Sonntagsgedanken: Der Himmel fällt uns nicht auf den Kopf
„Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten“ – So beginnen die Abenteuer von Asterix und Obelix, jenen unbezwingbaren Galliern, die, dank des Zaubertranks ihres Druiden nur eines fürchteten: dass ihnen der Himmel auf den Kopf fiele.
Gott sei Dank – das kann uns nicht passieren. Wenn wir vor etwas keine Angst haben müssen, dann genau davor, dass so etwas geschehe: Auf den Kopf wird uns der Himmel nicht fallen.
Ich müsste nur dann davor Angst haben, wenn ich mir den Himmel als Käseglocke vorstellte, die über die Erde stülpt wäre und irgendwann Risse bekäme und herunterfiele.
Nein, meine Freunde, der Himmel kann uns nicht auf den Kopf fallen. Denn der Himmel, der ist offen, dass will uns das Fest Christi Himmelfahrt, das wir am Donnerstag feiern, deutlich vor Augen stellen.
Der Himmel steht sperrangelweit offen. Er steht offen für uns. Und bei einem offenen Himmel, da kann einem nichts auf den Kopf fallen.
Also, habt keine Angst, Asterix und Obelix, habt keine Angst ihr Menschen, wo immer ihr auch wohnt und was immer ihr auch tut. Der Himmel steht offen; für euch, für alle. Er wird niemandem auf dem Kopf fallen.
Das einzige – und das ist die frohe Botschaft des Himmelfahrtstages -, das einzige, das geschehen kann und das auch geschehen wird: In Christus kommt uns der Himmel entgegen.
Wir brauchen also keine Angst zu haben; keine Angst davor, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen, noch Angst davor wie es in Zukunft einmal sein werde. Denn auch das beängstigt immer wieder viele Menschen. Doch das Fest Christi Himmelfahrt sagt uns: Christus ist uns den Weg zu Gott ins Himmelreich vorausgegangen, er hat die Tür für uns für immer geöffnet. Sie steht uns sperrangelweit offen.
Und weil er den Weg kennt, wird er uns auch begleiten, an die Hand nehmen und mit uns gehen.
Deswegen stecken wir doch bitte den Kopf nicht in den Sand, sind wir nicht immer so verzagt, feiern wir das Leben hier, und feiern wir, dass es seine Vollendung im Himmel finden wird. Der Weg zum Himmel fängt hier auf Erden an.
Als Christen sollen wir auch andere Menschen ermutigen, wir sollen Freude ausstrahlen. Unsere Gottesdienste, in denen wir das Leben feiern, müssen lebendig sein, damit etwas von diesem Himmel zu spüren ist.
Also weg von den alten Vorstellungen, dass wir irgendwelche Klimmzüge machen müssten! Nein, der Himmel ist offen für alle und das müssen andere spüren können. Er steht offen und Christus, der den Weg kennt, der nimmt jede und jeden von uns an die Hand und begleitet uns.
Kopf hoch! Feiern wir das Leben, freuen wir uns doch über das Leben, das Leben hier auf Erden, mit dem unser je eigener Weg zum Himmel beginnt und zu dem Leben, dass uns für immer zugedacht ist.
Klaus Weigand
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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand
- Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
- Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
- Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
- Priesterweihe 1998
- Tätigkeiten:
- Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
- Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
- seit 2015 in Heroldsbach und Hausen
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