Berufs­in­fo „Mikro­tech­no­lo­gen im Rein­raum“ auf der Erlan­ger Berufs­bil­dungs­mes­se „Voca­ti­um“

Mikrotechnologen im Reinraum. © Tim El-Helou
Mikrotechnologen im Reinraum. © Tim El-Helou

Ein unver­zicht­ba­rer Beruf in der ver­netz­ten Gesellschaft

Ohne sie geht nichts – weder im Smart­phone noch im Auto oder Flug­zeug. Mikro­chips sind der Schlüs­sel für die vor­an­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung und Ver­net­zung, aber auch für Mobi­li­tät und Ener­gie­ver­sor­gung. Mög­lich macht die schnel­le Ent­wick­lung unter ande­rem ein ganz beson­de­res Berufs­feld: Mikro­tech­no­lo­gin­nen und Mikro­tech­no­lo­gen ent­wickeln und fer­ti­gen win­zi­ge Halb­lei­ter­bau­ele­men­te, Sen­so­ren und Schal­tun­gen. Die Aus­bil­dung für die­se außer­ge­wöhn­li­che Fach­rich­tung ist in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg zum Bei­spiel am Fraun­ho­fer IISB in Erlan­gen mög­lich. Das Insti­tut infor­miert am 17. und 18. April zu dem span­nen­den Job der Zukunft auf der Berufs­bil­dungs­mes­se Voca­ti­um in Erlangen.

„Ich woll­te mit mei­nen Hän­den arbei­ten, etwas mit Bezug zur Rea­li­tät machen“, sagt Kevin Ehrens­ber­ger. Sei­ne Aus­bil­dung zum Mikro­tech­no­lo­gen am Fraun­ho­fer-Insti­tut für Inte­grier­te Syste­me und Bau­ele­mentetech­no­lo­gie IISB in Erlan­gen hat er 2021 erfolg­reich abge­schlos­sen und wur­de für sei­ne her­vor­ra­gen­den Lei­stun­gen sogar von der Fraun­ho­fer-Gesell­schaft aus­ge­zeich­net. Dass es ihn in die Halb­lei­ter-Welt und das Rein­raum-Labor des Insti­tuts als Arbeits­platz ver­schla­gen hat, ist kein Zufall: Kevin und sei­ne Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen stel­len mit viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl die klein­sten Bau­tei­le für elek­tri­sche Anwen­dun­gen her, bedie­nen die kom­ple­xen Fer­ti­gungs­an­la­gen und Mess­ge­rä­te prä­zi­se, füh­ren che­mi­sche Unter­su­chun­gen durch und sor­gen für einen rei­bungs­lo­sen Ablauf. Sie machen damit immer lei­stungs­fä­hi­ge­re Bau­ele­men­te und Kom­po­nen­ten mög­lich und lei­sten so einen gro­ßen Bei­trag zur Wei­ter­ent­wick­lung von Smart­phones, Elek­tro­fahr­zeu­gen oder Satellitentechnik.

Ein Netz­werk für Innovation

Der Rein­raum des Fraun­ho­fer IISB ist einer von meh­re­ren INNO­Hubs in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Die Serie INNO­Hubs zeigt das Netz­werk an Labo­ren, Kom­pe­tenz­zen­tren, Werk­stät­ten und Think-Tanks. Im Fokus ste­hen dabei die Men­schen, die täg­lich Inno­va­tio­nen in der Regi­on vor­an­trei­ben – und all jene, die das in Zukunft tun wer­den. Die Mit­ar­bei­ten­den, Aus­zu­bil­den­den und Stu­die­ren­den der INNO­Hubs geben unter www​.inno​va​ti​ons​kunst​.de/​i​n​n​o​h​ubs Ein­blick in ihre Arbeit und lie­fern jun­gen Men­schen so Job- und Aus­bil­dungs­per­spek­ti­ven, zudem infor­mie­ren sie zu span­nen­den Studienplätzen.

