Bam­berg: Fami­li­en- und Inte­gra­ti­ons­se­nat will Pfle­ge­stütz­punkt in Bam­berg – Pfle­ge­be­ra­tung wird immer wichtiger

Der Fami­li­en- und Inte­gra­ti­ons­se­nat hat sich am Don­ners­tag, 19. Novem­ber 2020, schwer­punkt­mä­ßig mit dem The­ma Pfle­ge beschäf­tigt. Die Stadt­rä­tin­nen und Stadt­rä­te spra­chen dar­über, wie die Pfle­ge­be­ra­tung und die Bedarfs­pla­nung ver­bes­sert wer­den kann. „Auf­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels wird der Bedarf an Pfle­ge­plät­zen eben­so wach­sen wie das Infor­ma­ti­ons­be­dürf­nis der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“, beton­te Bür­ger­me­ster Jonas Glü­sen­kamp. „Die Stadt Bam­berg muss jetzt die Wei­chen dafür stel­len“, unter­strich der Refe­rent für Sozia­les. Glü­sen­kamp hat­te sich zuvor bei Besu­chen der ver­schie­de­nen Akteu­re im Bereich der Pfle­ge selbst ein Bild vom Ist-Zustand gemacht.

Posi­tiv fest­ge­stellt wur­de, dass ein breit gefä­cher­tes Bera­tungs­an­ge­bot in Bam­berg vor­han­den sei. Die ver­schie­de­nen Anlauf­stel­len sind in der Regel zwar gut ver­netzt, aber auf­grund daten­schutz­recht­li­cher Ein­schrän­kun­gen kön­ne der­zeit „ein fall­be­zo­ge­ner Aus­tausch nicht statt­fin­den“. Eine Ver­bes­se­rung für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wäre daher die Ein­rich­tung eines Pfle­ge­stütz­punk­tes. Die­ser wür­de als erste Anlauf­stel­le fun­gie­ren: Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bekä­men dort alle Infor­ma­tio­nen aus einer Hand. Dop­pel­struk­tu­ren könn­ten so abge­baut, Pro­zes­se beschleu­nigt und die Bera­tung durch Bün­de­lung des Fach­wis­sens ver­bes­sert wer­den. Dem­entspre­chend beschloss der Fami­li­en- und Inte­gra­ti­ons­se­nat, die Ver­wal­tung sol­le bis zum Früh­jahr ein Kon­zept für die Ein­rich­tung eines sol­chen Stütz­punkts erar­bei­ten. Da auch das Land­rats­amt bereits Inter­es­se bekun­de­te, wol­len Stadt und Land­kreis gemein­sam vor­ge­hen und dabei auch För­der­mög­lich­kei­ten durch den Frei­staat prüfen.

Nicht zufrie­den­stel­lend sieht die Situa­ti­on der­zeit bei der Schaf­fung neu­er Pfle­ge­stel­len aus. 400 zusätz­li­che Plät­ze wer­den bis zum Jahr 2025 benö­tigt. Zwar lie­fen aktu­ell kon­kre­te Pla­nun­gen für zwei neue Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, doch rei­che dies nicht aus. „Bei der Schaf­fung von Wohn­raum müs­sen wir immer auch die dazu not­wen­di­ge Infra­struk­tur wie Kitas und Pfle­ge mit­den­ken und aktiv ein­for­dern“, stell­te Glü­sen­kamp klar.

Im Bereich der Senio­ren­hil­fe und Pfle­ge habe die Umset­zung des städ­ti­schen Quar­tiers­kon­zepts „För­der­netz­werk Stadt­teil­bü­ros Bam­berg“ die „höch­ste Prio­ri­tät“. Trotz der schwie­ri­gen Haus­halts­la­ge sei­en die ent­spre­chen­den finan­zi­el­len Mit­tel zur Umset­zung im kom­men­den Jahr bereit zu stel­len, waren sich Senat und Bür­ger­mei­ster einig.

Posi­tiv zur Kennt­nis genom­men wur­de, dass aktu­ell in der Regi­on die Zahl der Aus­zu­bil­den­den im Pfle­ge­be­reich gestie­gen sei. Den­noch sei­en Bund und Frei­staat gefor­dert, den Pfle­ge­be­ruf attrak­ti­ver zu machen. Eben­so hät­ten die Trä­ger dar­auf zu ach­ten, das Arbeits­um­feld der Pfle­ge­rin­nen und Pfle­ger zu ver­bes­sern. Stadt und Land­kreis koor­di­nier­ten aktu­ell eine Trä­ger­kon­fe­renz Pfle­ge, in der gemein­sa­me Vor­ha­ben dazu umge­setzt wür­den. Eine Image­kam­pa­gne für den Pfle­ge­be­ruf sei in der Vor­be­rei­tung. Eben­so wer­de über den Run­den Tisch Pfle­ge von Stadt und Land­kreis der fach­li­che Aus­tausch auf Pra­xis­ebe­ne orga­ni­siert. Von der Arbeit bei­der Gre­mi­en ver­spricht sich Bür­ger­mei­ster Glü­sen­kamp einen „star­ken Impuls die Qua­li­tät der Pfle­ge in der Regi­on posi­tiv zu gestalten“.