Peg­nitz: Schu­le und Fami­lie – gute Ganz­ta­ges­schu­len sind notwendig

Symbolbild Online Lernen

Nicht nur die Arbeit muss mit der Fami­lie ver­ein­bar sein, son­dern auch und vor allem die Schu­le. Im Gegen­satz zu den The­men des Arbeits­le­bens wird über eine mit dem Fami­li­en­le­ben ver­ein­ba­re und kind­ge­rech­te Schu­le nicht dis­ku­tiert und schon nicht Ände­run­gen am jahr­hun­der­te­al­ten, ver­al­te­tem System vor­ge­nom­men. In Stadt und Land­kreis Bay­reuth gibt es nur eine Ganz­tags­schu­le und die darf auch nicht so genannt wer­den. Sie ist eine Schu­le der „beson­de­ren Art“

Dabei ist es so ein­fach, wie Wal­ter Wag­ner, Vor­sit­zen­der der AfB Bezirk Ober­fran­ken darlegt:

Wie muss eine Schu­le sein, damit sie dem Kind gerecht wird (und nicht umge­kehrt)? Sie muss ihm alles bie­ten, was es braucht, um größt­mög­li­chen Lern­erfolg zu haben und den best­mög­li­chen Abschluss zu errei­chen. Dazu gehört nicht nur „Lern­stoff“ über 6 Stun­den am Vor­mit­tag über sich erge­hen las­sen, Dazu gehört beson­ders ein Rah­men, der Zeit lässt für Ler­nen in der Gemein­schaft mit Gleich­alt­ri­gen, sich Sor­gen um die Klei­ne­ren und Mit­be­treut wer­den von den Grö­ße­ren. Das ist eine Schu­le mit GUTEM Ganztag.

Die gute Ganz­tags­schu­le bie­tet Zeit zum Ankom­men in der Früh, wenn die Eltern zur Arbeit müs­sen. Sie bie­tet Zeit für neu­en Unter­richt dann, wenn die Kin­der am fit­te­sten sind. Und sie bie­tet Zeit, danach gemein­sam ein gesun­des Mit­tag­essen ohne wei­te Heim­we­ge zu genießen.
Eine gute Ganz­tags­schu­le orga­ni­siert auch Ange­bo­te von Eltern und Spe­zia­li­sten, die kein Ver­ein lei­sten kann. Sie ist nicht nur Lern­stät­te, son­dern Lebens­ort, an dem die Kin­der für jedes Inter­es­se Gleich­ge­sinn­te und Anlei­tung fin­den können.

Ver­streut über den Tag fin­det das Kind meh­re­re Gele­gen­hei­ten für das selb­stän­di­ge Üben – ein Ersatz für die Jahr­hun­der­te alten Haus­auf­ga­ben. Nicht Mama oder Papa muss zu Hau­se sein und die Auf­sicht spie­len. Das ist eine Tätig­keit, für die die mei­sten eigent­lich kei­ne Zeit haben, weil sie arbei­ten müs­sen, um über die Run­den zu kom­men. Kin­der soll­ten nicht dar­un­ter lei­den, dass die Fami­lie es sich nicht lei­sten kann, dass ein Eltern­teil Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung macht oder dass Nach­hil­fe gezahlt wird. Eine sol­che Beauf­sich­ti­gung bringt zu Hau­se Unfrie­den in die Fami­lie, weil es vie­le Ablenk­mög­lich­kei­ten gibt. In der Schu­le haben die Kin­der pro­fes­sio­nel­le Ansprech­per­so­nen für fach­li­che Hil­fen. Sie ler­nen, sich die Zeit ein­zu­tei­len und sich genau die Hil­fe zu holen, die sie brau­chen. Wenn sie dann ab 16 Uhr zu Hau­se sind, kön­nen sie sich ganz der Fami­lie, den Hob­bies und den Freun­den wid­men – der „Fei­er­abend“ ist nicht gestört. Die Eltern sind zurück aus der Arbeit, alle ande­ren Kin­der haben auch Zeit und die Ver­ei­ne star­ten ihre Programme.
So wird Schu­le auch der Fami­lie gerecht.

Wal­ter Wag­ner, Vor­sit­zen­der AG Bil­dung SPD Bezirk Oberfranken