Eröff­nung der Wall­fahrts­sai­son in Marienweiher

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Sams­tag zur Eröff­nung der Wall­fahrts­sai­son in Mari­en­wei­her dazu auf­ge­ru­fen, „das Wah­re, Gute und Schö­ne im eige­nen Leben, in der Fami­lie, in der Arbeit, in der Natur, in unse­rer Gesell­schaft zu ent­decken und dank­bar zu wer­den“. Mari­en­wei­her ist einer der wich­tig­sten Wall­fahrts­or­te im Erz­bis­tum Bam­berg. Das Mot­to lau­tet in die­sem Jahr „Dan­ke“.

Es gebe im Leben so vie­le Grün­de, dank­bar zu sein. „Lei­der sind wir viel zu oft auf das Nega­ti­ve fixiert“, sag­te Schick in sei­ner Fest­pre­digt. „Dabei müs­sen wir das Nega­ti­ve und Böse nicht über­se­hen oder weg­drücken. Die Dank­bar­keit für das Gute hilft uns viel­mehr, das Böse zu überwinden.“

Schick erin­ner­te dar­an, dass in die­sem Jahr nicht nur an den 1000. Todes­tag des Bis­tums­grün­ders Kai­ser Hein­rich II. gedacht wird, son­dern auch an die erste Mis­si­ons­rei­se des hei­li­gen Bischofs Otto nach Polen vor 900 Jah­ren. Im Jahr 1124 habe er auch die erste Kir­che in Mari­en­wei­her geweiht. „Seit­dem wall­fah­ren Men­schen zu die­sem Gna­den­ort der Got­tes­mut­ter. Auch dafür lasst uns heu­te dan­ken“, sag­te Schick.

Wall­fah­ren bedeu­te­te, „dem Glau­ben Bei­ne machen, ihn beim Gehen, Sin­gen, Beten, Nach­den­ken, Reden erneu­ern und stär­ken“, so Bischof Schick. „Der Glau­be soll ver­mehrt, die Hoff­nung gestärkt und die Lie­be ent­zün­det wer­den. So lässt es sich gut leben.“

Das Chri­sten­tum sei die Reli­gi­on der Lie­be, des­halb wür­den Chri­stin­nen und Chri­sten auch beson­ders Ver­stö­ße gegen die Lie­be ange­krei­det, wie die Befür­wor­tung des rus­si­schen Angriffs auf die Ukrai­ne durch den rus­sisch-ortho­do­xen Patri­ar­chen Kyrill. „Den Chri­sten wer­den die Kreuz­zü­ge und Zwangs­mis­sio­nie­run­gen in der Geschich­te zur Last gelegt. Miss­brauch, Unter­drückung und Aus­beu­tung, Lug und Trug, heu­te wie zu allen Zei­ten.“ Beson­ders die Chri­stin­nen und Chri­sten müss­ten sich den Satz hin­ter die Ohren schrei­ben: „Ich glau­be nicht, was du sagst, wenn ich sehe, was du tust.“

Gül­tig blei­be aber auch, dass die Chri­stin­nen und Chri­sten die Lie­be kon­kret umge­setzt haben: „Sie bau­ten Kin­der­gär­ten und Schu­len für Mäd­chen und Jun­gen über­all, wo sie hin­ge­kom­men sind. Sie errich­te­ten Kran­ken­häu­ser, Alten­hei­me, Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen und Hos­pi­ze; sie bau­ten sozia­le Netz­wer­ke auf und for­der­ten Gerech­tig­keit, Frie­de und Soli­da­ri­tät aller für alle ein, sie ver­brei­te­ten Hoff­nung, Näch­sten­lie­be, soli­da­ri­sche Gemein­schaft und Freu­de. Das Chri­sten­tum hat vie­le gute Früch­te für das Leben der Men­schen gebracht.“ Es ist eine Erfolgs­ge­schich­te der Huma­ni­tät, die fort­ge­führt wer­den muss, so Bischof Schick.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert