Frak­ti­on vor Ort: „100 Jah­re Frau­en­wahl­recht“ im Ode­on Kino in Bamberg

Ideen für mehr Gleichberechtigung

 Gabriela Heinrich und Andreas Schwarz

Gabrie­la Hein­rich und Andre­as Schwarz

Zu einem ganz beson­de­ren Ter­min luden die bei­den SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gabrie­la Hein­rich und Andre­as Schwarz am gest­ri­gen Sonn­tag ein: „100 Jah­re Frau­en­wahl­recht“ war das The­ma bei Frak­ti­on vor Ort, dies­mal im Ode­on Kino in Bamberg.

Heu­te gehen Frau­en ganz selbst­ver­ständ­lich wäh­len. Vor 100 Jah­ren wur­de das Recht, in Deutsch­land zu wäh­len und gewählt zu wer­den, von vie­len muti­gen Frau­en hart erkämpft. Zur Ein­stim­mung der Ver­an­stal­tung wur­de der Film „Die gött­li­che Ord­nung“ gezeigt, der den Kampf um das Frau­en­wahl­recht Anfang der 70er Jah­re in der Schweiz sehr anschau­lich wiederspiegelt.

Sehr bewegt von den Ein­drücken des Films ent­spann sich im Anschluss an den Film eine ange­reg­te Dis­kus­si­on. „Gleich­be­rech­ti­gung und glei­che Bezah­lung sind heu­te immer noch nicht selbst­ver­ständ­lich. Die Chan­ce für Frau­en, in ein Par­la­ment gewählt zu wer­den, ist immer noch spür­bar gerin­ger als für Män­ner“, lei­te­te Andre­as Schwarz ein. „Ein Blick in den Bun­des­tag zeigt das über Frak­ti­ons­gren­zen hin­weg, auch wenn der Frau­en­an­teil in der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on deut­lich über dem Schnitt liegt: Das soll aber noch bes­ser wer­den“, betont der Bam­berg-Forch­hei­mer Abgeordnete.

Als Mit­glied der Aus­schüs­se für Men­schen­rech­te, Hei­mat und Inne­res ist Gabrie­la Hein­rich die Exper­tin für das The­ma Gleichberechtigung.
Immer noch wer­de die Geschlech­ter­rol­le in Deutsch­land von vie­len Men­schen kon­ser­va­tiv gese­hen. Nir­gend­wo sonst sei der Begriff „Raben­mut­ter“ so geläu­fig wie bei uns. „Es soll­te für jedes Paar eine per­sön­li­che Ent­schei­dung sein, wie sie Beruf und Fami­lie ver­ein­ba­ren. Aber es wäre schön, wenn die Frau­en, die sich trotz Kin­der stark im Beruf enga­gie­ren wol­len, nicht als schlech­te Müt­ter bezeich­net wer­den“, beton­te Gabrie­la Hein­rich. Hier müs­se zunächst noch viel in den Köp­fen der Men­schen passieren.

Auch 100 Jah­re nach Ein­füh­rung des Frau­en­wahl­rechts gibt es noch unter­schied­li­che Bezah­lung von Frau­en und Män­nern für die glei­che Arbeit. „Hier müs­sen wei­te­re gesetz­li­che Rege­lun­gen geschaf­fen wer­den, wie z.B. das bereits beschlos­se­ne Ent­gelt­trans­pa­renz­ge­setz. Außer­dem müs­sen wir anfan­gen, klas­si­sche Frau­en­be­ru­fe, wie bei­spiels­wei­se in der Pfle­ge, bes­ser zu ver­gü­ten“, so Gabrie­la Heinrich.

„Ich wün­sche mir mehr Frau­en in der Poli­tik“, appel­liert die Abge­ord­ne­te abschlie­ßend ans Publi­kum. „Es ist scha­de, dass es oft so schwie­rig ist, Frau­en für poli­ti­sche Ämter zu begei­stern. Wir brau­chen mehr Frau­en in der Poli­tik – nicht damit sie Frau­en­po­li­tik machen. Wir brau­chen Frau­en für einen ande­ren Blick­win­kel auf die Dinge.“