Bay­reu­ther Was­ser­stoffof­fen­si­ve erreicht näch­sten Meilenstein

Foto: Stadtwerke Bayreuth

Foto: Stadt­wer­ke Bayreuth

Die Bus­se der Stadt­wer­ke Bay­reuth wer­den künf­tig grü­nen Was­ser­stoff als Treib­stoff nut­zen. Das war das Ergeb­nis einer Mach­bar­keits­stu­die, die das Unter­neh­men im ver­gan­ge­nen Jahr vor­ge­stellt hat. Den Was­ser­stoff wol­len die Stadt­wer­ke mit­tels Elek­tro­ly­se selbst her­stel­len. Nun ist der näch­ste Mei­len­stein erreicht: Der Frei­staat Bay­ern wird die benö­tig­te Was­ser­stoff­tank­stel­le mit zwei Mil­lio­nen Euro för­dern. Am Mitt­woch über­gab Wirt­schafts­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger in Bay­reuth die Förderurkunde.

Grü­ner Was­ser­stoff ist der Treib­stoff der Zukunft für die Bus­se der Stadt­wer­ke Bay­reuth, weil er die tech­nisch und wirt­schaft­lich beste Lösung dar­stellt. Das ist das Ergeb­nis einer Mach­bar­keits­stu­die, die das Unter­neh­men im ver­gan­ge­nen Jahr abge­schlos­sen hat. Der Plan hin­ter der Was­ser­stoff-Offen­si­ve: Mit rege­ne­ra­ti­vem Strom aus der Regi­on wol­len die Stadt­wer­ke auf ihrem Grund­stück in der Edu­ard-Bay­er­lein Stra­ße den Was­ser­stoff mit­tels Elek­tro­ly­se her­stel­len – die Abwär­me der Anla­ge soll in der neu­en Fir­men­zen­tra­le am sel­ben Stand­ort genutzt wer­den. Damit der grü­ne Was­ser­stoff in die Tanks der Bus­se gelan­gen kann, braucht es zusätz­lich eine Was­ser­stoff­tank­stel­le. Und genau an die­sem Punkt sind die Stadt­wer­ke nun einen gro­ßen Schritt wei­ter: Der Frei­staat Bay­ern wird die Tank­stel­le mit zwei Mil­lio­nen Euro för­dern. Am Mitt­woch über­gab Bay­ern Wirt­schafts­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger die För­der­ur­kun­de an die Stadt­wer­ke Bayreuth.

„Die Errich­tung einer betriebs­in­ter­nen Was­ser­stoff­tank­stel­le zur Betan­kung der eige­nen Brenn­stoff­zel­len­bus­flot­te ist ein ele­men­ta­rer Bestand­teil bei der Dekar­bo­ni­sie­rung des ÖPNV in Bay­reuth“, sagt Aiwan­ger. „Die Stadt­wer­ke Bay­reuth pla­nen den erneu­er­ba­ren Was­ser­stoff zur Betan­kung der Bus­se künf­tig mit­tels Elek­tro­ly­seur vor Ort her­zu­stel­len. Somit ent­steht ein Leucht­turm­pro­jekt mit Vor­bild­cha­rak­ter für ganz Bay­ern. Ich wün­sche den Stadt­wer­ken viel Erfolg beim Bau der Tank­stel­le und der Umset­zung des ehr­gei­zi­gen Gesamtprojektes.“

Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er zeigt sich erleich­tert: „Unser Plan ist es, dass unse­re Bus­se bis 2038 emis­si­ons­frei wer­den, wodurch wir im Ver­gleich zu heu­te jedes Jahr rund 2.000 Ton­nen CO2 ein­spa­ren wer­den. Wir haben bereits eine gro­ße Weg­strecke zurück­ge­legt: Wir set­zen uns inten­siv mit der Tech­nik aus­ein­an­der, wir testen Was­ser­stoff­bus­se ver­schie­de­ner Her­stel­ler und wir sind viel unter­wegs, um Was­ser­stoff-Pro­jek­te in den unter­schied­lich­sten Regio­nen unter die Lupe zu neh­men und uns mit den Betrei­bern aus­zu­tau­schen. Dabei sehen wir, dass Was­ser­stoff im Bereich ÖPNV immer mehr Anwen­der fin­det: Von Aschaf­fen­burg, über das Münch­ner Umland bis hin zu Bie­le­feld, Duis­burg, Mann­heim, Hei­del­berg und Wien set­zen immer mehr Ver­kehrs­un­ter­neh­men darauf.“

Klar ist auch, dass die Stadt­wer­ke die Was­ser­stoff-Offen­si­ve wirt­schaft­lich nicht allein stem­men kön­nen. „Umso glück­li­cher sind wir, dass der Frei­staat Bay­ern beim Was­ser­stoff-Hoch­lauf Ernst macht und bin­nen kur­zer Zeit meh­re­re umfang­rei­che För­der­pro­gram­me auf den Weg gebracht hat – die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung hat ihren Wor­ten Taten fol­gen las­sen und ist ein Kata­ly­sa­tor die­ser Zukunfts­tech­no­lo­gie“, betont Bay­er. „Die ver­gan­ge­nen Mona­te haben wir dafür genutzt, die För­der­an­trä­ge aus­zu­ar­bei­ten und wir sind glück­lich, dass für die Was­ser­stoff­tank­stel­le schon die erste Zusa­ge da ist.“ Soll­te auch die För­de­rung des Frei­staats Bay­ern für den Elek­tro­ly­seur mit einer geplan­ten Lei­stung von 5 Mega­watt kom­men, kön­nen die Stadt­wer­ke vor­aus­sicht­lich ab 2027 jeden Tag rund 900 Kilo­gramm Was­ser­stoff her­stel­len. Genug für die gesam­te Bus­flot­te des Stadt­bus­ver­kehrs. Und auch für Fahr­zeu­ge der Stadt Bay­reuth gebe es noch Reserven.

Von den Plä­nen über­zeugt zeigt sich auch Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger, der zudem Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Stadt­wer­ke ist: „Wir wol­len in Bay­reuth bis 2040 kli­ma­neu­tral sein. Hier­für haben wir ein inte­grier­tes Kli­ma­schutz­kon­zept erar­bei­tet, in dem natür­lich auch der Bereich Mobi­li­tät eine wich­ti­ge Rol­le spielt. Wenn unser Stadt­bus­ver­kehr 2038 emis­si­ons­frei ist, ist das ein wich­ti­ger Bau­stein für unse­re Kli­ma­schutz­zie­le – der erste Bus wird schon im kom­men­den Jahr bestellt wer­den. Dass dar­über hin­aus die Wert­schöp­fung kom­plett in unse­rer Stadt bleibt, weil die Stadt­wer­ke den Was­ser­stoff selbst her­stel­len wer­den, ist das Tüp­fel­chen auf dem i.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert