VR Bank Bay­reuth-Hof eG stei­gert Jah­res­über­schuss 2023 in schwie­ri­gem Wirtschaftsumfeld

Die Vorstände der VR Bank Bayreuth-Hof eG (links Bernd Schnabel, rechts Jürgen Dünkel)./Foto: VR Bank Bayreuth-Hof eG

Die Vor­stän­de der VR Bank Bay­reuth-Hof eG (links Bernd Schna­bel, rechts Jür­gen Dünkel)./Foto: VR Bank Bay­reuth-Hof eG

Das gesamt­wirt­schaft­li­che Umfeld zeig­te sich 2023 außer­ge­wöhn­lich anspruchs­voll. Der VR Bank Bay­reuth-Hof eG ist es gelun­gen, das ver­gan­ge­ne Geschäfts­jahr sta­bil abzu­schlie­ßen. Gro­ße Trei­ber waren vor allem die Infla­ti­on und stei­gen­de Zin­sen. Sie waren eine der Ursa­chen dafür, dass die Bilanz­sum­me der VR Bank Bay­reuth-Hof eG leicht auf 2.556 Mio. EUR sank, was einer Ver­rin­ge­rung um 3,9 % ent­spricht. Trotz­dem lag der Jah­res­über­schuss mit 4,4 Mio. EUR um 0,9 % höher als im Vor­jahr. Die­se Ent­wick­lung ist auf das hohe Ver­trau­en und die sta­bi­le Geschäfts­ver­bin­dung mit den Kun­den zurück­zu­füh­ren. Ins­ge­samt war das Jahr von gro­ßen Bela­stun­gen und Unwäg­bar­kei­ten geprägt. Die bereits Ende 2022 im Zuge des Ukrai­ne­kriegs ein­ge­tre­te­ne Wirt­schafts­schwä­che dau­er­te in Deutsch­land das gesam­te Jahr 2023 an. Auch wei­te­re geo­po­li­ti­sche Unsi­cher­hei­ten, wie der Nah­ost­kon­flikt und die Spät­fol­gen der Coro­na­pan­de­mie beein­träch­tig­ten die kon­junk­tu­rel­le Ent­wick­lung in Deutsch­land. Meh­re­re kräf­ti­ge Leitz­ins­an­he­bun­gen und damit höhe­re Kre­dit­zins­sät­ze, aber auch der gra­vie­ren­de Fach­kräf­te­man­gel und Mate­ri­al­eng­päs­se sowie ein deut­li­cher Kauf­kraft­ent­zug als Ergeb­nis der hohen Teue­rung, präg­ten das Jahr 2023.

In die­sem dämp­fen­den Umfeld hat sich das genos­sen­schaft­li­che Geschäfts­mo­dell mit sei­ner regio­na­len Aus­rich­tung wie­der als sehr sta­bil erwie­sen. Die Bank behaup­tet sich damit wei­ter­hin als zweitgrößte
VR-Bank in Oberfranken.

Kre­dit­nach­fra­ge ins­ge­samt leicht rückläufig

Das geplan­te Kre­dit­wachs­tum wur­de mit einem betreu­ten Kun­den­kre­dit­vo­lu­men von 1.775 Mio. EUR nicht ganz erreicht und lag leicht unter dem Vor­jah­res­ni­veau. Die höhe­ren Prei­se führ­ten zu einem Inve­sti­ti­ons­rück­gang. Bei den Wohn­bau­dar­le­hen schlug der Nach­fra­ge­rück­gang durch die Infla­ti­on und gestie­ge­ne Zins­ko­sten im zwei­ten Halb­jahr vor allem bei lang­fri­sti­gen Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­run­gen durch. Die VR Bank Bay­reuth-Hof eG wur­de jedoch auch in die­ser schwie­ri­gen Wirt­schafts­la­ge als zuver­läs­si­ger Part­ner wahr­ge­nom­men. Das Kun­den­kre­dit­ge­schäft bei den gewerb­li­chen Dar­le­hen hielt sich nahe­zu sta­bil. Das Platt­form­ge­schäft konn­te deut­lich aus­ge­baut wer­den. Vor­stand Jür­gen Dün­kel erklärt: „Wenn wir eine geglät­te­te Betrach­tung der bei­den Jah­re 2022 und 2023 anstel­len, sehen wir eine zufrie­den­stel­len­de Ent­wick­lung. Wir haben ein gut diver­si­fi­zier­tes Kre­dit­port­fo­lio und damit eine soli­de Basis für wei­te­res Finanzierungsgeschäft.“

