-Groß­frei­flä­chen-Anla­gen beschlos­sen. Zu län­ge­ren Dis­kus­sio­nen führ­te der Vor­schlag der Grü­nen Frei­flä­chen­an­la­gen erst ab einer Bele­gung der Dach­flä­chen von 60% zu zulas­sen. Zur­zeit sind in der Gemein­de etwas mehr als 25% der Dach­flä­chen belegt. Die Mehr­heit aus Frei­en Wäh­lern und Grü­nen beschlos­sen schließ­lich die Frei­flä­chen­an­la­gen erst ab einer Nut­zung der Dach­flä­chen von 40% zu zulas­sen. SPD, ABWI und CSU waren der Mei­nung, die­ser Pro­zent­satz ist zu hoch und ver­hin­dert damit auf lan­ge Zeit gänz­lich die Frei­flä­chen­nut­zung zur Strom­erzeu­gung. Das ent­spricht nicht den Zie­len den Kli­ma­wan­del auf­zu­hal­ten und der vom Gemein­de­rat beschlos­se­nen Klimaoffensive.

Kom­mu­na­les För­der­pro­gramm für dach­mon­tier­te bzw. stecker­fer­ti­ge Fotovoltaikanlagen

Als Anreiz zum Bau von sol­chen Foto­vol­ta­ik­an­la­gen beschloss der Gemein­de­rat ein För­der­pro­gramm. Vor­ge­se­hen war, dass die Gemein­de sol­che Anla­gen zukünf­tig mit 100 € pro kWp för­dert. Auf Vor­schlag von Nor­bert Lamm (SPD-Frak­ti­on) wur­de die För­de­rung auf 200 € pro kWp ver­dop­pelt. Maxi­mal wer­den je Anla­ge 600 € gefördert.

Top 2 und 3: Ein­be­zie­hungs- und Ergän­zungs­sat­zung Heppstädt

Die bis­her deut­li­che Aus­wei­tung der im Flä­chen­nut­zungs­plan vor­ge­se­he­nen Bau­flä­che wur­de auf­ge­ge­ben. Jetzt ist nur noch ein Bau­platz auf der jetzt bereits im Flä­chen­nut­zungs­plan vor­ge­se­he­nen Flä­che vor­ge­se­hen. Wir haben von Anfang an das Vor­ge­hen der Antrag­stel­le­rin und der Gemein­de abge­lehnt. Hier soll­te par­al­lel zu der zur­zeit lau­fen­den Über­ar­bei­tung des Flä­chen­nut­zungs­plans neu­es Bau­land geschaf­fen wer­den. Nach unse­rer Auf­fas­sung wäre das eine Bevor­zu­gung der Antrag­stel­le­rin gegen­über ande­ren Bau­wil­li­gen gewesen.

Unser Resü­mee: Mit der jet­zi­gen Ent­schei­dung wur­de uns letzt­lich recht gege­ben. Die bis­he­ri­ge Pla­nung ist im Papier­korb gelan­det. Lei­der sind damit auch das aus­ge­ge­be­ne Geld und die auf­ge­wen­de­te Arbeits­zeit umsonst gewesen.

Top 4: Jah­res­ab­schluss 2016

Lang­sam kommt die Gemein­de in der Erstel­lung der Jah­res­ab­schlüs­se vor­an. Regu­lär müss­te in die­sem Jahr der Jah­res­ab­schluss 2019 auf der Tages­ord­nung ste­hen. Trotz­dem lohnt es sich, einen Blick in die Jah­res­ab­schlüs­se 2015 und 2016 zu werfen.

Die bei­den Jah­re schlos­sen mit den bis­her besten finan­zi­el­len Ergeb­nis­sen ab. Soweit so erfreu­lich. Die bei­den Jah­re soll­te man auch immer zusam­men­be­trach­ten, denn in ihnen sind wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen für die Zukunft von Adels­dorf getrof­fen wor­den. Im Jahr 2015 fand der Bür­ger­ent­scheid zum Ver­kauf des Schul­sport­plat­zes statt und das Bau­ge­biet See­si­de mit der dich­ten Bebau­ung wur­de beschlos­sen. Im Jahr 2016 wur­de dann der Schul­sport­platz für rund 2,5 Mio. € ver­kauft und damit eine wich­ti­ge Infra­struk­tur­ein­rich­tung zer­stört. Der Schul­sport­platz hat­te neben dem Rasen­spiel­feld eine 400m-Bahn und wei­te­re Flä­chen für die Leicht­ath­le­tik. Der Platz hät­te grund­sa­niert wer­den müs­sen. Ein Ange­bot für knapp 200.000 € lag vor. Die Grün­de, die vom Bür­ger­mei­ster und einer Mehr­heit im Gemein­de­rat für den Ver­kauf und für das Bau­ge­biet See­si­de vor­ge­bracht wur­den, waren im Wesentlichen:

