Volt Bam­berg zur Zukunft des Bam­ber­ger Schlachthofes

Pres­se­mit­tei­lung von Volt Bamberg:

Am 20. März soll in der Voll­ver­samm­lung des Bam­ber­ger Stadt­ra­tes über die Zukunft des städ­ti­schen Schlacht­ho­fes abge­stimmt wer­den. Wäh­rend vie­les dar­auf hin­deu­tet, dass der Schlacht­hof nach 120 Jah­ren sei­ner Schlie­ßung ent­ge­gen­steu­ert, bemü­hen sich eini­ge der Stadträt*innen noch Zeit zu gewin­nen, um eine alter­na­ti­ve Lösung zu finden.

„Einer­seits ist dies sehr ver­ständ­lich“, sagt dazu Volt-Stadt­rat Dr. Hans-Gün­ter Brün­ker. „Mehr als 100 Jah­re lang waren die Land­wir­te in der Regi­on dar­an gewöhnt, ihre Tie­re in Bam­berg schlach­ten zu las­sen. Ande­rer­seits war es Exper­ten schon seit Jah­ren klar, dass der Bam­ber­ger Schlacht­hof in sei­ner heu­ti­gen Form kei­ne Zukunft hat. Inso­fern fin­de ich es befremd­lich, wenn nun noch mehr Zeit ver­ge­hen soll, bis das Unver­meid­li­che geschieht. Denn dies wäre unwei­ger­lich damit ver­bun­den, wei­te­re Mil­lio­nen­ver­lu­ste anzuhäufen.“

Brün­ker hat­te schon bei der Aus­grün­dung des Schlacht­ho­fes in eine GmbH vor 3 ½ Jah­ren die Erstel­lung eines Betriebs­kon­zep­tes für einen rei­nen Regio­nal­schlacht­hof ange­mahnt und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Abhän­gig­keit von zwei Groß­kun­den mit nicht zu ver­ant­wor­ten­den wirt­schaft­li­chen Risi­ken ver­bun­den sei. Sei­ne Mah­nun­gen waren aller­dings über Jah­re unge­hört ver­hallt. Viel­mehr wur­de Kon­zept um Kon­zept erstellt, immer wie­der mit dem Resul­tat, dass eine Ver­klei­ne­rung des Schlacht­ho­fes am heu­ti­gen Stand­ort wirt­schaft­lich nicht zu recht­fer­ti­gen sei. „Lei­der führ­te dies nie zu einer sinn­vol­len und kon­se­quen­ten Ent­schei­dung, son­dern seit drei Jah­ren wird die­se Ent­schei­dung immer wei­ter auf die lan­ge Bank gescho­ben. Zuletzt in der Stadt­rats­sit­zung vom Dezem­ber 2023. Mit dem Resul­tat, dass der Schlacht­hof nun in einer sehr schwie­ri­gen Situa­ti­on ist, die sofor­ti­ges Han­deln erfor­dert“, ergänzt Brün­ker. „Die Schlie­ßung noch wei­ter hin­aus­zu­zö­gern ist mei­ner Mei­nung nach unverantwortlich.“

Fer­ner drückt der Volt-Poli­ti­ker sein Bedau­ern aus, dass die angren­zen­den Land­krei­se die ver­gan­ge­nen Jah­re unge­nutzt haben ver­strei­chen las­sen. Anstatt trag­fä­hi­ge Kon­zep­te zu ent­wickeln, wie die regio­na­len Bau­ern ihre Tie­re unter best­mög­li­cher Berück­sich­ti­gung des Tier­wohls schlach­ten kön­nen, bei­spiels­wei­se durch den Ein­satz mobi­ler Schlacht­con­tai­ner vor Ort, ver­ließ man sich dar­auf, dass die Stadt Bam­berg den defi­zi­tä­ren Schlacht­hof ein­fach wei­ter betrei­ben wür­de. Nach Ansicht Brün­kers ist der Betrieb eines defi­zi­tä­ren städ­ti­schen Schlacht­ho­fes schon auf­grund der Rege­lun­gen in der Baye­ri­schen Gemein­de­ord­nung gar nicht zuläs­sig, da er im Grun­de den Land­wir­ten in der Regi­on dient, aber nicht der Stadt Bam­berg. „Die jah­re­lan­ge Untä­tig­keit der Land­krei­se in die­ser Fra­ge ist mir ein völ­li­ges Rätsel.“

Für Bam­berg und die gesam­te Regi­on wird die Schlie­ßung des Schlacht­ho­fes ein ein­schnei­den­der Schritt sein. Aber nun müs­se man nach vor­ne blicken. In den näch­sten Mona­ten, bis zur end­gül­ti­gen Voll­zie­hung der Schlie­ßung, müs­sen nun end­lich trag­fä­hi­ge Lösun­gen für die Land­wir­te in der Regi­on gefun­den wer­den. Vor allem auch durch die betrof­fe­nen Land­krei­se und Kreis­ge­mein­den. Und die Stadt Bam­berg muss sich dar­über klar wer­den, wie das innen­stadt­na­he Schlacht­hof­are­al am besten wei­ter genutzt wer­den kann.

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