Auf der Pas­siv­sei­te pro­fi­tie­ren Kun­den von Zinsentwicklung

Auf der Gut­ha­ben­sei­te konn­ten sich Kun­den dar­über freu­en, dass es wie­der Zin­sen gab. Für Ban­ken bedeu­te­te der Wie­der­ein­stieg in die Ver­zin­sung der Pas­si­va eine Her­aus­for­de­rung, die in der VR Bank Bay­reuth-Hof eG gut gelun­gen ist. Beglei­tet durch kom­pe­ten­te Bera­tung ver­la­ger­ten Kun­den Tei­le ihrer Sicht- und Spar­ein­la­gen auf­grund der gestie­ge­nen Ertrags­er­war­tun­gen auf Wert­pa­pie­re, Spar­brie­fe, Wachs­tums­zer­ti­fi­ka­te und VR-Flex­geld. Aller­dings muss­ten pri­va­te Gut­ha­ben teil­wei­se auf­ge­löst wer­den, um die gestie­ge­nen Lebens­hal­tungs­ko­sten abzu­fan­gen. Das gesam­te betreu­te Kun­den­an­la­ge­vo­lu­men der Bank konn­te um 3,2 % gestei­gert wer­den und lag Ende 2023 bei 3.785 Mio. EUR.

Gute Ertrags­la­ge bei aus­ge­gli­che­ner Kostensituation

Die Per­so­nal­auf­wen­dun­gen waren im Berichts­jahr etwas erhöht. Ein Grund dafür war die Infla­ti­ons­aus­gleichs­zah­lung an die Beleg­schaft. Die Zahl der Beschäf­tig­ten blieb mit 387, davon 14 Aus­zu­bil­den­de, weit­ge­hend kon­stant. Auch die Ver­wal­tungs­auf­wen­dun­gen stie­gen unter ande­rem auf­grund höhe­rer Ener­gie- und IT-Kosten sowie Inve­sti­tio­nen in Filia­len. Ein deut­li­cher Anstieg der Sach­auf­wen­dun­gen konn­te durch kosten­be­wuss­te Ent­schei­dun­gen und Ver­hal­tens­wei­sen ver­mie­den wer­den. Der Pro­vi­si­ons­über­schuss erhöh­te sich auf 21,3 Mio. EUR und liegt damit wei­ter­hin deut­lich über dem baye­ri­schen Ver­bands­durch­schnitt. Der Zins­über­schuss erreich­te mit 42,7 Mio. EUR einen her­vor­ra­gen­den Wert.

Eigen­ka­pi­tal­quo­te gestärkt

Auf die­ser Grund­la­ge gelang der Bank das Eigen­ka­pi­tal um 5,1 % zu stei­gern. Der Anteil an Eigen­mit­teln an der Bilanz­sum­me hat sich damit von 9,22 % auf 10,09 % erhöht. Die Ver­bes­se­rung der Eigen­ka­pi­tal­quo­te basiert auf der Aus­ga­be wei­te­rer Geschäfts­an­tei­le an Mit­glie­der der Bank und der Zufüh­rung in die Rück­la­gen aus dem erwirt­schaf­te­ten Ergeb­nis. „Die Stär­kung der Eigen­mit­tel gehört auch vor dem Hin­ter­grund stei­gen­der auf­sichts­recht­li­cher Anfor­de­run­gen zu den vor­ran­gi­gen Zie­len der Geschäfts­po­li­tik und ist Grund­la­ge für zukünf­ti­ges Wachs­tum unse­rer Bank“, sagt Vor­stand Bernd Schnabel.

Zugangs­we­ge zur Bank wer­den ausgebaut

Als regio­na­le Genos­sen­schafts­bank setzt die VR Bank Bay­reuth-Hof wei­ter­hin auf einen Mix von Zugangs­we­gen. Die Filia­len vor Ort blei­ben fester Bestand­teil des Ange­bots. Die Stand­or­te in Töpen und Helm­b­rechts wur­den 2023 auf­wän­dig reno­viert. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de die Videobe­ratung stark aus­ge­baut. Die Nach­fra­ge bestä­tigt die Attrak­ti­vi­tät die­ser Bera­tungs­form. Auch die Zugrif­fe auf das Online­ban­king nah­men deut­lich zu, vor allem per App über mobi­le End­ge­rä­te. Immer mehr Ser­vice­lei­stun­gen wickel­te das Kun­den­Dia­log­Cen­ter der Bank ab. Mit­ar­bei­ter bear­bei­ten Kun­den­an­fra­gen dort per Tele­fon und ver­ein­ba­ren bei Bedarf per­sön­li­che Ter­mi­ne mit Bera­tern und Spezialisten.

