Unter­neh­mer Cle­mens Deresch­ke­witz bei den Wirt­schafts­ju­nio­ren Kulmbach

Nach­hal­ti­ge Spu­ren hinterlassen

Clemens Dereschkewitz über den Mut als Unternehmer aber auch Mensch, Dinge einfach zu machen, aus Fehlern zu lernen und nachhaltige Spuren zu hinterlassen.

Cle­mens Deresch­ke­witz über den Mut als Unter­neh­mer aber auch Mensch, Din­ge ein­fach zu machen, aus Feh­lern zu ler­nen und nach­hal­ti­ge Spu­ren zu hinterlassen.

Unter­neh­mer Cle­mens Deresch­ke­witz spricht mit den Wirt­schafts­ju­nio­ren Kulm­bach bei „Auf ein Bier mit …“ über die Her­aus­for­de­run­gen der Digi­ta­li­sie­rung und den Mut, Din­ge ein­fach mal zu machen.

Die Wirt­schafts­ju­nio­ren Kulm­bach haben zu einer wei­te­ren Aus­ga­be ihrer Inter­view-Rei­he Cle­mens Deresch­ke­witz gela­den. Der Saal ist mehr als gut gefüllt: knapp 30 Gäste sind gespannt auf die Ein­blicke in das beruf­li­che aber auch pri­va­te Leben des Unter­neh­mers und ehe­ma­li­gen Geschäfts­füh­rers der ait-deutsch­land GmbH.

Als gelern­ter Elek­tro­me­cha­ni­ker ist er von Anfang an in der Tech­nik zu Hau­se. Dass er ein­mal erfolg­rei­cher Unter­neh­mer bzw. Geschäfts­füh­rer von Fir­men mit Mil­lio­nen-Umsät­zen wer­den wür­de, sei nie geplant aber auf­grund sei­ner Art und Wei­se, Din­ge zu hand­ha­ben, wohl der unver­meid­ba­re Weg gewe­sen, sagt Dereschkewitz.

Er ist ein Macher, traut sich, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, ohne Angst zu schei­tern aber vor allem ohne dabei sei­ne Mensch­lich­keit zu ver­lie­ren. Bevor er 2002 als Bereichs­lei­ter bei Rie­del Käl­te­tech­nik in Kulm­bach ein­stieg, hat­te er bereits eini­ge Kar­rie­re­schrit­te und Orts­wech­sel hin­ter sich, dar­un­ter auch die Grün­dung eines eige­nen Soft­ware­un­ter­neh­mens. Die Lern­kur­ve war steil, das Start-up ein Aben­teu­er mit vie­len High­lights. Aber Deresch­ke­witz muss­te auch ler­nen, was es heißt, zu schei­tern. Eine nicht zu rea­li­sie­ren­de Inbe­trieb­nah­me zwang die Fir­ma in die Knie. Für den gebür­ti­gen Ost­ber­li­ner kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. „Es war eine wich­ti­ge Erfah­rung, die mich geprägt und per­sön­lich hat wach­sen las­sen“, berich­tet er.

2007 wird Cle­mens Deresch­ke­witz übers Tele­fon zum Geschäfts­füh­rer von Glen Dim­plex ernannt: „Die Situa­ti­on war erst ein­mal unwirk­lich, man war jetzt nicht mehr nur Kol­le­ge, son­dern Chef. Ich muss­te mei­ne Rol­le neu defi­nie­ren und, für mich die größ­te Her­aus­for­de­rung, plötz­lich war es wich­tig, sich poli­tisch sau­ber zu ver­hal­ten – ich sage die Din­ge eben gern gera­de her­aus.“ Aber genau die­se Gerad­li­nig­keit und sein authen­ti­sches Auf­tre­ten schät­zen viele.

