Erlan­ger Rat­haus-Report vom 13.05.2020

Coro­na: Stadt will Gastro­no­men unbü­ro­kra­tisch unterstützen

Um die ört­li­che Gastro­no­mie in der Coro­na-Kri­se zu unter­stüt­zen, will die Stadt Erlan­gen in die­ser Som­mer­sai­son Flä­chen im öffent­li­chen Raum für Außen­ga­stro­no­mie groß­zü­gi­ger zur Ver­fü­gung stel­len. Die Erlan­ger Betrie­be sol­len so leich­ter die not­wen­di­gen Abstän­de zwi­schen den Gästen si-cher­stel­len kön­nen. Ent­spre­chen­de Antrags­for­mu­la­re kön­nen bei der Ord­nungs­be­hör­de der Stadt (E‑Mail: ordnungsbehoerde@​stadt.​erlangen.​de) ange­for­dert wer­den. Fer­ner wird die Ver­wal­tung dem Stadt­rat vor­schla­gen, die Gastro­no­men in die­ser Som­mer-und Win­ter­sai­son von Gebüh­ren für die Son­der­nut­zung bei Außen­be­stuh­lung zu befreien.Die Staats­re­gie­rung hat­an­ge­kün­digt, dass die Gastro­no­mie schritt­wei­se ab 18. Mai 2020 geöff­net wer­den darf. Unter Auf­la­gen kann dann zunächst die Gastro­no­mie im Außen­be­reich (z.B. Bier­gär-ten) wie­der bis 20:00 Uhr betrie­ben wer­den. Die Auf­la­gen, die unter ande­rem Abstandsregeln,Hygi-enemaßnahmen und die Pflicht zur Auf­nah­me von Kon­takt­da­ten der Gäste ent­hal­ten sol­len, wur­den vom Frei­staat noch nicht in Rechts­form gegos­sen. Die ent­spre­chen­de Ver­ord­nung ist aber zwin­gen-de Vor­aus­set­zung für Geneh­mi­gun­gen durch die Stadt. Die Ord­nungs­be­hör­de der Kom­mu­ne ist bemüht, nach Vor­lie­gen die­ser Ver­ord­nung dann die Anträ­ge zügig zu bearbeiten.