Selbst Teil des tech­no­lo­gi­schen Fort­schritts werden

„Mikro­tech­no­lo­gin­nen und Mikro­tech­no­lo­gen wis­sen, wie man win­zi­ge Wun­der­wer­ke her­stellt und erle­ben prak­tisch in Echt­zeit den tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt mit“, sagt Ste­pha­nie Nat­zer, Aus­bil­dungs­lei­te­rin am Fraun­ho­fer IISB. Der Aus­bil­dungs­be­ruf ist noch rela­tiv jung, bis­her gibt es im Frei­staat nur weni­ge Mikro­tech­no­lo­gin­nen und Mikro­tech­no­lo­gen. Inter­es­sier­te soll­ten eine Lei­den­schaft für Elek­tro­nik, Phy­sik und Che­mie mit­brin­gen, auch die Lie­be zum Detail ist von Vor­teil. Die Arbeit am Fraun­ho­fer IISB zeich­net sich durch die Kom­bi­na­ti­on aus theo­re­ti­scher Beschäf­ti­gung mit Halb­lei­tern und Mikro­chips und der prak­ti­schen Arbeit an den win­zi­gen Bau­tei­len und Labor­an­la­gen aus. „In der Werk­statt ler­nen wir das Anfer­ti­gen von Werk­stücken nach tech­ni­schen Zeich­nun­gen und im Rein­raum erfah­ren wir alles über die Her­stell­pro­zes­se für inte­grier­te Schal­tun­gen wie Litho­gra­fie, Ionen­im­plan­ta­ti­on, Trocken- und Nas­sät­zen, ther­mi­sche Oxi­da­ti­on oder Metal­li­sie­rung“, erzählt Kevin Ehrens­ber­ger aus sei­nem Arbeits­all­tag. Der Aus­bil­dungs­be­ruf passt per­fekt in die Metro­pol­re­gi­on, in der bereits seit 80 Jah­ren an der Mikro­elek­tro­nik geforscht und gear­bei­tet wird: Schon im Jahr 1946 zog Sie­mens mit einem Halb­lei­ter­la­bor nach Pretz­feld in der Frän­ki­schen Schweiz und voll­brach­te dort Pio­nier­lei­stun­gen, die heu­te welt­weit genutzt wer­den. Am Fraun­ho­fer IISB und der FAU wird die­se Tra­di­ti­on mit High­tech-For­schung wei­ter­ge­führt. Die Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ist seit jeher ein Inno­va­ti­ons­trei­ber; heu­te gestal­ten 21 Hoch­schu­len, etwa 50 For­schungs­ein­rich­tun­gen und rund 150 Welt­markt­füh­rer die Ent­wick­lung in unter­schied­li­chen Branchen.

Berufs­ori­en­tie­rung auch per App

Die Aus­bil­dungs­fach­mes­se Voca­ti­um ist am 17. und 18. April jeweils von 8.30 bis 15 Uhr geöff­net. Am Stand des Fraun­ho­fer IISB kön­nen Besu­che­rin­nen und Besu­cher exklu­si­ve Extra-Punk­te in der App Inno­Hi­kes sam­meln. Die App rich­tet sich an Stu­die­ren­de, Aus­zu­bil­den­de und Berufs­an­fän­ger, die damit spie­le­risch Inno­va­tio­nen und Kar­rie­re­chan­cen in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg ent­decken kön­nen. Nut­ze­rin­nen und Nut­zer der App sam­meln anhand von „Chal­lenges“ bis zum 12. Mai Punk­te, die die Teil­neh­men­den näher an die jähr­lich ver­teil­ten Haupt­ge­win­ne bringen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zum Aus­bil­dungs­be­ruf des Mikro­tech­no­lo­gen gibt es hier: https://​www​.inno​va​ti​ons​kunst​.de/​s​t​o​r​i​e​s​/​f​r​a​u​n​h​o​f​e​r​i​i​s​b​-​h​i​g​h​t​e​c​h​-​lab

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