Sonn­tags­ge­dan­ken: Gedan­ken zum Michaelstag

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Unbe­kann­te Men­schen beten in den Psal­men zu Gott, ohne fal­sche Scheu, ohne from­mes Pathos. Sie kla­gen und kla­gen an und füh­len sich doch gebor­gen in Got­tes Hand. Die Psal­men­samm­lung im Evan­ge­li­schen Gesang­buch eröff­net auf S. 1264 eine Zeich­nung von Marc Chagall mit dem Titel „Der schüt­zen­de Engel“. Der Engel steht im Zen­trum des Bil­des, mäch­tig, aber nicht bedroh­lich. Er brei­tet schüt­zend, seg­nend die Flü­gel über eine Men­schen­grup­pe aus, die aus ihrer zer­stör­ten Stadt flieht. Rechts unten im Bild sieht man ein böses und doch, ver­gli­chen mit dem Engel win­zi­ges Mon­ster, das säbel­schwin­gend die Flie­hen­den bedroht. Dra­sti­sche Bil­der von Unglück, Gewalt und Elend flim­mern täg­lich über den Bild­schirm. Chagalls Engel erin­nert uns dar­an, dass Gott uns stets nahe ist, dass Got­tes schüt­zen­de Macht stär­ker ist als das Böse, das in jedem von uns steckt und uns zugleich von außen bedroht, denn auch unge­rech­te Ver­hält­nis­se in Poli­tik und Wirt­schaft kön­nen Men­schen das Leben zur Höl­le machen.

Der 29. Sep­tem­ber ist dem Erz­engel Micha­el und allen Engeln gewid­met. Ob es wirk­lich Engel im her­kömm­li­chen Sinn gibt, also himm­li­sche Erschei­nun­gen mit Flü­geln und Gold­haar, weiß ich nicht, aber ich bin gewiss, dass Got­tes Hei­li­ger Geist jeden von uns in einen Boten des Frie­dens, der täti­gen Näch­sten­lie­be ver­wan­deln will. Dass wir uns so oft dage­gen weh­ren, das ist die Tra­gik, ja die Schuld von uns Men­schen. Gott aber schreibt nie­man­den ab, weder den stän­di­gen Pech­vo­gel noch den fin­ster­sten Schur­ken. Täg­lich hält er uns im Evan­ge­li­um von Jesus Chri­stus die Hand hin, um uns in sei­ne ewi­ge Welt zu füh­ren. Ergrei­fen wir sie doch endlich!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind