Stra­ßen­be­leuch­tung in Bay­reuth wird energieeffizienter

(v. re.): Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der Leiter des Tiefbauamts Gisbert Röhle, Andreas Witzschel und Sebastian Hübner vom Tiefbauamt sowie Miodrag Mihailovic von der Fränkischen Baugesellschaft (auf der Arbeitsbühne). Foto: Stadt Bayreuth
Umstellung LED-Laternen. Foto: Stadt Bayreuth

Umrü­stung von zunächst 1.625 Leucht­stel­len im Stadt­ge­biet auf warm­wei­ße LED

Stra­ßen­la­ter­nen brau­chen Strom, und davon viel. Laut Daten der Treib­haus­gas­bi­lanz für das Jahr 2019 geht rund ein Drit­tel des Strom­be­zugs der Stadt­ver­wal­tung auf Stra­ßen­be­leuch­tung zurück. Mit der Umstel­lung von 2.468 kon­ven­tio­nel­len Leuch­ten auf effi­zi­en­te LED-Tech­nik will die Stadt dem hohen Strom­ver­brauch mas­siv ent­ge­gen­wir­ken. Das ent­spricht etwa einem Drit­tel der bis­her noch nicht umge­rü­ste­ten Leucht­stel­len im Stadtgebiet.

„Inklu­si­ve einer steu­er­ba­ren stu­fen­wei­sen Nacht­ab­sen­kung sum­miert sich die Strom­ein­spa­rung auf mehr als 75 Pro­zent; für das betrach­te­te Stadt­ge­biet bedeu­tet das eine Ein­spa­rung von jähr­lich 270 Ton­nen Treib­haus­ga­sen“, sag­te Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger, der sich über die Umrü­stung bei einem Orts­ter­min in der Adolf-Wäch­ter-Stra­ße informierte.

Der erste Teil die­ses Groß­pro­jek­tes, das vor allem die öst­li­chen und süd­li­chen Stadt­ge­bie­te umfasst, ist bereits ange­lau­fen: 1.625 der Leucht­stel­len wer­den der­zeit mit soge­nann­ten tech­ni­schen Leucht­köp­fen aus­ge­tauscht. Tech­ni­sche Leucht­köp­fe sind funk­tio­na­le Leuch­ten, die kei­ne beson­de­ren Anfor­de­run­gen an die Stra­ßen­ge­stal­tung erfül­len müs­sen, dafür aber sowohl aus öko­no­mi­scher Sicht, als auch mit Hin­blick auf Licht­ver­schmut­zung und Arten­schutz zu bevor­zu­gen sind. Die wei­te­ren rund 800 deko­ra­ti­ven Leuch­ten, also Leuch­ten mit einer beson­de­ren Optik wie bei­spiels­wei­se Glocken­leuch­ten, fol­gen in einem zwei­ten Pro­jekt­ab­schnitt. Bis August die­ses Jah­res soll das Pro­jekt abge­schlos­sen wer­den. Mög­lich ist die Umset­zung der Maß­nah­me aus dem städ­ti­schen Kli­ma­schutz­kon­zept durch För­der­mit­tel der Natio­na­len Kli­ma­schutz­in­itia­ti­ve und des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Das Ener­gie­ef­fi­zi­enz­pro­jekt, das vom feder­füh­ren­den Tief­bau­amt der Stadt Bay­reuth in Koope­ra­ti­on mit dem Umwelt­amt und der Ener­gie­han­del GmbH der Stadt­wer­ke Bay­reuth geplant wur­de, trägt aber nicht nur der Ver­kehrs­si­che­rung und der Strom­ein­spa­rung Rech­nung. Die neue Stra­ßen­be­leuch­tung soll auch dem Insek­ten- und Fle­der­maus­schutz und der wei­te­ren Fau­na zugu­te­kom­men. Zum einen wer­den kei­ne zusätz­li­chen Leucht­stel­len zum Bestand hin­zu­ge­baut. Außer­dem wer­den aus­schließ­lich Leucht­köp­fe ein­ge­setzt, die kein Licht nach oben abge­ben, also nur in den unte­ren Halb­raum abstrah­len. Bis­her ist das noch bei vie­len der kon­ven­tio­nel­len Leucht­stel­len der Fall. Gera­de für flug­fä­hi­ge, nacht­ak­ti­ve Tie­re ist eine Abstrah­lung nach oben aber irritierend.

Gutes Instru­ment gegen Lichtverschmutzung

Eben­so wer­den in dem Pro­jekt nur Leucht­mit­tel in einem warm­wei­ßen Farb­spek­trum mit grö­ße­rem Rot­an­teil zuge­las­sen, die Tie­re und Men­schen weni­ger nega­tiv beein­flus­sen, anders als die kalt­wei­ße, bläu­li­che Licht­far­be aus den Anfän­gen der LED-Tech­nik. Die maxi­ma­le Licht­far­be ist 3.000 Kel­vin, was den Emp­feh­lun­gen ent­spricht. Nicht nur die Licht­far­be, son­dern auch die Inten­si­tät spielt aber eine Rol­le. Das macht die Nacht­ab­sen­kung, also die Ver­rin­ge­rung der Hel­lig­keit zu spä­ten Nacht­zei­ten mit weni­ger Ver­kehr, zu einem guten Instru­ment gegen Licht­ver­schmut­zung. Teil­wei­se fin­det die­se Dim­mung auch bei kon­ven­tio­nel­len Leucht­köp­fen bereits statt.

Die Bay­reu­ther Stra­ßen sol­len mit der Umstel­lung aber deut­lich smar­ter wer­den. Dafür die­nen Schnitt­stel­len, die nicht nur eine fern­ver­walt­ba­re, pro­gram­mier­ba­re Steue­rung der Hel­lig­keit ermög­li­chen, son­dern auch die Opti­on geben, Sen­so­ren für ver­schie­de­ne digi­ta­le Lösun­gen auf­zu­rü­sten. Bei­spiels­wei­se kann so an wenig fre­quen­tier­ten Wegen oder Park­plät­zen ein Prä­senz­mel­der instal­liert wer­den, der die stark abge­dimm­te Beleuch­tung nur hoch­fährt, wenn tat­säch­lich der Bedarf da ist.

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