Elek­tri­fi­zie­rung von Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le im Fokus

Martin Kupka, Verkehrsminister der Tschechischen Republik, Christian Bernreiter, Bayerischer Verkehrsminister, und Ines Fröhlich, Sächsische Verkehrsstaatssekretärin, beim „Verkehrsforum Bayern – Böhmen – Sachsen“ in Karlsbad. © StMB
Martin Kupka, Verkehrsminister der Tschechischen Republik, Christian Bernreiter, Bayerischer Verkehrsminister, und Ines Fröhlich, Sächsische Verkehrsstaatssekretärin, beim „Verkehrsforum Bayern – Böhmen – Sachsen“ in Karlsbad. © StMB

Bay­erns Ver­kehrs­mi­ni­ster Bern­rei­ter, tsche­chi­scher Amts­kol­le­ge Kup­ka und die säch­si­sche Ver­kehrs­staats­se­kre­tä­rin Fröh­lich wer­ben für Elek­tri­fi­zie­rung von Franken-Sachsen-Magistrale

Ver­kehrs­mi­ni­ster Bern­rei­ter: „Kei­ne Gren­zen für moder­ne Schie­nen­ver­bin­dun­gen in Europa!“

Der Frei­staat Bay­ern, der Frei­staat Sach­sen und die Tsche­chi­sche Repu­blik lie­gen im Her­zen Euro­pas – aber die grenz­über­schrei­ten­den Schie­nen­ver­bin­dun­gen wer­den dem der­zeit nicht gerecht. Noch immer ist kei­ne baye­risch-tsche­chi­sche Bahn­strecke elek­tri­fi­ziert. Schnell rea­li­sie­ren lie­ße sich vor allem der Aus­bau der so genann­ten Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le, also der Bahn­strecke von Nürn­berg über Markt­red­witz bis Hof bzw. Schirn­ding an der Gren­ze zu Tsche­chi­en. Das haben Bay­erns Ver­kehrs­mi­ni­ster Chri­sti­an Bern­rei­ter und Mar­tin Kup­ka, Ver­kehrs­mi­ni­ster der Tsche­chi­schen Repu­blik, bei einem Tref­fen in Karls­bad betont. „Es ist ein Armuts­zeug­nis im zusam­men­wach­sen­den Euro­pa, dass der Bund hier seit rund drei Jah­ren ein­fach nichts macht. Auf tsche­chi­scher Sei­te ist die Strecke fast bis zur Gren­ze elek­tri­fi­ziert. Der Bund muss end­lich nach­zie­hen!“, so Ver­kehrs­mi­ni­ster Bernreiter.

„Die tsche­chisch-baye­ri­sche Zusam­men­ar­beit hat in vie­len Berei­chen gro­ßes Poten­zi­al für bei­de Sei­ten. Um die­se Mög­lich­kei­ten voll aus­nut­zen zu kön­nen, benö­ti­gen wir eine hoch­wer­ti­ge Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, die die Tsche­chi­sche Repu­blik mit Bay­ern ver­bin­det. Daher habe ich mich sehr ger­ne mit Herrn Mini­ster Bern­rei­ter getrof­fen, um unse­re wich­tig­sten Ver­kehrs­pro­jek­te zu bespre­chen“, sag­te Ver­kehrs­mi­ni­ster Mar­tin Kupka.

Ines Fröh­lich, Ver­kehrs­staats­se­kre­tä­rin des Frei­staa­tes Sach­sen, ergänzt: „Die Ver­bin­dung aus West­eu­ro­pa kom­mend via Nürn­berg – Hof – Plau­en und wei­ter über Chem­nitz – Dres­den – Gör­litz nach Ost­eu­ro­pa ist eine zukunfts­fä­hi­ge Eisen­bahn­strecke und ver­kehrs­wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit im Her­zen Euro­pas. Die Sach­sen-Fran­ken-Magi­stra­le endet ja nicht in Dres­den, son­dern gewähr­lei­stet über Gör­litz die Schie­nen­ver­kehrs­an­bin­dung der Ver­keh­re in Rich­tung Bres­lau. Auch zwi­schen Dres­den und Gör­litz besteht noch eine Elek­tri­fi­zie­rungs­lücke, die so schnell wie mög­lich zu schlie­ßen ist. Dane­ben wird die Neu­bau­strecke Dres­den – Prag ein wich­ti­ger Bestand­teil für die Ver­bin­dung unse­rer Län­der Tsche­chi­en und Deutsch­land sein. Wir hof­fen sehr und appel­lie­ren an den Bund, dass sich die­se Erkennt­nis end­lich auch dort durch­setzt, denn die Ver­kehrs- und Mobi­li­täts­wen­de wird uns nur mit lei­stungs­fä­hi­ger Schie­nen­in­fra­struk­tur gelingen.“

