Tag des Wal­des im Baum­wip­fel­pfad Steigerwald

Baumwipfelpfad Steigerwald
Baumwipfelpfad Steigerwald © Bayerische Staatsforsten AoeR Martin Hertel

Vie­le Wäl­der Bay­erns sind stark geschä­digt, deutsch­land­weit sind 600.000 Hekt­ar abge­stor­ben. Zum Wald­ster­ben von oben durch die Kli­ma­er­hit­zung kommt ein Wald­ster­ben von unten durch Rehe und Hir­sche, die den Wald­auf­wuchs regel­recht auf­fres­sen. Der BUND Natur­schutz for­dert Jagd­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger auf, jun­ge Bäu­me bes­ser vor Scha­len­wild zu schützen.

Die Wald­schä­den haben in Bay­ern begin­nend mit dem Hit­ze- und Dür­re­jahr 2018 deut­lich zuge­nom­men. Nach dem Wald­zu­stands­be­richt 2023 sind fast 90 Pro­zent der Bäu­me geschä­digt, über 38 Pro­zent wei­sen deut­li­che Schä­den auf. „Auch bei uns in der Regi­on sind die Wald­schä­den über­all sicht­bar“, so Erich Spran­ger von der BN-Kreis­grup­pe Bam­berg. Beson­ders schlimm ist das Wald­ster­ben im Fran­ken­wald. Über 10.000 Hekt­ar Flä­che sind bereits kahl – apo­ka­lyp­ti­sche Wald­bil­der mit Kahl­flä­chen soweit das Auge reicht. Was die Kli­ma­kri­se im Fran­ken­wald ange­rich­tet hat, pas­siert in klei­ne­rem Aus­maß auch bei uns. So haben sich Fich­ten­be­stän­de in der Regi­on Bam­berg schon weit­ge­hend ver­ab­schie­det. Wei­ter­hin ster­ben auch Kie­fern und Buchen in gro­ßem Umfang ab. „Beson­ders pro­ble­ma­tisch ist, dass es auf gro­ßen Flä­chen kaum Wald­ver­jün­gung gibt, weil Rehe die jun­gen Bäu­me auf­fres­sen“, so Spranger.

Der BN for­dert, die Wäl­der, ins­be­son­de­re natur­na­he Wäl­der und deren Böden, als Koh­len­stoff­spei­cher best­mög­lich zu erhal­ten. Dazu müs­sen neben einer natur­na­hen, scho­nen­den Wald­be­wirt­schaf­tung vor allem Wild­be­stän­de auf so ein Maß redu­ziert wer­den, dass der Wald von selbst wach­sen kann. Vor allem müs­sen die­je­ni­gen Baum­ar­ten auf­wach­sen kön­nen, die an die Extre­me der Kli­ma­kri­se am besten ange­passt sind. Dies sind vor allem Eichen, Buchen, Weiß­tan­nen, Ahorn­ar­ten, Lin­den und Kir­schen, die aller­dings auch beson­ders stark vom Ver­biss betrof­fen sind. Abge­se­hen von den Wäl­dern der Staats­for­sten und der Stadt Bam­berg sind wir von einer gut funk­tio­nie­ren­den Natur­ver­jün­gung ohne Zaun im Raum Bam­berg meist noch weit entfernt.

So appel­liert Richard Mer­gner, Vor­sit­zen­der des BN Bay­ern, ein­dring­lich an Jagd­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger: „Die künf­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für die Abschüs­se von Rehen und Hir­schen müs­sen so fest­ge­legt und auch durch­ge­setzt wer­den, dass ein jun­ger sta­bi­ler Misch­wald ohne Zaun auf­wach­sen kann.“ Etli­che posi­ti­ve Bei­spie­le in allen Regie­rungs­be­zir­ken zei­gen, dass dies mach­bar ist, wenn die Abschüs­se ent­spre­chend deut­lich erhöht wurden.


Hin­ter­grund­in­for­ma­ti­on zur Wald­ver­jün­gung und Abschussplanung:

Aktu­ell neh­men in ganz Bay­ern die Forst­be­hör­den die Wald­ver­jün­gung und die Ver­biss­quo­ten nach Baum­ar­ten auf. Danach wird Anfang 2025 fest­ge­legt, wie­viel Rehe und Hir­sche erlegt wer­den. Zuletzt wur­de 2021 die Wald­ver­jün­gung durch die Forst­be­hör­den auf über 21.000 Ver­jün­gungs­flä­chen mit über 2,1 Mil­lio­nen Bäum­chen unter­sucht. Für die Hälf­te der 750 Hege­ge­mein­schaf­ten, zu denen die 12.000 Jagd­re­vie­re in Bay­ern zusam­men­ge­fasst sind, wur­de zu hoher Ver­biss fest­ge­stellt. In vie­len Fäl­len hat sich die kata­stro­pha­le Situa­ti­on seit vie­len Jah­ren nicht gebessert.

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