Bay­reu­ther Nie­ren­er­satz­the­ra­pie seit 40 Jah­ren: „Ein sel­te­nes Jubi­lä­um“ für Ange­li­ka Heinl

Vor 40 Jah­ren erhielt Ange­li­ka Heinl in Bay­reuth ihre erste Dia­ly­se­be­hand­lung und ist seit­dem auf ein Leben mit der Nie­ren­er­satz­the­ra­pie ange­wie­sen. Ihren Opti­mis­mus hat sie jedoch nicht ver­lo­ren. Am 20. März 2024, dem Jah­res­tag des Dia­ly­se­be­ginns, gra­tu­lier­te ihr im KfH-Nie­ren­zen­trums Bay­reuth ihr Behandlungsteam.

40 Jahre Nierenersatztherapie: Anlässlich des runden Dialysejubiläums gratulierten Dr. med. Bernhard Riedl und die leitende Pflegekraft Simone Giannakakis der Patientin Angelika Heinl mit einem Blumenstrauß. (Foto: KfH)

40 Jah­re Nie­ren­er­satz­the­ra­pie: Anläss­lich des run­den Dia­ly­se­ju­bi­lä­ums gra­tu­lier­ten Dr. med. Bern­hard Riedl und die lei­ten­de Pfle­ge­kraft Simo­ne Giann­a­ka­kis der Pati­en­tin Ange­li­ka Heinl mit einem Blu­men­strauß. (Foto: KfH)

Neu-Isen­bur­g/­Bay­reuth, 20.03.2024. „40 Jah­re Dia­ly­se – das ist schon ein sel­te­nes Jubi­lä­um“, berich­tet Dr. med. Bern­hard Riedl, ärzt­li­cher Lei­ter des KfH-Nie­ren­zen­trums Bay­reuth und nie­der­ge­las­se­ner Nephrolo­ge. Riedl behan­delt Ange­li­ka Heinl seit mehr als 35 Jah­ren und ist immer wie­der von ihrem Opti­mis­mus begei­stert: „Frau Heinl ist durch ihr Nie­ren­ver­sa­gen seit 40 Jah­ren auf Medi­ka­men­te und Maschi­nen ange­wie­sen, aber sie hat sich nie unter­krie­gen las­sen: Ihre posi­ti­ve Lebens­ein­stel­lung ist bewundernswert!“

Mit 19 Jah­ren ver­sag­ten die Nie­ren von Ange­li­ka Heinl, da eine eigent­lich uro­lo­gi­sche Erkran­kung zu einer dau­er­haf­ten Schä­di­gung der Nie­ren geführt hat­te. Bemerkt wur­de dies von ihrem dama­li­gen Haus­arzt: Ihr Blut­druck war zu hoch und bei der Ursa­chen­fin­dung stieß er auf die bis dahin unent­deck­te Nie­ren­er­kran­kung. Vier Jah­re spä­ter wur­de die Funk­ti­on ihrer Nie­ren so schlecht, dass Heinl an die Dia­ly­se muss­te: Am 20. März 1984 hat sie in der frisch eröff­ne­ten Dia­ly­se­sta­ti­on im Kran­ken­haus Hohe War­te mit der Hämo­dia­ly­se begon­nen. 1987 wech­sel­te sie ins damals neu eröff­ne­te KfH-Nie­ren­zen­trum Bay­reuth und wird seit­dem dort nephrolo­gisch betreut. Mit 30 Jah­ren erhielt sie eine Spen­der­nie­re. Sie­ben Jah­re konn­te Heinl ohne Dia­ly­se leben, bis das Trans­plan­tat 1998 abge­sto­ßen wur­de. Seit­dem hat sie sich mit der Dia­ly­se­be­hand­lung arran­giert. 2002 wech­sel­te die heu­te 62-Jäh­ri­ge in die Nacht­schicht. Das bedeu­tet, dass die Dia­ly­se­be­hand­lung im KfH-Nie­ren­zen­trum wäh­rend ihres Schla­fes durch­ge­führt wird. „Damals war die Dia­ly­se über Nacht noch ein wenig ver­brei­te­tes Behand­lungs­ver­fah­ren. Durch die lan­ge Dia­ly­se­dau­er bringt die Nacht­dia­ly­se aber tol­le Ergeb­nis­se für die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten“, erläu­tert Riedl. Heinl fühlt sich bis heu­te im KfH-Zen­trum und in der Nacht­dia­ly­se gut auf­geboben: „Ich bin mit mei­nem Leben zufrie­den, auch wenn sich das ande­re Men­schen nicht so vor­stel­len kön­nen“, berich­tet Heinl, die begei­ster­te „Ersatz­mut­ter“ für ihre Nich­ten und Nef­fen und mitt­ler­wei­le auch für die Groß­nef­fen und Groß­nich­ten ist.

Zum KfH-Nie­ren­zen­trum Bayreuth

Im KfH-​Nierenzentrum Bay­reuth (www​.kfh​.de/​b​a​y​r​e​uth) wer­den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten umfas­send nephrolo­gisch behan­delt: In der nephrolo­gi­schen Sprech­stun­de, die in enger Koope­ra­ti­on mit der Fach­arzt­pra­xis von Dr. med. Ber­hard Riedl durch­ge­führt wird, steht die Prä­ven­ti­on und Früh­erken­nung chro­ni­scher Nie­ren­funk­ti­ons­stö­run­gen sowie mög­li­cher Fol­ge­er­kran­kun­gen an erster Stel­le. Auch die kon­ti­nu­ier­li­che Nach­be­treu­ung nach einer Nie­ren­trans­plan­ta­ti­on erfolgt im Rah­men der Sprech­stun­de. Dar­über hin­aus wer­den chro­nisch nie­ren­kran­ken Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten alle Dia­ly­se­ver­fah­ren ange­bo­ten: Mit der Peritoneal- und der Hämo­dia­ly­se ste­hen dabei zwei grund­sätz­lich gleich­wer­ti­ge Behand­lungs­mög­lich­kei­ten zur Wahl.

Das gemein­nüt­zi­ge KfH Kura­to­ri­um für Dia­ly­se und Nie­ren­trans­plan­ta­ti­on e.V. – Trä­ger des KfH-Nie­ren­zen­trums Bay­reuth – wur­de 1969 gegrün­det und schuf damals die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen, um schritt­wei­se eine flä­chen­decken­de Dia­ly­se­be­hand­lung in Deutsch­land zu eta­blie­ren. Heu­te steht das KfH für eine umfas­sen­de und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung nie­ren­kran­ker Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten. In mehr als 200 KfH-​Zentren wer­den rund 18.000 Dia­ly­se­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten sowie aktu­ell mehr als 73.000 Sprech­stun­den­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten behandelt.

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