Land­rä­te bera­ten im Drei-Länder-Gespräch

Auf­grund der hohen Inzi­denz­wer­te im Land­kreis Hof (254,2) sowie im benach­bar­ten Saa­le-Orla-Kreis (386,0) und Vogt­land­kreis (418,1) haben sich die Land­rä­te Dr. Oli­ver Bär, Tho­mas Füg­mann und Rolf Keil über die aktu­el­le Situa­ti­on sowie wei­te­re gemein­sa­me Maß­nah­men in der Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie ausgetauscht.

Dabei wur­den fol­gen­de Zie­le definiert:

1. Schnel­le Immunisierung:

Die Immu­ni­sie­rung der Regi­on ist das wich­tig­ste Ziel, das nicht an Land­kreis­gren­zen Halt macht.

Vor die­sem Hin­ter­grund sei es wich­tig, einen noch stär­ke­ren Fokus auf das Imp­fen zu legen. Sowohl in Bay­ern, Sach­sen als auch in Thü­rin­gen wur­den Regio­nen mit beson­ders hohen Inzi­denz­wer­ten bereits mit zusätz­li­chem Impf­stoff ver­sorgt. „Den­noch muss es ange­sichts der Zah­len unser Bestre­ben sein, noch schnel­ler und noch mehr imp­fen zu kön­nen. Dies wäre ein Mehr­wert für ganz Deutsch­land“, so die Land­rä­te Bär, Füg­mann und Keil.

Neben zusätz­li­chem Impf­stoff sol­len neben den Impf­zen­tren auch die Haus­ärz­te in der Drei­län­der­re­gi­on erwei­tert mit ein­ge­bun­den wer­den. Dies ist ins­be­son­de­re im Vogt­land und im Hofer Land bereits im Rah­men von Pilot­pro­jek­ten geschehen.

2. Testen und Öffnen:

„Beson­ders Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Regio­nen mit hohen Inzi­denz­wer­ten brau­chen eine Ori­en­tie­rung und Per­spek­ti­ven, da hier bis­lang kaum Öff­nungs­maß­nah­men erfolgt sind“, so die Land­rä­te. Das Kon­zept von ‘Testen und Öff­nen‘, etwa in Schu­len aber auch im Bereich von Dienst­lei­stun­gen, ist ein sinn­vol­les Mit­tel, um Per­spek­ti­ven für die Men­schen aber auch den Ein­zel­han­del zu schaf­fen. Die Testung ist eine Brücke bis zur Immu­ni­sie­rung der Bevöl­ke­rung. Gleich­zei­tig trägt die­ses Modell zur Sicher­heit einer Regi­on bei, da durch test­ge­bun­de­ne Öff­nun­gen auch die Zahl der gete­ste­ten Per­so­nen steigt und somit Infek­ti­ons­ket­ten unter­bro­chen wer­den. Bei dem Kon­zept gilt es auch die Eltern mitzunehmen.

3. Kli­ni­ken

Die hohen Inzi­denz­wer­te stel­len ins­be­son­de­re die Kli­ni­ken vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Auch hier bedarf es einer gemein­schaft­li­chen Betrach­tungs- und Hand­lungs­wei­se. Schon jetzt unter­stüt­zen sich die Regio­nen, wenn es um die Ver­tei­lung der Pati­en­ten auf Inten­siv­bet­ten geht. Den­noch könn­te über­ge­ord­ne­ten Hil­fe zuneh­mend Bedeu­tung erlan­gen, sobald die Zahl der Covid-Pati­en­ten wei­ter steigt.

4. Coro­na-Auf­bau-Fonds

Die Coro­na-Pan­de­mie hat einen erheb­li­chen Ein­fluss auf Wirt­schaft und Gesell­schaft. Um die ent­stan­de­nen Schä­den zu behe­ben, haben sich EU-Kom­mis­si­on, Euro­päi­sches Par­la­ment und EU-Spit­zen auf einen Auf­bau­plan geei­nigt, der den Weg aus der Kri­se ebnen soll. Deutsch­land erhal­te in den kom­men­den zwei Jah­ren 22,7 Mil­li­ar­den Euro an Fördermitteln.

Die Land­rä­te for­dern, dass die­ses Geld vor allem dort­hin fließt, wo die größ­te Last zu tra­gen ist. Dies ist ins­be­son­de­re in Regio­nen in direk­ter Nach­bar­schaft zu Tsche­chi­en – das die höch­sten Coro­na-Fall­zah­len im euro­päi­schen Ver­gleich hat – der Fall. Die hohen Inzi­den­zen in unse­rer Regi­on haben einen euro­päi­sche Dimen­si­on, so die Land­rä­te. Es sei daher rich­tig, an die­ser Stel­le für die Zukunft zu investieren.