Mit­glied­schaft zahlt sich aus

Die Mit­glied­schaft gehört zu den wich­ti­gen Merk­ma­len der Genos­sen­schafts­bank. Rund 48.000 Mit­glie­der erhal­ten für das Geschäfts­jahr 2023 eine Divi­den­de auf ihre Geschäfts­an­tei­le aus dem Jah­res­über­schuss. Am 20. Juni 2024 ent­schei­det die Ver­tre­ter­ver­samm­lung über die Ver­wen­dung des Jah­res­über­schus­ses. Vor­stand und Auf­sichts­rat wer­den vor­schla­gen, eine Divi­den­de in Höhe von 2,5 Pro­zent auf die gezeich­ne­ten Antei­le auszuschütten.

Gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment wird unterstützt

Sozia­le, kul­tu­rel­le und sport­li­che Ange­bo­te wur­den auch 2023 breit gefä­chert unter­stützt. Ehren­amt­lich täti­ge Ver­ei­ne und Insti­tu­tio­nen wur­den mit Spen­den in Höhe von 300.000 EUR aus dem Rein­ertrag des Gewinn­spar­ver­eins geför­dert. Seit 2015 bie­tet die Bank kosten­frei die digi­ta­le Crowd­fun­ding Platt­form „Vie­le schaf­fen mehr“ an. Über die­ses Por­tal kön­nen gemein­nüt­zi­ge Pro­jekt­in­itia­to­ren online Spen­den­gel­der sam­meln. Bis­lang kamen mehr als 1,2 Mil­lio­nen EUR für 150 Pro­jek­te zusam­men. 2023 waren 13 Pro­jek­te erfolg­reich und kamen auf eine Finan­zie­rung­sum­me von fast 130.000 EUR. Die VR Bank Bay­reuth-Hof eG hat sich mit einem Co-Fun­ding von 21.500 EUR an die­sem Erfolg betei­ligt. Auch als Spon­sor stärkt die Bank das gesell­schaft­li­che Leben in der Regi­on. Sie ist Part­ner ver­schie­de­ner Kul­tur- und Sportveranstaltungen.

Aus­blick

In Bezug auf die Zins­ent­wick­lung wird im lau­fen­den Jahr mehr Sta­bi­li­tät, aber auch ein wie­der sin­ken­des Zins­er­geb­nis, erwar­tet. Die Bank baut ihr Omni­ka­nal­an­ge­bot wei­ter aus. Vor allem Online, also über Apps und das Inter­net kann der Kun­de immer mehr Ser­vice­lei­stun­gen und Abschlüs­se eigen­stän­dig ver­an­las­sen. Zugangs­we­ge wie Video, Tele­fon und Chats ste­hen den Kun­den für vie­le Anfra­gen zur Ver­fü­gung. Gleich­zei­tig wird wei­ter­hin in das Fili­al­netz inve­stiert. 2024 steht die Reno­vie­rung der Filia­le in Münch­berg an. Das The­ma Nach­hal­tig­keit gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung. Schon in den letz­ten Jah­ren wur­den vie­le Maß­nah­men zum scho­nen­den Umgang mit Res­sour­cen getrof­fen. Eine Pro­jekt­grup­pe steu­ert die wei­te­re Ent­wick­lung zu mehr Nach­hal­tig­keit in der Gesamtbank.

Zah­len und Fakten

Die VR Bank Bay­reuth-Hof eG erwirt­schaf­tet mit 387 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, davon 14 Aus­zu­bil­den­de, eine Bilanz­sum­me von 2,56 Mil­li­ar­den EUR. In den zwei Haupt­stel­len in Bay­reuth und Hof und in 18 Filia­len bie­tet sie fast 107.000 Kun­din­nen und Kun­den, von denen 48.000 auch Mit­glie­der der Bank sind, genos­sen­schaft­li­che Bera­tung und Ser­vice. Damit ist die VR Bank Bay­reuth-Hof eG eine der größ­ten Kre­dit­ge­nos­sen­schaf­ten in Ober­fran­ken. Als ver­läss­li­cher Finanz­part­ner, Arbeit­ge­ber, Aus­bil­der und Steu­er­zah­ler (5,8 Mio. EUR) trägt sie wesent­lich zur guten wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung des Geschäfts­ge­bie­tes in den Regio­nen Bay­reuth, Hof und Plau­en bei.

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