Zum Tag des Bau­mes: Schutz des Stei­ger­walds stär­ken – Jetzt Baum­pa­te im Stei­ger­wald werden

GBL Rabenbrunn Ostrand Starkbuche 122 cm BHD Traubeneiche 90 cm / Foto: Starkbuchen Kartierung - G Sperber

GBL Raben­brunn Ost­rand Stark­bu­che 122 cm BHD Trau­ben­ei­che 90 cm / Foto: Stark­bu­chen Kar­tie­rung – G Sperber

Zum Tag des Bau­mes am 25. April star­tet der BUND Natur­schutz in Bay­ern (BN) mit dem Baum­pa­ten­schafts-Pro­jekt im Stei­ger­wald eine beson­de­re Akti­on für mehr Wald­schutz. Natur- und Wald­freun­de sowie Lieb­ha­ber dicker und alter Bäu­me kön­nen eine ideel­le Baum­pa­ten­schaft für Stark­bäu­me im Hohen Buche­nen Wald bei Ebrach erwer­ben. „Nach­dem es die Staats­re­gie­rung bis heu­te ablehnt, einen Teil der Staats­wäl­der im Stei­ger­wald durch einen Natio­nal­park zu schüt­zen, rufen wir Wald­freun­de auf, mit dem Erwerb einer Baum­pa­ten­schaft ein deut­li­ches Zei­chen für mehr Wald­schutz im Stei­ger­wald zu set­zen“, so Mar­tin Geil­hu­fe, Lan­des­be­auf­trag­ter des BN. „Hel­fen Sie uns, damit eines der am besten geeig­ne­ten Laub­wald­ge­bie­te end­lich Natio­nal­park wer­den kann.“ In einem frü­he­ren Pro­jekt mit dem WWF hat­te der BN 7.600 star­ke Bäu­me kar­tiert, für deren Schutz die Gel­der aus den Baum­pa­ten­schaf­ten ver­wen­det wer­den sollen.

Stei­ger­wald zum Natio­nal­park der Bürger*innen machen

„Wir wol­len 2021 mit dem Baum­pa­ten­schafts-Pro­jekt die Wei­chen für den drit­ten baye­ri­schen Natio­nal­park im Stei­ger­wald stel­len“, so Ralf Strauß­ber­ger, BN-Wald­re­fe­rent und Pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher. „Set­zen Sie als Wald­freun­de ein Zei­chen für mehr Wald­schutz in Bay­ern, wer­den Sie Baum­pa­tin bzw. Baum­pa­te oder ver­schen­ken Sie die Paten­schaft“. „Die Baum­pa­ten­schaft kann online erwor­ben oder ver­schenkt wer­den: unter https://​www​.bund​-natur​schutz​.de/​b​a​u​m​p​ate“, so Ulla Reck vom Pro­jekt­bü­ro Baum­pa­ten­schaf­ten. Mit den Spen­den aus dem Baum­pa­ten­schafts­pro­jekt wird das Enga­ge­ment des BN unter­stützt, der mit Wald­füh­run­gen, Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit, Tagun­gen und Gesprä­chen mit Politiker*innen für einen Natio­nal­park im Stei­ger­wald wirbt. Damit die Bürger*innen die Wäl­der im Staats­wald in der dis­ku­tier­ten Natio­nal­park­ku­lis­se bes­ser ken­nen­ler­nen kön­nen, wird der BN eine eige­ne Web­sei­te ein­rich­ten. Der BN weist dar­auf hin, dass mit der ideel­len Baum­pa­ten­schaft kei­ner­lei Ansprü­che auf Besitz oder Eigen­tum erwor­ben wer­den. Die Bäu­me ver­blei­ben im Eigen­tum des Frei­staa­tes Bayern.

Lang­jäh­ri­ge Schutz­be­mü­hun­gen im Stei­ger­wald: noch ohne Erfolg!