Egal, was er tut, Cle­mens Deresch­ke­witz möch­te etwas bewir­ken, nach­hal­tig, mit viel Mut, aber dabei stets mensch­lich blei­ben. Er stellt sich 2010 einer neu­en Auf­ga­be bei alpha inno­tec – der heu­ti­gen ait-deutsch­land GmbH. „Für mich war das ein Sprung vom Öltan­ker zurück auf’s Speed­boat“, erin­nert er sich. Hier hing noch der Grün­der-Spi­rit in der Luft, wofür sein Herz bis heu­te schlägt. Er hat das Unter­neh­men auf dem Weg vom Start-up zu Mil­lio­nen-Umsät­zen feder­füh­rend beglei­tet, einen Kul­tur­wech­sel initi­iert und damit nach­hal­ti­ge Spu­ren hinterlassen.

Ein bedeu­ten­der Teil sei­ner Arbeit galt und gilt immer noch der Digi­ta­li­sie­rung. Dabei legt er den Fokus weni­ger auf die Tools, son­dern den Men­schen. „Digi­ta­li­sie­rung macht Pro­zes­se trans­pa­rent. Inter­es­sant ist aber nicht die Digi­ta­li­sie­rung selbst, son­dern vor allem ihre Aus­wir­kun­gen. Denn ist der End­kun­de z.B. irgend­wann nicht mehr kom­pa­ti­bel mit dem Instal­la­teur, kann der Her­stel­ler sei­ne Kun­den ver­lie­ren – dar­auf muss ich als Unter­neh­men früh­zei­tig reagie­ren“, mahnt Deresch­ke­witz. Digi­ta­li­sie­rung wird sei­ner Mei­nung nach immer zu einem Teil vom Men­schen bestimmt. Er sagt auch, dass er die Angst um Arbeits­plät­ze durch das Weg­ra­tio­na­li­sie­ren auf­grund des Ein­sat­zes von Maschi­nen nicht ganz ver­ste­hen kann. So wer­den im Umkehr­schluss doch wie­der Arbeits­kräf­te benö­tigt, die die Pro­zes­se auf­set­zen, steu­ern und vor allem den Kun­den auf mensch­li­cher Ebe­ne abho­len – Stich­wort: Mit­ar­bei­ter-Wei­ter­bil­dung bzw. ‑För­de­rung.

Zuletzt ruft Deresch­ke­witz, der neben sei­nem Beruf auch viel­sei­tig ehren­amt­lich enga­giert ist, die Besu­cher dazu auf mit­zu­ma­chen, trans­pa­rent zu sein und offen über Erfah­run­gen zu spre­chen: “Wenn man immer ande­re machen lässt, dann muss man letzt­end­lich auch mit deren Ent­schei­dun­gen leben. Gestal­ten könnt ihr also nur, wenn ihr selbst aktiv wer­det. Nutzt die Erfah­run­gen, die ande­re bereits mit­brin­gen zu eurem Vor­teil, tauscht euch mit Ihnen aus und seid mutig!”

Wirt­schafts­ju­nio­ren Kulmbach

Die Wirt­schafts­ju­nio­ren (WJ) Kulm­bach sind eine Ver­ei­ni­gung von jun­gen Unter­neh­mern und Füh­rungs­kräf­ten aus allen Berei­chen der Wirt­schaft. Die WJ Kulm­bach gehö­ren den Wirt­schafts­ju­nio­ren Deutsch­land (WJD) an, die mit mehr als 10.000 akti­ven Mit­glie­dern den größ­ten Ver­band von Unter­neh­mern und Füh­rungs­kräf­ten unter 40 Jah­ren bil­den. Die Mit­glie­der enga­gie­ren sich ehren­amt­lich in diver­sen Pro­jek­ten in den Berei­chen Wirt­schaft, Poli­tik sowie Bil­dung und Soziales.

Inter­es­sier­te Unter­neh­mer und Füh­rungs­kräf­te hei­ßen die Wirt­schafts­ju­nio­ren zu ihren öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen jeder­zeit gern will­kom­men. Alle Ter­mi­ne und wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu dem Ver­ein mit mehr als 30 akti­ven und über 20 för­dern­den Mit­glie­dern ste­hen unter www​.wj​-kulm​bach​.de zur Verfügung.