Land­rat Her­mann Ulm beim Neu­jahrs­emp­fang der CSU Forch­heim: „Stadt und Land, Hand in Hand“

Der Neu­jahrs­emp­fang der CSU Forch­heim war gut besucht. Foto: Alex­an­der Hitschfel

Beim dies­jäh­ri­gen Neu­jahrs­emp­fang der CSU Forch­heim, im Pfarr­saal Ver­klä­rung Chri­sti, sprach neben Ober­bür­ger­mei­ster­kan­di­da­ten Udo Schön­fel­der auch Land­rat Her­mann Ulm und der CSU Orts­vor­sit­zen­de Tho­mas Werner.

„Was zeich­net jetzt aber einen guten Poli­ti­ker aus?“, hin­ter­frag­te der Forch­hei­mer CSU-Orts­vor­sit­zen­de Tho­mas Wer­ner, der die Begrü­ßung anläss­lich des dies­jäh­ri­gen CSU-Neu­jahrs­emp­fangs vor­nahm. Es sei nicht leicht eine sol­che Fra­ge zu beant­wor­ten, stell­te Wer­ner wei­ter fest. Dank der Inter­net-Such­platt­form „Goog­le“ habe er eine Ant­wort gefun­den, die sowohl auf Land­rats­kan­di­da­ten Her­mann Ulm, als auch auf den Ober­bür­ger­mei­ster­kan­di­da­ten Udo Schön­fel­der zutref­fe, so Wer­ner. Ein „guter Poli­ti­ker“ soll­te so lei­den­schaft­lich wie ein Pre­di­ger, so gründ­lich wie ein Finanz­be­am­ter, so aus­dau­ernd wie ein Mara­thon­läu­fer und so selbst­los wie Robin Hood sein, so Wer­ner ein­gangs sei­ner Aus­füh­run­gen. Land­rat Her­mann Ulm habe gezeigt, dass er die genann­ten fünf Kri­te­ri­en in sich ver­ei­nigt und habe gezeigt, dass er den Land­kreis sicher durch die Unwäg­bar­kei­ten der Zeit geführt. Udo Schön­fel­der habe für einen ehren­amt­li­chen Kom­mu­nal­po­li­ti­ker erstaun­li­ches gelei­stet, so Wer­ner wei­ter. Mit einem unglaub­li­chen Zeit­auf­wand habe Udo Schön­fel­der Stim­mun­gen ande­rer Frak­tio­nen aus­ge­lo­tet, Kom­pro­mis­se erar­bei­tet und dabei sei­nen eige­nen Kom­pass nicht aus den Augen ver­lo­ren. Schön­fel­der sei immer mit dem gan­zen Her­zen dabei, wenn es um die Belan­ge unse­rer Hei­mat­stadt gehe, so der CSU-Orts­vor­sit­zen­de wei­ter. Die CSU haben mit sei­ner Nomi­nie­rung ein star­kes Zei­chen gesetzt, ein Zei­chen der Geschlos­sen­heit und den Wil­len doku­men­tiert, dass man – gemein­sam mit Udo die Wahl gewin­nen wol­le, so Wer­ner. Alle heu­te anwe­sen­den Gäste sei­en die Mul­ti­pli­ka­to­ren in der Mit­te der Gesell­schaft und die Kan­di­da­ten sei­en auf sie ange­wie­sen. Die sich zur Wahl stel­len­den Kan­di­da­ten wür­den immer an der Sei­te der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler ste­hen. „In die­sem Jahr brau­chen wir sie“ appel­lier­te Wer­ner an die zahl­reich gekom­me­nen Ver­tre­ter der Ver­ei­ne, Ver­bän­de, der Wirt­schaft, der Kir­che, sowie zahl­rei­cher wei­te­rer Orga­ni­sa­tio­nen. „Machen Sie des­halb bit­te Wer­bung in ihren Fami­li­en und in ihrem Bekann­ten­kreis, oder ihrem Arbeits­platz, damit wir im näch­sten Udo Schön­fel­der als amtie­ren­den Ober­bür­ger­mei­ster und Her­mann Ulm als Land­rat begrü­ßen kön­nen“, so Wer­ner weiter.

„Wah­len kom­men, Wah­len gehen“ bleibt Land­rat Her­mann Ulm gelassen

Land­rat Her­mann Ulm sagt ein­füh­rend, dass er ziem­lich genau vor sechs Jah­ren das letz­te Mal beim Neu­jahrs­emp­fang der Forch­hei­mer CSU spre­chen haben dür­fen. So schnell gehe wie­der eine Amts­pe­ri­ode vor­bei, so Ulm. „Die Kom­mu­nal­wah­len 2020 ste­hen bevor, aber die gehen auch wie­der vor­bei“, so der Land­rat gelas­sen. Bezo­gen auf die Bun­des- und Welt­po­li­tik heg­te Ulm den from­men Wunsch: „Möge Gott Hirn wal­ten las­sen und den Mäch­ti­gen die­ser Erde die not­wen­di­ge Weis­heit schen­ken“, so der Land­kreis-Chef. Kurz lies Ulm die letz­ten sechs Jah­re aus Sicht des Land­krei­ses Revue pas­sie­ren. Man habe in den letz­ten Jah­ren sei­nen Leit­spruch „Stadt und Land, Hand in Hand“ her­vor­ra­gend umge­setzt. Nur gemein­sam kön­ne man eine star­ke Alli­anz und Regi­on sein, so Ulm. Der Land­rat nann­te die aus sei­ner Sicht „größ­ten Brocken“, die der Land­kreis gemein­sam mit der Stadt her­vor­ra­gend gemei­stert habe. So habe man bei­spiels­wei­se das 50-Mil­lio­nen-Euro umfas­sen­des Schul­sa­nie­rungs­pa­ket auf den Weg brin­gen kön­nen, so Ulm. Wei­ter nann­te Ulm die Rea­li­sie­rung des Schü­ler­wohn­heims auf dem alten „Pack mers-Gelän­de“, wel­ches der Stadt gleich­zei­tig ein gro­ßes Hotel beschert habe. Als näch­ste sprach Ulm die „fried­li­che Bei­le­gung“ des „gemein­sa­men Erb­stücks“ des Rechts­streits der Stadt Forch­heim gegen den Land­kreis Forch­heim zwecks Erhe­bung der Kreis­um­la­ge. Ein abstrakt, kom­mu­nal­recht­li­ches The­ma bei dem es aber um zwei­stel­li­ge Mil­lio­nen­be­trä­ge ging und die gesam­te deut­sche Fach­welt auf uns geschaut habe. Er, so Ulm sei sehr dank­bar, dass der Stadt­rat dem Kreis­tag mit gro­ßer Mehr­heit gefolgt sei und den sehr wei­sen Ver­gleichs­vor­schlag des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hofs eben­falls ange­nom­men habe. „Außer Spe­sen nichts gewe­sen“, so Ulm. Er dank­te Schön­fel­der, dass die­ser sich gemein­sam mit der Stadt­rats­frak­ti­on dafür ein­ge­setzt habe, dass hier nicht noch wei­te­re Steu­er­gel­der „ver­brannt“ wor­den sei­en. Ein kla­res Bekennt­nis zur Stadt Forch­heim habe der Land­kreis mit dem An‑, Um- und Neu­bau am Land­rats­amt in Höhe von neun Mil­lio­nen Euro. Es habe durch­aus den Stand­ort betref­fend auch ande­re Ideen gege­ben, so Ulm.

Bit­te an die Stadt­rä­te: Die VHS muss drin­gend saniert werden

Das städ­ti­sche Gebäu­de in dem die Volks­hoch­schu­le unter­ge­bracht sei, wer­de aber wei­ter­hin benö­tigt, so Ulm. In die­sem Punkt bat er die anwe­sen­den Stadt­rä­te dar­um die Räum­lich­kei­ten doch in einen moder­ne­ren Zustand, wie man es sich für Erwach­se­nen­bil­dung wün­sche, zu brin­gen. Hier sei Hand­lungs­be­darf, so Ulm. Wei­ter nann­te Ulm die Bereit­stel­lung der Land­kreis­flä­chen für den Umzug der SpVgg Jahn Forch­heim, was gar nicht so tri­vi­al gewe­sen sei, wie es klin­ge. Man habe hier poli­tisch, als auch juri­stisch eini­ge Nüs­se knacken müs­sen, so Ulm. Als letz­tes nann­te Ulm das größ­te und kom­ple­xe­stes Unter­fan­gen, die Ver­ei­ni­gung der bei­den Kli­ni­ken zu „einem Haus“. Seit dem letz­ten Jahr sei man nun nach Jahr­zehn­ten der Kon­kur­renz und des Neben­ein­an­ders ein gemein­sa­mes Haus. Für Ulm der ein­zig rich­ti­ge Schritt, den man hier gegan­gen sei. Er bedank­te sich bei allen Betei­lig­ten auf städ­ti­scher und auf Sei­te des Land­krei­ses. Allen vor­an dank­te er Kreis­rat Ger­hardt Schmidt und Stadt­rat Ulrich Schürr. Bei­de hät­ten in vie­len ehren­amt­li­chen Stun­den die Fusi­on vorbereitet.

Gemein­sa­mes medi­zi­ni­sches Kon­zept soll wei­ter umge­setzt werden

Der Weg der Umset­zung des gemein­sa­men medi­zi­ni­schen Kon­zep­tes müs­se nun wei­ter­ge­hen, so Ulm. Kar­dio­lo­gie und Inten­siv­sta­ti­on müss­ten bau­lich erwei­tert wer­den; eine Inve­sti­ti­on die mit 25 Mil­lio­nen Euro zubu­che schla­ge, wovon aber wie­der 20,4 Mil­lio­nen Euro geför­dert wür­den. Wei­ter sei ein eige­nes Medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­zen­trum zur Siche­rung vor­han­de­ner Arzt­sit­ze geplant. An den genann­ten Pro­jek­ten kön­ne man sehen, wie ernst er sei­ne Devi­se „Stadt und Land, Hand in Hand“ mei­ne, so Ulm. Das sei mehr wie ein Wahl­spruch, das sei Not­wen­dig­keit. Dies sei Vor­aus­set­zung für eine gelin­gen­de regio­na­le Ent­wick­lung. Man kön­ne das auf wei­te­re The­men aus­wei­ten, so Ulm. Man kön­ne das Erfolgs­mo­dell auf wei­te­re The­men wie Rad­we­ge­netz, den ÖPNV, Tou­ris­mus und vie­les mehr. Er so Ulm sei vor allem dank­bar, dass man im Kreis­tag ein gutes, über­par­tei­li­ches Mit­ein­an­der habe. Ohne die­ses kon­struk­ti­ve Mit­ein­an­der wür­den die­se Groß­pro­jek­te wie er sie auf­ge­zählt habe, gar nicht mach­bar gewesen.

Ver­schul­dung des Land­krei­ses gesunken

Stolz sei er auch dar­auf, dass es gelun­gen sei die Ver­schul­dung des Land­krei­ses von 42 Mil­lio­nen Euro auf jetzt bald 28 Mil­lio­nen Euro sen­ken habe kön­nen, so Ulm. Damit habe man auch die Kreis­um­la­ge auf über zwölf Punk­te auf jüngst 41 Punk­te sen­ken kön­nen, was den nied­rig­sten Satz seit drei Jahr­zehn­ten dar­stel­le. Das sei vor allem der guten, wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on geschul­det, so der Land­kreis-Chef wei­ter. Dies sei gleich­zei­tig ein deut­li­ches Zei­chen in Rich­tung der Städ­te und Gemein­den im Land­kreis, denn nur wenn es den Städ­ten und Gemein­den gut gehe, dann gehe es auch der Regi­on gut. Man habe aber auch gute Rah­men­be­din­gun­gen: Voll­be­schäf­ti­gung und sta­bi­le und sogar zuneh­men­de Bevöl­ke­rungs­zah­len. Die Stadt Forch­heim habe es immer wie­der geschafft die eige­nen Pro­gno­sen zu über­tref­fen, so Ulm wei­ter. Mög­lich sei das durch die exten­si­ve Wirt­schafts- und Ansied­lungs­po­li­tik der letz­ten Jahr­zehn­te gewe­sen, so Ulm.

Der Land­kreis Forch­heim wächst weiter

In den letz­ten Jah­ren hät­ten die Bevöl­ke­rungs­zah­len wie­der deut­lich zuge­nom­men. Von unter 113.000 Ein­woh­nern im Jahr 2011 lie­ge man inzwi­schen bei 116.000 Ein­woh­ner. Gemein­sam mit Bam­berg sei man hier die ein­zi­ge Regi­on in Ober­fran­ken, die wach­se. Die­se Trend­wen­de grei­fe auch bis in den länd­li­chen Raum. Ober­tru­bach, Göß­wein­stein, Hil­polt­stein oder Egloff­stein wür­den eben­falls sta­bi­le, bezie­hungs­wei­se wach­sen­de Ein­woh­ner­zah­len ver­zeich­nen kön­nen. Per­sön­lich fin­de er es auch sehr erfreu­lich, dass die­ses Wachs­tum nicht nur auf Zuzug von außen beru­he, son­dern auch die Gebur­ten­zahl wie­der ansteige.

