Kar­frei­tags­pre­digt von Erz­bi­schof Her­wig Gössl

Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Erzbischof Herwig Gössl. © Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner

„Unter dem Kreuz wer­den Ver­söh­nung und Neu­be­ginn möglich“

Das Kreuz Jesu steht nach Wor­ten des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Her­wig Gös­sl für einen gött­li­chen Per­spek­tiv­wech­sel. „Damit wird die unend­li­che Spi­ra­le von Gewalt und Gegen­ge­walt durch­bro­chen, wer­den der sich stän­dig stei­gern­de Hass und alle Rufe nach Rache und Ver­gel­tung über­wun­den“, sag­te Gös­sl in sei­ner Pre­digt am Kar­frei­tag im Bam­ber­ger Dom. Unter dem Kreuz wer­de Ver­söh­nung mög­lich, Ver­ge­bung und Neubeginn.

Gott wer­de erfahr­bar im Lei­den des unschul­di­gen Gerech­ten, damit wer­de die Situa­ti­on ver­wan­delt und in ein neu­es Licht getaucht. „Nicht die Situa­ti­on selbst ändert sich. Das Leid bleibt Leid, der Schmerz bleibt Schmerz und der Tod bleibt Tod. Auch das Emp­fin­den von Unge­rech­tig­keit wird nicht ein­fach so weg­ge­pu­stet“, sag­te Gös­sl. Aber all das Dunk­le und Schwe­re wer­de in einen neu­en und wei­te­ren Hori­zont gestellt: „Dar­um bekommt all das eine Ahnung von Sinn und Bedeutung.“

Die Lit­ur­gie am Kar­frei­tag lade ein, alle Sor­gen, Fra­gen und Äng­ste zum Kreuz zu tra­gen und bei Jesus Chri­stus abzu­la­den. Das Kreuz gebe nicht die Ant­wort auf alle unse­re Fra­gen. Es wer­fe im Gegen­teil bis heu­te Fra­gen auf, die nie­mand ein­fach beant­wor­ten kön­ne. „Aber der, der am Kreuz hängt, macht zumin­dest deut­lich, dass er sich nicht hat ver­bie­gen las­sen durch die Macht­an­dro­hung eines Pila­tus, dass er sich nicht ver­bit­tern ließ durch die Treu­lo­sig­keit sei­ner Jün­ger und auch nicht zer­bre­chen ließ durch die Gewalt des Todes.“ Jesus gehe bewusst und frei­wil­lig in die grau­en­vol­le Situa­ti­on der Kreu­zi­gung hin­ein, weil er dar­in den Wil­len sei­nes himm­li­schen Vaters erken­ne und weil er an der Güte und Lie­be sei­nes himm­li­schen Vaters fest­hal­te, ganz im Gegen­satz zum äußer­li­chen Anschein, so Erz­bi­schof Gössl.

Die Kar­frei­tags­lit­ur­gie wird ab 14.30 Uhr im Live­stream über­tra­gen auf www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​8​C​x​7​X​n​4​H​c_4

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