Craig Streu ist neu­er Chef­trai­ner der Sel­ber Wölfe

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Craig Streu. Foto: Mario Wiedel

Craig Streu. Foto: Mario Wiedel

Craig Streu ist der neue Mann an der Bande

Der Deutsch-Kana­di­er über­nimmt bei den Sel­ber Wöl­fen die Posi­ti­on des Chef­trai­ners Die Sel­ber Wöl­fe sind auf der Suche nach ihrem neu­en Head­coach fün­dig gewor­den: Mit Craig Streu kommt ein erfah­re­ner und über­aus erfolg­rei­cher Trai­ner nach Selb, der jun­ge Talen­te ent­wickeln kann.

Der 55-Jäh­ri­ge wech­selt als amtie­ren­der DEL-Mei­ster nach Selb, ist der Wunsch­kan­di­dat der Wöl­fe-Ver­ant­wort­li­chen und soll die näch­sten Jah­re zusam­men mit Co-Trai­ner Lan­ny Gare einen maß­geb­li­chen Anteil an der posi­ti­ven Ent­wick­lung des DEL2- Stand­orts beitragen.

Seit über 30 Jah­ren in Deutschland

Der gebür­ti­ge Kana­di­er Craig Streu kam in der Sai­son 1993/1994 als Spie­ler nach Deutsch­land. Über Gref­rath und Amberg gelang dem Mit­tel­stür­mer für eine Spiel­zeit der Sprung in die DEL zu den Augs­bur­ger Pan­thern, ehe er im Anschluss für zehn Jah­re sehr erfolg­reich in der 2. Bun­des­li­ga (jetzt DEL2) agier­te. Ein High­light in der Spie­ler­kar­rie­re des Rechts­schüt­zen war die Teil­nah­me an der B‑WM 1999: Hier erziel­te Craig Streu in sie­ben Spie­len zwei Tref­fer und steu­er­te eine Vor­la­ge für die deut­sche Natio­nal­mann­schaft bei.

Vier Mei­ster­schaf­ten als Trai­ner gewonnen

Sei­ne Trai­ner­kar­rie­re star­te­te Craig Streu in Bre­mer­ha­ven. Für die Nord­deut­schen war der „Pro­fes­sor“ – wie er in Bre­mer­ha­ven genannt wird – zuvor acht Jah­re als Spie­ler auf­ge­lau­fen und hat sich an der Nord­see­kü­ste eine Art Legen­den­sta­tus erar­bei­tet. Über Han­no­ver und Pas­sau führ­te den Deutsch-Kana­di­er der Weg wei­ter ins öster­rei­chi­sche St. Pöl­ten, wo er drei Jah­re als Nach­wuchs­trai­ner fun­gier­te und sich nun auf der Trai­ner­po­si­ti­on mit jeman­den duel­lier­te, dem er zuvor schon vie­le Jah­re als Spie­ler auf dem Eis gegen­über­stand: „Ich ken­ne Craig Streu schon sehr lan­ge. Zuerst haben wir bei­na­he 10 Jah­re gegen­ein­an­der gespielt und anschlie­ßend haben sich unse­re Wege als Trai­ner wie­der gekreuzt. In die­ser Zeit lern­te ich Craigs Cha­rak­ter ken­nen und weiß daher, was für ein Typ Mensch er ist. Des­halb war für mich von Anfang an klar, dass er auf jeden Fall ein pas­sen­der Kan­di­dat für uns ist“, weiß Wöl­fe-Geschäfts­füh­rer Sven Geri­ke zu berich­ten. Anschlie­ßend zog es den gebür­ti­gen Kana­di­er wie­der zurück nach Deutsch­land, wo er als Head­coach das Ober­li­ga-Team in Neu­wied über­nahm. Ein wei­te­res Enga­ge­ment in Rhein­land-Pfalz wur­de durch die finan­zi­el­le Plei­te des EHC jäh been­det und so führ­te das Schick­sal Craig Streu und Ser­ge Aubin zusam­men: Zunächst zwei Jah­re bei den Vien­na Capi­tals in der EBEL, im Anschluss eine Sai­son bei den ZSC Lions in der höch­sten Spiel­klas­se der Schweiz und zuletzt fünf Spiel­zei­ten bei den Eis­bä­ren Ber­lin arbei­te­ten die bei­den über­aus erfolg­reich als Trai­ner­team zusam­men und führ­ten die Vien­na Capi­tals 2017 sowie die Eis­bä­ren Ber­lin in den Jah­ren 2021, 2022 und 2024 jeweils zur Meisterschaft.