In der Tal­soh­le so im Jahr 2011 sei man im Land­kreis bei rund 850 Gebur­ten gele­gen, in der Zwi­schen­zeit sei man wie­der bei deut­lich über 1000 Gebur­ten pro Jahr ange­kom­men, so Ulm. Die­se posi­ti­ve Ent­wick­lung brin­ge auch Auf­ga­ben mit sich, die es zu bewäl­ti­gen gebe. Ulm nann­te hier sechs Beispiele.

Die Nach­fra­ge nach Wohn­raum in der Stadt sei rie­sig, auf dem Land kom­me es zu Leer­stän­den. Forch­heim soll­te des­halb das The­ma Woh­nungs­knapp­heit nicht für sich allei­ne den­ken, son­dern im Kon­text der Gesamt­re­gi­on. Die Woh­nungs­bau-Genos­sen­schaf­ten könn­ten durch­aus dem Erlan­ger Modell fol­gen. Wei­ter wach­se die Nach­fra­ge nach Kin­der­be­treu­ungs­plät­zen. Die Zei­ten sei­en vor­bei in denen die Schlie­ßung von Schu­len dro­he. Bei den Senio­ren wach­se die Nach­fra­ge nach Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen. Sta­tio­nä­re Ange­bo­te sei­en hier wei­ter nötig, die­se wür­den aber aktu­ell wei­ter abge­baut. Hier müs­se eine Trend­wen­de erfol­gen. Aktu­ell gebe es eine Ent­wick­lung vor­bei am wei­ter stei­gen­den Bedarf, so Ulm. Dies sei lei­der „kas­sen­po­li­tisch“ so gesteu­ert, was zu einem Dilem­ma für die Kom­mu­nen füh­re, so der Landrat.

Von der guten wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung in der Stadt müss­ten auch die Umland­ge­mein­den pro­fi­tie­ren, for­der­te Ulm. Dies bedeu­te eine gute Anbin­dung des länd­li­chen Rau­mes. Hier wür­den The­men wie ver­nünf­tig aus­ge­bau­te Stra­ßen, aber auch ein gutes ÖPNV-Kon­zept her­ein­spie­len, so der Landrat.

Wich­tig sei auch ein gut aus­ge­bau­tes Breit­band­netz. Die Zukunft müs­se sein, jeden Haus­halt mit Glas­fa­ser zu erschlie­ßen. Der Land­kreis unter­stüt­ze ger­ne die Bür­ger­mei­ster vor Ort bei der Auf­recht­erhal­tung des Mosa­iks der Infra­struk­tur. Dies könn­ten grö­ße­re Super­märk­te wie in Effel­trich oder Wei­lers­bach sein, oder auch was die „char­man­te­re Lösung“ sei, die Imple­men­tie­rung von Dorf­lä­den, so Ulm.

Bei der Forch­hei­mer Hain­brun­nen­schu­le wür­de in den näch­sten Jah­ren eine drin­gend erfor­der­li­che Sanie­rung, oder auch ein Neu­bau anste­hen, so Ulm. In Grä­fen­berg wür­de gemein­sam mit der Stadt ein Groß­pro­jekt bei der Sanie­rung der Real­schu­le anste­hen. Man ent­wicke­le die Bil­dungs­re­gi­on kon­se­quent wei­ter. Die Bil­dungs­re­gi­on im Land­kreis Forch­heim fin­de aktu­ell über­re­gio­nal Inter­es­se. Am heu­ti­gen Mon­tag sei er des­we­gen in Ber­lin bei der Bun­des­bil­dungs­mi­ni­ste­rin ein­ge­la­den zu dem The­ma wie schaut erfolg­rei­che loka­le Bil­dung aus. „Ber­lin lernt also hier von Forch­heim, sicher kein Scha­den“, scherz­te Ulm, der damit auch dem anwe­sen­den Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Tho­mas Sil­ber­horn ein Schmun­zeln entlockte.

Man kön­ne „vor Ort“ viel bewe­gen, so Ulm abschlie­ßend. Die Welt kön­ne noch so glo­ba­li­siert sein und man kön­ne sich über die ver­sam­mel­ten „welt­po­li­ti­schen Voll­pfo­sten“ noch so auf­re­gen. Han­deln und gestal­ten kön­ne man kon­kret vor Ort, in der Gemein­de, in der Stadt, im Land­kreis. Dies sei der Vor­teil als Lokal­po­li­ti­ker. „Wol­len wir gemein­sam uns auch wei­ter ein­set­zen für unse­re Hei­mat, unse­ren schö­nen Land­kreis Forch­heim mit gan­zer Kraft, für eine gute Zukunft“, so Ulm. „Ich will das Mei­ne dazu beitragen.

Alex­an­der Hitschfel