Eine vir­tu­el­le Dele­ga­ti­ons­rei­se nach Wladimir

In der ver­gan­ge­nen Woche war eigent­lich eine Dele­ga­ti­ons­rei­se unter Lei­tung von Ober­bür­germ­eis-ter Flo­ri­an Janik nach Wla­di­mir geplant. Die 15 Gäste aus Erlan­gen hät­te in der rus­si­schen Part-ner­stadt ein umfang­rei­ches Besuchs­pro­gramm erwar­tet. Wegen der Coro­na-Pan­de­mie wur­de dies nun in das Inter­net ver­legt. Anders als vor fünf Jah­ren, als Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik auf dem Platz des Sie­ges vor Tau­sen­den von Men­schen sprach, hielt Erlan­gens Stadt­ober­haupt am ver­gan­ge­nen Frei­tag sei­ne Rede zum 75. Jah­res­tag des Kriegs­en­des an den soge­nann­ten Rus­sen­grä­bern auf dem Zen­tral­fried­hof. Dabei dank­te er ins­be­son­de­re den Wla­di­mi­rer Vete­ra­nen für das „Wun­der der Geschich­te“, die zur Ver­söh­nung aus­ge­streck­te Hand. Die Anspra­che wur­de in Deutsch und Rus­sisch auf­ge­nom­men und ist auf einem You­tube-Kanal ver­öf­fent­licht: (https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​Y​E​Y​Q​d​I​z​w​8​V​o​&​f​e​a​t​u​r​e​=​e​m​b​_​l​ogo) Eben­so vir­tu­ell gehen die Kunst­ver­ei­ne der Part­ner­städ­te die für den 8. Mai geplan­te Aus­stel­lung an. Ursprüng­lich war die Aus­stel­lung zum 75. Jah­res­tag der Been­di­gung des 2. Welt­kriegs und zum 25-jäh­ri­gen Bestehen des Erlan­ger Hau­ses Anfang Mai in Wla­di­mir geplant. In Wla­di­mir wie Erlan­gen stell­te man die Arbei­ten unter dem Titel „Sieg über den Krieg –Erin­ne­run­gen“ ins Netz, wo sie unter www.kunstverein-erlangen.denoch bis Ende des Jah­res zu sehen sind. Als beson­de­re Geste der Ver­söh­nung war geplant, eine Frie­dens­vio­li­ne zum 75. Tag des Sie­ges über den Natio­nal­so­zia­lis­mus an die Musik­fach­schu­le Wla­di­mir zu über­rei­chen, um dort einem jun­gen Talent ein gutes Instru­ment an die Hand zu geben. Die Gei­ge stammt aus der Werk­statt von Alfred Bin­ner, der bereits seit Jah­ren erfolg­reich Spon­so­ren sucht, die eines sei­ner Instru­men­te erwer­ben und an Kon­ser­va­to-rien in Bul­ga­ri­en und Rumä­ni­en geben. Die­ser Tage woll­te der Mäzen, Olaf Küh­ne, eine sol­che Gei­ge in der rus­si­schen Part­ner­stadt über­ge­ben. Stell­ver­tre­tend nahm in Erlan­gen die jun­ge Gei­ge­rin, Alma Keil­hack, das Instru­ment ent­ge­gen und spiel­te zusam­men mit ihrem Vater, Dori­an Keil­hack, am Kla­vier ein kur­zes Stück auf You­tube ein. Die tat­säch­li­che Über­ga­be soll in Wla­di­mir natür­lich nach­ge­holt wer­den, sobald es die Umstän­de erlauben.Eine beson­de­re Note ver­lie­hen die­sen vir­tu­el­len Akti­vi­tä­ten die Kriegs­ve­te­ra­nen, die sich in der ver­gan­ge­nen Woche noch ein­mal gern wie­der­ge­se­hen hät­ten. Sie über­wan­den die Gren­zen mit musi-kali­schen Grü­ßen im Inter­net und sagen für­ein­an­der. Der 97-jäh­ri­ge Wolf­gang Morell, dem­man 1942 in einem Wla­di­mi­rer Mili­tär­hos­pi­tal das Leben geret­tet hat­te, dank­te in sei­ner Bot­schaft all den Rus­sen, die ihm damals einen zwei­ten Geburts­tag geschenkt hat­ten. Da die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie auch in der Part­ner­stadt bei stark stei­gen­der Ten­denz aktu­ell 249 infi­zier­ten Men­schen und der damit ein­her­ge­hen­den Ein­schrän­kun­gen schmerz­lich spür­bar sind, ent­schied die Stadt Erlan­gen, einen Teil der ursprüng­lich für die Rei­se geplan­ten Kosten dazu zu ver­wen­den, eine ehren­amt­li­che Initia­ti­ve dabei zu unter­stüt­zen, Kriegs­ve­te­ra­nen und bedürf­ti­gen kin­der­rei­chen Fami­li­en mit einem klei­nen Fest­mahl, zube­rei­tet von einem Wla­di­mi­rer Spit­zen­koch, eine Freu­de zu machen.

Lite­ra­tur online prä­sen­tiert: Lea Schmocker liest Franz Hohler

Zu einem klei­nen lite­ra­ri­schen Online-Ver­gnü­gen lädt die Volks­hoch­schu­le Erlan­gen am Frei­tag, 15. Mai, um 18 Uhr ein. Im Rah­men des weit­ge­hend abge­schlos­se­nen Pro­jek­tes vhs.digitalzeit prä­sen­tiert die Schau­spie­le­rin Lea Schmocker unter dem Titel „Der Mann auf der Insel und ande­re Geschich­ten“ Hei­te­res und Hin­ter­sin­ni­ges aus der Feder ihres Schwei­zer Lands­man­nes Franz Hoh­ler. Der Link zur kosten­lo­sen Lesung fin­det sich auf der Home­page der vhs: www​.vhs​-erlan​gen​.de.