  • Die Gemein­de ist finan­zi­ell am Ende.
  • Es muss ein stren­ger Sanie­rungs­kurs gefah­ren werden.
  • In den letz­ten Jah­ren wur­den bereits fast alle Gemein­de­flä­chen verkauft.
  • Die Gemein­de braucht drin­gend die Ein­nah­men aus dem Ver­kauf und in den fol­gen­den Jah­ren die Ein­kom­mens­steu­er der zusätz­li­chen Ein­woh­ner des Bau­ge­bie­tes Seeside.

Ver­bun­den waren die Aus­sa­gen mit der Dro­hung, sonst müss­ten die Steu­ern und Gebüh­ren mas­siv anstei­gen. Die auf­ge­stell­ten Haus­halts­plä­ne stütz­ten die­se Aus­sa­gen. Die dort aus­ge­wie­se­nen Ergeb­nis­se waren annä­hernd null.

SPD-Gemein­de­rat Jörg Bubel hat­te aber bereits Anfang 2015 dar­auf hin­ge­wie­sen, dass nach den finan­zi­ell schwie­ri­gen Jah­ren 2012 bis 2014 und den bereits beschlos­se­nen Maß­nah­men sich die finan­zi­el­le Situa­ti­on der Gemein­de ent­schei­dend ver­bes­sert und wei­te­re Ver­bes­se­run­gen in den näch­sten Jah­ren zu erwar­ten sind. Das wur­de vom Bür­ger­mei­ster immer bestrit­ten und lächer­lich gemacht. Jetzt nach Vor­lie­gen der Jah­res­ab­schlüs­se 2015 und 2016 bestä­ti­gen sich unse­re Aussagen.

Das Jahr 2015 schloss mit einem Ergeb­nis von +1,8 Mio. € und das Jahr 2016 mit +3,7 Mio. € ab. Damit wur­den die im Haus­halt ange­setz­ten Ergeb­nis­se um 5,5 Mio. € über­trof­fen. Die Gemein­de besaß Ende 2016 Gut­ha­ben bzw. liqui­de finan­zi­el­le Mit­tel von 6,3 Mio. €.

Selbst der mit der Erstel­lung des Jah­res­ab­schlus­ses beauf­tra­ge exter­ne Exper­te war über die erheb­li­chen Abwei­chun­gen gegen­über den Haus­halts­plä­nen erstaunt und konn­te sie sich nicht erklä­ren. Die Frei­en Wäh­ler und die Grü­nen woll­ten sich aber in der Sit­zung nicht mit die­sen Fak­ten aus­ein­an­der­set­zen und stell­ten den Antrag auf Ende der Debat­te. Das wur­de mit ihren Stim­men dann auch so beschlos­sen. Demo­kra­ti­sche Dis­kus­si­on? Nach Mei­nung der Frei­en Wäh­ler und der Grü­ne nicht notwendig.

Unser Resü­mee: Die Bür­ger sind damals falsch infor­miert wor­den, obwohl für die Ver­ant­wort­li­chen die Ver­bes­se­rung der finan­zi­el­len Situa­ti­on der Gemein­de klar erkenn­bar war. Es stellt sich die Fra­ge, wur­de die finan­zi­el­le Situa­ti­on der Gemein­de schlecht dar­ge­stellt, weil sonst die Argu­men­te für die Zer­stö­rung des Schul­sport­plat­zes und die dich­te Bebau­ung von See­si­de gefehlt hät­ten? Noch ein Hin­weis, die Ein­nah­men aus dem Ver­kauf des Schul­sport­plat­zes lagen bis Ende letz­ten Jah­res auf den Kon­ten der Gemein­de mit einer nega­ti­ven Ver­zin­sung. Zum Bau der Kin­der­ta­ges­stät­ten, wie immer behaup­tet wird, sind sie jeden­falls nicht ver­wen­det wor­den, die sind im Wesent­li­chen über Zuschüs­se und Dar­le­hen finan­ziert worden.

Nor­bert Lamm
SPD Adels­dorf
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