Der BUND Natur­schutz enga­giert sich seit 2007 für einen Natio­nal­park Stei­ger­wald, seit sich damals Kom­mu­nal­po­li­ti­ker aus der Regi­on dafür ein­setz­ten. Doch die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat es bis heu­te abge­lehnt, die groß­flä­chi­gen staat­li­chen Buchen­wäl­der durch einen Natio­nal­park zu schüt­zen. Sogar das zwi­schen­zeit­lich geschaf­fe­ne Schutz­ge­biet „Hoher Buche­ner Wald“ bei Ebrach ließ die Staats­re­gie­rung nach nur einem Jahr wie­der auf­he­ben. Ohne Schutz­sta­tus wur­de ab Novem­ber 2018 wie­der mit Baum­fäl­lun­gen im „Hohen Buche­nen Wald“ begon­nen. Auf­grund gro­ßer Pro­te­ste der Natur­schutz­ver­bän­de wur­den die Ein­schlä­ge jedoch wie­der ein­ge­stellt. Auf über 10.000 Hekt­ar in den übri­gen Wäl­dern der geplan­ten Natio­nal­park­ku­lis­se fin­den nach wie vor Holz­nut­zun­gen statt, auch bis direkt an den Rand des ehe­ma­li­gen Schutz­ge­bie­tes. Der BN hat immer wie­der die geziel­te Fäl­lung dicker Buchen im Bereich des dis­ku­tier­ten Natio­nal­parks kri­ti­siert. Ohne enspre­chen­den öffent­li­chen Druck und Unter­stüt­zung aus der Bevöl­ke­rung wird die Holz­nut­zung auch im „Hohen Buche­nen Wald“ wie­der ein­ge­führt und es dro­hen wei­te­re Hiebsmaßnahmen.

Trotz guter Vor­aus­set­zun­gen über­wie­gend nur Kleinst­flä­chen geschützt

Im Jahr 2020 wur­den unter dem Druck des Volks­be­geh­rens Arten­viel­falt Natur­wald­flä­chen auch im Stei­ger­wald neu geschützt. Lei­der han­delt es sich dabei ganz über­wie­gend nur um sehr klei­ne Flä­chen: über 80 Pro­zent sind klei­ner als 5 Hekt­ar. Inmit­ten einer inten­siv bewirt­schaf­te­ten Wald­um­ge­bung gel­ten sol­che Kleinst­flä­chen als viel zu klein, um das dau­er­haf­te Über­le­ben spe­zia­li­sier­ter Wald­ar­ten, den unge­stör­ten Ablauf natür­li­cher Pro­zes­se bzw. die Aus­bil­dung des beson­de­ren Wald­in­nen­kli­mas von Natur­wäl­dern zu gewähr­lei­sten. Im Stei­ger­wald wur­de eine mit­tel­gro­ße Flä­che mit ca. 850 Hekt­ar geschützt: aller­dings nicht die am besten geeig­ne­te Flä­che „Hoher Buche­ner Wald“, son­dern ein Gebiet ganz im Nor­den des Stei­ger­wal­des. Die bis­her aus­ge­wie­se­nen Flä­chen sind unge­eig­net für eine Bewer­bung um den Welt­na­tur­er­be­ti­tel. Sie kön­nen auch ein groß­flä­chi­ges Natur­wald-Schutz­ge­biet kei­nes­falls erset­zen. Die Chan­ce, die wert­vol­len Buchen­wäl­der end­lich groß­flä­chig zu schüt­zen, hat die Staats­re­gie­rung nun wie­der­um unge­nutzt ver­strei­chen las­sen. Der BN inten­si­viert des­halb sei­ne poli­ti­schen Anstren­gun­gen im Steigerwald.

Wei­te­re Informationen:

Hier kön­nen Baum­pa­tin bzw. Baum­pa­te werden:
https://​www​.bund​-natur​schutz​.de/​b​a​u​m​p​ate