Bam­berg: Was ist zu tun im Katastrophenfall?

Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth

Foto: Stadt Bam­berg, Son­ja Seufferth

Eine Kata­stro­phe wünscht sich kei­ner. Trotz­dem kann sie jeder­zeit ein­tre­ten – in Form von Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen, schwer­wie­gen­den Zug­un­fäl­len oder eines gefähr­li­chen Krank­heits­er­re­gers wie dem Coro­na-Virus. In sol­chen Fäl­len tritt in den Kom­mu­nen die „Füh­rungs­grup­pe Kata­stro­phen­schutz“ (FüGK) zusam­men, um die Lage effi­zi­ent zu bear­bei­ten und die Gefahr mög­lichst schnell in den Griff zu bekom­men. In Bam­berg wur­den die Mit­glie­der die­ses Füh­rungs­sta­bes nun grund­le­gend geschult, um bestens für ihre wich­ti­ge Auf­ga­be gerü­stet zu sein.

Die Stadt Bam­berg ist als Kata­stro­phen­schutz­be­hör­de ver­pflich­tet, Vor­be­rei­tun­gen zur Abwehr von Gefah­ren bei Kata­stro­phen­la­gen oder Groß­scha­dens­er­eig­nis­sen zu tref­fen. Dazu müs­sen vor allem die erfor­der­li­chen Füh­rungs­struk­tu­ren zur Bewäl­ti­gung sol­cher Ereig­nis­se auf­ge­baut und durch Übun­gen auf den Ernst­fall best­mög­lich vor­be­rei­tet wer­den. An der Ein­satz­stel­le selbst wird dazu eine Ört­li­che Ein­satz­lei­tung (ÖEL) gebil­det, die unter­stützt wird durch einen tech­nisch-tak­ti­schen Stab, der „Unter­stüt­zungs­grup­pe Ört­li­che Ein­satz­lei­tung“ (UG-ÖEL). Im Hin­ter­grund wird die „Füh­rungs­grup­pe Kata­stro­phen­schutz“ (FüGK) koor­di­nie­rend tätig. Ziel aller Anstren­gun­gen ist es dabei immer, mög­lichst schnell „vor die Lage“ zu kommen.

In der FüGK lau­fen dann die Fäden aus der Ein­satz­lei­tung zusam­men, müs­sen grund­le­gen­de Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den. Die FüGK muss dabei das gesam­te Bild auch über ein­zel­ne Ein­satz­stel­len hin­aus im Blick haben und behal­ten. Über die FüGK wird bei­spiels­wei­se die Öffent­lich­keits­ar­beit vor­be­rei­tet und gesteu­ert, aber auch über­ört­li­che (Spezial-)Kräfte ange­for­dert oder die Ver­sor­gung der Ein­satz­kräf­te orga­ni­siert. Die ört­li­che Ein­satz­lei­tung und der tech­nisch-tak­ti­sche Stab wer­den mit den Ein­satz­kräf­ten der ver­schie­de­nen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, neben der Feu­er­wehr bei­spiels­wei­se auch dem Ret­tungs­dienst, dem THW oder der Poli­zei besetzt. Die FüGK setzt sich dage­gen aus frei­wil­li­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Stadt­ver­wal­tung zusam­men, die sich bereit erklärt haben, zusätz­lich zu ihren täg­li­chen Auf­ga­ben im Gefah­ren­fall in der Füh­rungs­grup­pe mit­zu­ar­bei­ten und so einen wert­vol­len Bei­trag zur Bewäl­ti­gung sol­cher Sze­na­ri­en zu leisten.

Auf­grund vie­ler Per­so­nal­wech­sel gab es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch inner­halb der städ­ti­schen FüGK einen Umbruch. Um wie­der alle Mit­glie­der des Füh­rungs­stabs auf einen Stand zu brin­gen, fand nun in Bam­berg eine Grund­la­gen­schu­lung statt, der vom Fach­be­reich Kata­stro­phen­schutz der Staat­li­chen Feu­er­wehr­schu­le Gerets­ried durch­ge­führt wur­de. In der drei­tä­gi­gen, inten­si­ven Fort­bil­dung wur­de vor allem die Muster­ar­beits­wei­se eines Füh­rungs­sta­bes ver­mit­telt. Dane­ben stan­den ins­be­son­de­re der fach­li­che Aus­tausch und das gegen­sei­ti­ge Ken­nen­ler­nen der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern aus allen städ­ti­schen Fach­be­rei­chen im Mittelpunkt.

Der zustän­di­ge Ord­nungs­re­fe­rent Chri­sti­an Hin­ter­stein sowie der Lei­ter des Amts für Brand- und Kata­stro­phen­schutz, Chri­sti­an Seitz, zeig­ten sich nach der Schu­lung in jeder Hin­sicht zufrie­den. Jetzt gilt es, dass gefe­stig­te oder neu erlang­te Grund­wis­sen bei den Kata­stro­phen­schüt­ze­rin­nen und ‑schüt­zern wei­ter zu ver­in­ner­li­chen und aus­zu­bau­en. Gemein­sa­mes Ziel aller Betei­lig­ten ist es, im Kata­stro­phen­fall auf eine funk­tio­nie­ren­de Struk­tur zurück­grei­fen zu kön­nen, um die Men­schen, so gut es in der jewei­li­gen Lage mög­lich ist, zu schüt­zen. „Ver­hin­dern las­sen sich Kat­stro­phen nie voll­kom­men, aber wir kön­nen uns auf die Bewäl­ti­gung vor­be­rei­ten“, beto­nen Hin­ter­stein und Seitz.

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