Gesamt­pa­ket hat überzeugt

„Für Craig Streu haben sehr vie­le Punk­te gespro­chen“, nimmt uns Wöl­fe-Geschäfts­füh­rer Sven Geri­ke mit in den Aus­wahl­pro­zess, der in den letz­ten Wochen bei den Por­zel­lan­städ­tern statt­ge­fun­den hat. „Wir hat­ten wirk­lich eine gan­ze Rei­he von Top-Kan­di­da­ten, die sich bei uns für den Posten des Chef­trai­ners bewor­ben haben. Letzt­end­lich hat sich Craig Streu durch­ge­setzt. Er erfüllt unser Anfor­de­rungs­pro­fil am besten. Zudem hat er mit Frank Hörd­ler bereits vier Jah­re zusam­men­ge­ar­bei­tet. Frank und ich ken­nen ihn also auch per­sön­lich. Dar­über hin­aus hat er sich bei sei­nem Besuch in Selb und in den vor­he­ri­gen Gesprä­chen her­vor­ra­gend prä­sen­tiert“, so Sven Geri­ke wei­ter. „Auch sei­ne Erfah­rung als Nach­wuchs­trai­ner in St. Pöl­ten war ein Fak­tor, der für ihn gespro­chen hat. Wir wer­den hier in Selb zukünf­tig noch stär­ker auf jun­ge, hung­ri­ge Spie­ler set­zen. Des­halb brau­chen wir einen Trai­ner, der jun­ge Spie­ler ent­wickeln kann und dies auch will“, erklärt der Wöl­fe-Geschäfts­füh­rer. „Craig hat an der Sei­te von Ser­ge Aubin wich­ti­ge Auf­ga­ben über­nom­men und eine tra­gen­de Rol­le aus­ge­füllt. Das Gesamt­pa­ket „Craig Streu“ hat uns über­zeugt. Des­halb freut es uns rie­sig, dass es geklappt hat, ihn nach Selb zu holen“, ist Sven Geri­ke froh, dass mit Craig Streu nun ein Wunsch­kan­di­dat für die kom­men­den drei Jah­re ver­pflich­tet wer­den konn­te. „Den­noch möch­te ich es nicht ver­säu­men, mich bei allen ande­ren Bewer­bern zu bedan­ken! Wir hat­ten eini­ge sehr gute Kan­di­da­ten zur Aus­wahl und haben vie­le sehr gute und span­nen­de Gesprä­che geführt. Letzt­end­lich haben Nuan­cen für Craig gespro­chen“, so Geri­ke abschließend

„Ich habe bei allen die Lei­den­schaft gespürt“

Für sei­nen Wech­sel nach Selb haben vie­le Grün­de gespro­chen, wie uns der neue Sel­ber Head­coach Craig Streu berich­tet: „Zum einen natür­lich Frank Hörd­ler. Ich habe vier Jah­re lang mit Fran­ky in Ber­lin zusam­men­ge­ar­bei­tet und ich schät­ze ihn sehr. Auf der ande­ren Sei­te weiß Fran­ky natür­lich auch, wel­cher Typ Trai­ner ich bin. Zudem sind alle Gesprä­che super gelau­fen. Nach­dem ich mir anschlie­ßend zusam­men mit mei­ner Frau vor Ort in Selb noch einen per­sön­li­chen Ein­druck ver­schafft hat­te, war mir am näch­sten Mor­gen klar, dass ich den Ver­trag unter­schrei­ben wer­de. Ich habe gespürt, dass die Leu­te hier, egal ob die Mit­ar­bei­ter in der Geschäfts­stel­le oder auch Lan­ny Gare, mit rich­tig viel Lei­den­schaft für den Club arbei­ten. Beein­druckend ist die Hal­le mit der Kabi­ne und dem Fitnessstudio.

Das ist kein Ver­gleich mehr mit dem, was ich zuletzt vor etwa 20 Jah­ren als Spie­ler gese­hen hat­te. Man fin­det hier per­fek­te Arbeits­be­din­gun­gen vor. Dar­über hin­aus ist es auch wich­tig, dass sich Leu­te wie die Fami­lie Netzsch nach­hal­tig für den Stand­ort enga­gie­ren und man lang­fri­stig denkt.“ Auch die Stadt Selb hat einen guten ersten Ein­druck hin­ter­las­sen: „Die Stadt ist nicht groß, aber es ist alles da, was man braucht.“

„Ich lie­be Herausforderungen“

Nun freut sich Craig Streu schon rich­tig dar­auf, sein neu­es Team ken­nen­zu­ler­nen und mit der Mann­schaft zu arbei­ten. Dabei ist er noch nicht auf ein bestimm­tes Spiel­sy­stem fest­ge­legt: „Ich muss erst die Jungs ken­nen­ler­nen, um dann zusam­men mit Lan­ny Gare ein pas­sen­des Spiel­sy­stem zusam­men­zu­basteln. Wich­tig ist für mich, dass wir kon­stant auf­tre­ten und immer unser Eis­hockey durch­zie­hen. Egal ob wir zuhau­se oder aus­wärts spie­len. Von den Spie­lern erwar­te ich, dass sie Spiel für Spiel mit vol­lem Ein­satz dabei sind und das aus sich her­aus­ho­len, was mög­lich ist. Ich lie­be krea­ti­ves Eis­hockey und die Jungs sol­len befreit auf­spie­len und ihr Talent nut­zen, solan­ge es sich im Rah­men des vor­ge­ge­be­nen Systems bewegt. Die Balan­ce zwi­schen Krea­ti­vi­tät und Spiel­sy­stem muss pas­sen und wir soll­ten alle zusam­men, Team und Staff, Spaß mit­ein­an­der haben.“ Dass Selb einer der klein­sten DEL2-Stand­or­te mit nicht gera­de üppi­gem Bud­get ist, schreckt den 55- Jäh­ri­gen nicht: „Klar ist das kei­ne leich­te Auf­ga­be. Aber ich lie­be Her­aus­for­de­run­gen. Ich arbei­te auch ger­ne mit jun­gen Spie­lern zusam­men. Mein Ziel ist es, sie nicht nur als Eis­hockey­spie­ler, son­dern auch als Men­schen zu ent­wickeln. Die jun­gen Spie­ler sol­len wach­sen.“ Neben sei­ner Frau sowie zwei erwach­se­nen Kin­dern, gehört dazu auch ein Labra­dor, der sich auch schon mit den Wäl­dern und Tei­chen um Selb her­um ange­freun­det hat, zur Fami­lie Streu. Stolz ist der neue Head­coach auf sei­ne bei­den Kin­der, die bei­de eine Pro­fi­kar­rie­re im Eis­sport ein­ge­schla­gen haben: „Mei­ne Toch­ter ist vie­le Jah­re mit Dis­ney On Ice als Pro­fi-Eis­kunst­läu­fe­rin durch die Welt gereist. Jetzt arbei­tet sie bei Cir­que du Soleil. Gemein­sam mit mei­nem Sohn Seba­sti­an habe ich in Ber­lin zwei Mei­ster­schaf­ten fei­ern dür­fen und heu­er tref­fen wir min­de­stens vier­mal in der DEL2 auf­ein­an­der. Seba­sti­an wird in die­ser Sai­son für den EHC Frei­burg auflaufen.“

Die Sel­ber Wöl­fe freu­en sich auf eine gute Zusam­men­ar­beit mit Craig Streu und wün­schen ihm viel Erfolg bei sei­nen Aufgaben!

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