Natur­schät­ze in der Stadt Bay­reuth: „Bio­top­flä­chen prä­gen ein­zig­ar­ti­ge Stadt- und Kulturlandschaft“

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bedankte sich bei der Vorstellung der Ergebnisse der Biotopkartierung bei Vertretern des Landesamtes für Umwelt (LfU) und den Mitgliedern der Projektgruppe für deren Arbeit vor zahlreichen Gästen im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses: (v. li.) Carsten Wunsch und Gunhild Kastner-Mackes (beide Abteilung Naturschutz am LfU), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der Leiter des Umweltamtes der Stadt Bayreuth, Winfried Horcher, Jana Klein vom Umweltamt sowie die Kartierer Dr. Martin Feulner (Projektleiter), Philipp Kohler und Dr. Hans-Joachim Preissler. (Foto: Stadt Bayreuth)
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bedankte sich bei der Vorstellung der Ergebnisse der Biotopkartierung bei Vertretern des Landesamtes für Umwelt (LfU) und den Mitgliedern der Projektgruppe für deren Arbeit vor zahlreichen Gästen im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses: (v. li.) Carsten Wunsch und Gunhild Kastner-Mackes (beide Abteilung Naturschutz am LfU), Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der Leiter des Umweltamtes der Stadt Bayreuth, Winfried Horcher, Jana Klein vom Umweltamt sowie die Kartierer Dr. Martin Feulner (Projektleiter), Philipp Kohler und Dr. Hans-Joachim Preissler. (Foto: Stadt Bayreuth)

Von arten­rei­chen Feucht­wie­sen am Roten Main bis zu den Kalk­ma­ger­ra­sen am Oschen­berg – Ergeb­nis­se der Kar­tie­rung wert­vol­ler Lebens­räu­me der Stadt Bay­reuth vorgestellt

Im Auf­trag der Stadt Bay­reuth und unter fach­li­cher Lei­tung des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Umwelt (LfU) haben Fach­leu­te in den Jah­ren 2021 und 2022 die Natur­schät­ze in der Stadt unter die Lupe genom­men. Zur Ver­öf­fent­li­chung der gewon­ne­nen Daten wur­den bei einer Info-Ver­an­stal­tung am Don­ners­tag, 21. März, der Stadt­rat, die loka­len Behör­den, Natur­schutz­ver­bän­de und Inter­es­sen­ver­tre­tun­gen der Bewirt­schaf­ten­den über die Ergeb­nis­se informiert.

Die Bio­to­pe in der Stadt Bay­reuth wur­den erst­mals 1984 kar­tiert. Das Wis­sen über die wert­vol­len Lebens­räu­me wur­de nun bereits zum zwei­ten Mal auf den neue­sten Stand gebracht. „Die Bio­top­flä­chen prä­gen die ein­zig­ar­ti­ge Stadt- und Kul­tur­land­schaft und tra­gen nicht nur zur gro­ßen Attrak­ti­vi­tät der Stadt für Tou­ri­sten bei, son­dern auch zur hohen Lebens­qua­li­tät der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“ erläu­tert Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebersberger.

Gun­hild Kast­ner-Mackes und Car­sten Wunsch aus der Abtei­lung Natur­schutz am LfU unter­stri­chen die Bedeu­tung der Bio­top­kar­tie­rung. „Sie lie­fert der Stadt, den Natur­schutz­be­hör­den, Pla­nungs­bü­ros, Natur­schutz­ver­bän­den und wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen für ihre täg­li­che Arbeit Beson­ders für die Pla­nung und Beur­tei­lung von Bau­vor­ha­ben oder von Maß­nah­men zum Schutz der Natur wer­den zuver­läs­si­ge und aktu­el­le Daten benö­tigt.“ Auch die natur­na­he Bewirt­schaf­tung von Bio­to­pen kann sich aus­zah­len. „Auf der Basis der aktua­li­sier­ten Daten kön­nen der Erhalt und die Pfle­ge der Bio­top­flä­chen gezielt über den Ver­trags­na­tur­schutz geför­dert wer­den“ betont Gun­hild Kastner-Mackes.

Im Stadt­ge­biet Bay­reuth lie­gen eine Viel­zahl von Naturoasen

Am Roten Main fin­den sich neben arten- und blü­ten­rei­chen Wie­sen auch natur­na­he Auwäl­der. Ein­zig­ar­tig ist die Ere­mi­ta­ge mit ihrem histo­ri­schen Land­schafts­park und den arten­rei­chen Wäl­dern. Eine wei­te­re Beson­der­heit sind die Mager­ra­sen am Oschen­berg bei Lain­eck und orchi­deen­rei­che Feucht­wie­sen. All die­se Bio­to­pe sind Garant für die kost­ba­re Viel­falt an Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Die Zaun­ei­dech­se, der Schwarz­specht, der Ere­mi­ten­kä­fer, die Schach­blu­me, der Öster­rei­chi­sche Lein und das Klei­ne Kna­ben­kraut gehö­ren zu den Arten, die im Stadt­ge­biet Bay­reuth einen Lebens­raum finden.

Die Erhe­bun­gen in den Som­mer­halb­jah­ren 2021 und 2022 führ­te ein Pla­nungs­bü­ro aus Bay­reuth durch. Wäl­der über 5000 Qua­drat­me­tern wur­den nur dann kar­tiert, wenn sie Eigen­tum der Stadt Bay­reuth sind. Die Ergeb­nis­se der Kar­tie­rung lagen im Som­mer 2023 vor. Die Daten sind nun geprüft und wur­den bereits Ende Febru­ar im Umwelt­At­las Bay­ern veröffentlicht.

266 Bio­to­pe mit einer Flä­che von rund 803 Hekt­ar erfasst

Bei der Aktua­li­sie­rung wur­den 266 Bio­to­pe mit einer Gesamt­flä­che von rund 803 Hekt­ar erfasst. Dies ent­spricht einem Bio­to­p­an­teil von unge­fähr zwölf Pro­zent im Stadt­ge­biet. Die Bio­top­flä­che hat seit der letz­ten Kar­tie­rung deut­lich zuge­nom­men. Zum Bei­spiel haben sich mehr Flä­chen zu natur­na­hem Auwald ent­wickelt und es kamen auf­grund ver­än­der­ter Kri­te­ri­en der Kar­tier­an­lei­tung neue Bio­to­pe mit struk­tur- und arten­rei­chen Wie­sen- und Wei­den hin­zu. Die Ergeb­nis­se der Kar­tie­rung zei­gen, dass in Bay­reuth sehr wert­vol­le Bio­to­pe zu fin­den sind, die aber zum Teil künf­tig eine gute Pfle­ge benö­ti­gen, damit sie erhal­ten wer­den kön­nen. Das LfU infor­miert Grund­ei­gen­tü­mer, auf deren Grund ein Bio­top kar­tiert wur­de, im Früh­jahr die­ses Jah­res mit einem Schrei­ben. Dort fin­det der Eigen­tü­mer die ent­spre­chen­den Grund­stücke und einen Link, unter dem er sich über die Bio­to­pe auf sei­nem Grund infor­mie­ren kann.

Die Natur­schutz­be­hör­de der Stadt Bay­reuth und das LfU ste­hen für wei­te­re Aus­künf­te zur Ver­fü­gung. In der Stadt­ver­wal­tung liegt die neue Infor­ma­ti­ons­bro­schü­re des LfU „Lebens­räu­me erfas­sen und gemein­sam bewah­ren“ zur Infor­ma­ti­on für alle Inter­es­sier­ten aus: www​.bestel​len​.bay​ern​.de/​s​h​o​p​l​i​n​k​/​l​f​u​_​n​a​t​_​0​0​3​7​4​.​htm 

Wei­te­re Informationen

Gemäß Art. 46 des Baye­ri­schen Natur­schutz­ge­set­zes (Bay­NatSchG) ist das LfU für die lan­des­wei­te Durch­füh­rung der Bio­top­kar­tie­rung zustän­dig. Die Bio­top­kar­tie­rung erfasst und beschreibt nach einem bay­ern­weit ein­heit­li­chen Sche­ma wert­vol­le Lebens­räu­me, wie die nach § 30 und § 39 Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz (BNatSchG) oder Art. 16 und 23 Bay­NatSchG gesetz­lich geschütz­ten Bio­top­ty­pen oder die Natu­ra 2000-Lebens­raum­ty­pen. Sie lie­fert eine Bestands­auf­nah­me der wert­vol­len Flä­chen und der Pflan­zen­ar­ten, die dort leben. Wie­der­ho­lungs­kar­tie­run­gen brin­gen die Daten auf den neue­sten Stand. Das LfU koor­di­niert die Arbei­ten bay­ern­weit und stellt die Ergeb­nis­se den Gemein­den und der Öffent­lich­keit zur Verfügung.

Die Bio­to­pe wer­den im Gelän­de erho­ben und im Maß­stab 1:5.000 in Luft­bild-Kar­ten ein­ge­zeich­net. Dabei erfas­sen und beschrei­ben spe­zi­ell aus­ge­bil­de­te Kar­tie­re­rin­nen und Kar­tie­rer die für den Natur­schutz wich­ti­gen Flä­chen und die dort wach­sen­den Pflan­zen. Seit 2006 wer­den zusätz­lich die Lebens­raum­ty­pen des euro­päi­schen Bio­top­ver­bund­sy­stems Natu­ra 2000 erfasst. Rund vier Pro­zent der Lan­des­flä­che Bay­erns außer­halb der Alpen sind seit Beginn der Bio­top­kar­tie­rung als öko­lo­gisch wert­vol­le Lebens­räu­me erfasst und beschrie­ben worden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es unter: www​.lfu​.bay​ern​.de/​n​a​t​u​r​/​b​i​o​t​o​p​k​a​r​t​i​e​r​u​ng/ und unter: www​.lfu​.bay​ern​.de/​u​m​w​e​l​t​d​a​t​e​n​/​k​a​r​t​e​n​d​i​e​n​s​t​e​/​u​m​w​e​l​t​a​t​l​as/

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