Das noch feh­len­de Stück des Aus­baus der Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le ist die Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke von Nürn­berg über Markt­red­witz bis Hof bzw. Schirn­ding an der baye­risch-tsche­chi­schen Gren­ze. Damit soll die Elek­tri­fi­zie­rungs­lücke zwi­schen Nürn­berg und Leip­zig bezie­hungs­wei­se Dres­den, Ost­sach­sen und Prag geschlos­sen wer­den und unter ande­rem wie­der einen durch­gän­gi­gen Fern­ver­kehr ermög­li­chen. Ver­ant­wort­lich für die­sen wich­ti­gen Teil des EU-Kern­net­zes ist gemäß Grund­ge­setz der Bund. Bay­erns Ver­kehrs­mi­ni­ster Bern­rei­ter: „Bei der so wich­ti­gen Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le geht seit 2021 gar nichts mehr vor­an. Dabei lie­gen 140 Kilo­me­ter Elek­tri­fi­zie­rungs­strecke vor­ge­plant und mit Rück­halt in der Regi­on auf dem Sil­ber­ta­blett. Der Bund redet zwar immer von sei­nen ehr­gei­zi­gen Elek­tri­fi­zie­rungs­plä­nen, führt aber die Pla­nun­gen nicht fort. Das kön­nen wir nicht hin­neh­men! Des­we­gen wer­be ich mit der Regi­on, dem Frei­staat Sach­sen und der Tsche­chi­schen Repu­blik gemein­sam dar­um, dass wir end­lich vorankommen.“

Aktu­ell gibt es zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der Tsche­chi­schen Repu­blik nur eine ein­zi­ge elek­tri­fi­zier­te Schie­nen­ver­bin­dung. Aller­dings ist schon jetzt abzu­se­hen, dass die­se Strecke über Bad Schand­au in Sach­sen in den 2030er Jah­re an ihre Kapa­zi­täts­gren­zen kommt und wegen der begin­nen­den Bau­ar­bei­ten für die Strecke Dres­den – Prag nicht voll­um­fäng­lich zur Ver­fü­gung ste­hen wird. „Immer wie­der wird deut­lich, wie wich­tig die Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le ist und wie sehr wir sie brau­chen“, so Mini­ster Bern­rei­ter. „Mit dem Zweig nach Eger/​Cheb ist sie die idea­le Aus­weich­strecke wäh­rend der Sanie­rung. In Deutsch­land müs­sen wir des­we­gen schnell nach­zie­hen und die 15 Kilo­me­ter von Markt­red­witz über Schirn­ding zur Gren­ze elek­tri­fi­zie­ren. Glei­ches gilt für den Abschnitt von Hof bis Markt­red­witz. Hier kann der Bund zei­gen, dass er noch hand­lungs­fä­hig ist. Ich freue mich, dass ich mit mei­nem Amts­kol­le­gen Kup­ka einer Mei­nung bin und er unser Ansin­nen unter­stützt. Wir leben im Zen­trum Euro­pas – dem muss auch die Infra­struk­tur auf der Schie­ne gerecht werden!“

„Aus Sicht der Tsche­chi­schen Repu­blik ist die Eisen­bahn­ver­bin­dung in Rich­tung Bay­ern von Pil­sen über Domaž­li­ce bis zur Staats­gren­ze eine Prio­ri­tät, sowohl in Bezug auf die zukünf­ti­ge Infra­struk­tur als auch auf die Trans­port­strö­me. Wir unter­stüt­zen auch die Elek­tri­fi­zie­rung des Abschnitts Cheb-Staats­gren­ze-Schirn­ding-Markt­red­witz und tei­len das gemein­sa­me Inter­es­se an einer mög­lichst schnel­len Moder­ni­sie­rung der Strecke zwi­schen Furth im Wald und Schwan­dorf“, ergänz­te Mini­ster Kupka.

Auch aus säch­si­scher Sicht ver­hin­dern die Elek­tri­fi­zie­rungs­lücken der Fran­ken-Sachen-Magi­stra­le sowie zwi­schen Dres­den und Gör­litz kun­den­freund­li­che und wirt­schaft­li­che Ver­kehrs­an­ge­bo­te im Per­so­nen- und Güter­ver­kehr. Die Eisen­bahn­strecken kön­nen erst dann ihr vol­les ver­kehr­li­ches und wirt­schaft­li­ches Poten­ti­al ent­fal­ten, wenn die ver­blei­ben­den Elek­tri­fi­zie­rungs­lücken geschlos­sen sind.

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