Par­tei DIE FRAN­KEN kri­ti­siert Tras­sen­plä­ne durch Unterfranken

Foto: Andreas Brandl

Foto: Andre­as Brandl

Die Par­tei für Fran­ken hält die ange­kün­dig­te Strom­tras­se P540, die von Schal­kau in Thü­rin­gen nach Mün­ner­stadt in Unter­fran­ken und wei­ter nach Gra­fen­rhein­feld ver­lau­fen soll, für unnö­tig. Vor vier­ein­halb Jah­ren hat­te Mini­ster Aiwan­ger noch ver­mel­det, die Strom­tras­se P44 erfolg­reich „weg­ver­han­delt zu haben“. Nun kommt sie doch, nur mit neu­em Namen P540 und etwas abge­wan­del­tem Ver­lauf. „Da hat Herr Aiwan­ger wohl doch nicht so gut ver­han­delt“, stellt Andre­as Brandl fest.

Denn DIE FRAN­KEN mahn­ten schon 2014 an, die Stark­strom­tras­sen durch loka­le Erzeu­gung erneu­er­ba­rer Ener­gien zu über­flüs­sig zu machen. „Dass gro­ße Kraft­wer­ke weg­fal­len, wuss­te man bereits seit dem 2011 beschlos­se­nen Atom­aus­stieg“, so Brandl wei­ter. „Und zumin­dest Fran­ken hat hier sei­ne Haus­auf­ga­ben ange­packt“. Die Par­tei für Fran­ken wies im Mai 2023 dar­auf­hin, dass sich ‚zwei Drit­tel der rund 1.270 baye­ri­schen Wind­kraft­an­la­gen in Fran­ken befän­den‘ (https://​www​.par​tei​-fuer​-fran​ken​.de/​4​7​6​8​-​d​i​e​-​f​r​a​n​k​e​n​-​w​e​r​f​e​n​-​m​u​e​n​c​h​e​n​-​v​e​r​s​a​g​e​n​-​i​n​-​d​e​r​-​e​n​e​r​g​i​e​p​o​l​i​t​i​k​-​v​o​r​.​h​tml). „Bay­ern woll­te sich sei­ne ‚schö­ne Land­schaft‘ nicht ‚ver­spar­geln‘ las­sen“, erin­nert Brandl. „Statt­des­sen muss das Fran­ken­land für Süd­bay­ern jetzt ‚ver-wäsche­leint‘ werden!“

Den Strom­tras­sen anders begegnen

Um die Tras­sen zu ver­hin­dern ist Ener­gie­er­zeu­gung vor Ort für DIE FRAN­KEN eben­so not­wen­dig, wie das Re-Design des Strom­mark­tes. „Der euro­päi­sche Strom­markt ist immer noch auf­ge­baut wie ein Akti­en­markt,“ berich­tet Brandl. „Doch im Gegen­satz zu die­sem ‚voll­kom­me­nen Markt‘ muss der Strom trotz­dem quer durch Euro­pa ver­schickt wer­den“. Anfang Febru­ar hat­te Öster­reich auf­grund des vie­len Wind­stroms in Nord­deutsch­land sich für nied­ri­ge Prei­se auf der Strom­bör­se ein­ge­deckt, um die Spei­cher­seen im Alpen­staat zu fül­len. „Für die­sen Strom­han­del wer­den die Über­tra­gungs­tras­sen dann benö­tigt“ erklärt Brandl.

Der Ener­gie­be­darf kann sehr wohl vor Ort erzeugt wer­den. „In Fran­ken gibt es vie­le Bei­spie­le, wo dies bereits sehr gut gelingt.“ DIE FRAN­KEN nen­nen dazu die Bür­ger­en­er­gie­wer­ke Offen­hau­sen im Nürn­ber­ger Land, wo ein pri­va­tes Pro­jekt die Ener­gie­wen­de vor­an­treibt. Dass selbst eine gan­ze Kom­mu­ne sich mit rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien selbst ver­sor­gen kann, ist nach Wor­ten von Andre­as Brandl kei­ne Zukunfts­mu­sik mehr. Er nennt die Stadt Mer­ken­dorf im Land­kreis Ans­bach, die selbst­ver­sor­gend mit erneu­er­ba­ren Ener­gien ist. Dank Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf den Gebäu­den im Indu­strie­ge­biet, der Bür­ger­so­lar­an­la­ge auf den Dächern der Grund­schu­le oder durch die Strom­ein­spei­sung der Bio­gas­an­la­gen ist die Kom­mu­ne qua­si ener­gie­aut­ark. Dazu wer­de die Abwär­me der Bio­gas­an­la­gen in einem Nah­wär­me­netz zur Behei­zung von Pri­vat­häu­sern und öffent­li­chen Gebäu­den genutzt. Seit den 2000er Jah­ren habe Mer­ken­dorf hier eine Vor­rei­ter­rol­le ein­ge­nom­men, lob­te der FRAN­KEN-Vor­sit­zen­de Brandl die Weit­sicht der Kommunalpolitiker.

„Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten unse­rem Strom­pro­blem zu begeg­nen, nur lei­der hat die Staats­re­gie­rung hier seit 2011 geschla­fen“, bedau­ert Andre­as Brandl. „Jetzt sind wir in Fran­ken wie­der in der glei­chen Situa­ti­on wie 2014, sodass man nun hof­fen muss, dass die Bun­des­netz­agen­tur nicht bewohn­tes Gebiet über­spannt“, so Brandl abschließend.

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