„Traum und Wirk­lich­keit“ – Ver­nis­sa­ge in Kulmbach

Am Frei­tag, den 08. März 2024 wur­de die Aus­stel­lung Rea­lis­mus & Sur­rea­lis­mus in der Kunst­ga­le­rie Mari­on Koty­ba im Ober­hacken 3 in Kulm­bach, mit dem aus Russ­land stam­men­den Künst­ler Pavel Fedo­rov, eröffnet.

Pavel Fedo­rov beein­druckt in sei­ner alt­mei­ster­li­chen Ölma­le­rei und durch die geschick­te Ver­bin­dung von Tech­nik und Fan­ta­sie. Sei­ne Wer­ke zei­gen in ihrer Dar­stel­lung eine Ver­schmel­zung von sur­rea­len Träu­men mit rea­li­sti­scher Landschaftsmalerei.

Die Stil­rich­tung des Rea­lis­mus wur­de von einer Grup­pe fran­zö­si­scher Maler im Zeit­raum 1840 – 1900 geschaf­fen. Ziel war es die Wirk­lich­keit abzu­bil­den. Als eine avant­gar­di­sti­sche Kunst­strö­mung ent­stand der Sur­rea­lis­mus zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts. Im Mit­tel­punkt die­ser Kunst­rich­tung stand das Traum­haf­te und fan­ta­stisch Wider­sin­ni­ge. Frei über­setzt heiß es „über dem Rea­len“. Sur­rea­li­sti­sche Kunst wider­setz­te sich der dama­li­gen tra­di­tio­nel­len Kunst­auf­fas­sung und galt zu jener Zeit als pro­vo­kant und gewagt.

Von die­ser Sicht­wei­se sind wir Stand heu­te zum Glück weit ent­fernt. Die Mög­lich­kei­ten und Dar­stel­lun­gen in der Bil­den­den Kunst sind viel­fäl­tig und akzeptiert.

Die ein­zig­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on aus Rea­lis­mus und Sur­rea­lis­mus zeigt das Werk „Zero Gra­vi­ty“ – es zeigt ein Schiff, wel­ches in der Luft schwebt und Anker in einer außer­ir­disch anmu­ten­den Stadt wirft. Genau die­se Kom­bi­na­tio­nen end­sprin­gen der Fan­ta­sie des Künst­lers. Die hyper­rea­li­sti­sche Stadt­an­sicht mit Heiß­luft­bal­lons, wie bei dem Werk Bam­berg oder ganz tra­di­tio­nell rea­li­stisch die Wer­ke Opern­stra­ße und Spitalgasse.

Sein ein­zig­ar­ti­ger Blick auf die Welt und die stän­di­ge Suche nach neu­en Aus­drucks­for­men machen Pavel Fedo­rov zu einem viel­ver­spre­chen­den und visio­nä­ren Künstler.

Gebo­ren 28. Juli 1988 in Partizansk/​Russland besuch­te er bereits mit 6 Jah­ren neben der nor­ma­len Schu­le schon eine Kunstschule.

1996 folg­te der Umzug nach St. Peters­burg, wo Pavel Fedo­rov im Alter von 14 Jah­ren den Abschluss an der Kunst­schu­le für bil­den­de Kunst mach­te. In den Jah­ren 2005 bis Bereits mit 18 Jah­ren beherrsch­te er die Tech­nik der Innenraummalerei.

Par­al­lel dazu wid­me­te er sich der Male­rei auf Lein­wand, mit Land­schafts­dar­stel­lun­gen in rea­li­sti­schem Stil, ver­knüpft mit reflek­tie­ren­den Ele­men­ten, die den Zustand der Natur beson­ders deut­lich ver­mit­teln 2012 bis 2017 besuch­te Pavel die Kunst­hoch­schu­le und erwarb sich sein Diplom als Kunstlehrer.

Er gewann ver­schie­de­ne regio­na­le Wett­be­wer­be im Fach­be­reich bil­den­de Kunst.

Im Jahr 2019 wur­de Pavel Fedo­rov von focus-euro­pa, einer inter­na­tio­nal täti­gen Kunst­or­ga­ni­sa­ti­on nach Neu­dros­sen­feld ein­ge­la­den. Eine Gast­fa­mi­lie aus Mucken­reuth hat den Künst­ler in den 3 Mona­ten sei­nes Deutsch­land­auf­ent­hal­tes inten­siv unterstützt.

Ein wei­te­rer geplan­ter Besuch im Land­kreis Kulm­bach im Jahr 2020 konn­te wegen dem Aus­bruch der Coro­na-Pan­de­mie nicht stattfinden.

Nach Aus­bruch des Krie­ges, den der Künst­ler aufs schärf­ste ver­ur­teilt, hat er sei­ne noch in der Kunst­ga­le­rie Mari­on Koty­ba befind­li­chen Ölge­mäl­de zugun­sten der Ukrai­ne­hil­fe ver­stei­gern lassen.

Wegen sei­ner kri­ti­schen Äuße­run­gen gegen den Ukrai­ne-Krieg muss­te Pavel Fedo­rov im Mai 2022 sein Hei­mat­land Russ­land ver­las­sen. Sei­ne dama­li­ge Gast­fa­mi­lie, Sig­rid Michel und Bernd Sei­ler, hat den Künst­ler wie­der bei sich auf­ge­nom­men und ihn in allen Belan­gen unterstützt.

Seit Sept. 2022 hat er ein 3‑jähriges Visum als frei­schaf­fen­der Künst­ler und lebt und arbei­tet seit ver­gan­ge­nem Jahr in der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg.

Den Besu­chern der Ver­nis­sa­ge wur­de mit den 18, teils Groß­for­ma­ti­gen Ölge­mäl­den ein ganz beson­de­rer Blick in die Fan­ta­sie des Künst­lers gebo­ten. Durch den Detail­reich­tum der Arbei­ten ist eine genaue Betrach­tung lohnend.

Die Aus­stel­lung kann noch bis zum 03. Mai 2024 zu fol­gen­den Zei­ten besich­tigt wer­den: Don­ners­tag und Frei­tag von 14 bis 18 Uhr, Sams­tag 12 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung.

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