Die Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung erhält ein Gesicht in Bamberg

Oberbürgermeister Andreas Starke freut sich mit Birthe Wagner eine kompetente Projektleiterin für die kommunale Wärmeplanung gefunden zu haben. (Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth)
Oberbürgermeister Andreas Starke freut sich mit Birthe Wagner eine kompetente Projektleiterin für die kommunale Wärmeplanung gefunden zu haben. (Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth)

Bir­the Wag­ner über­nimmt die Lei­tung der Stab­stel­le. OB Star­ke: „Eine beson­ders wich­ti­ge Auf­ga­be, um die Ener­gie­wen­de in Bam­berg zu gestalten.“

Mit der Ein­rich­tung einer Stab­stel­le star­tet das zen­tra­le Pro­jekt „Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung“ in Bam­berg. Die neue Pro­jekt­lei­te­rin Bir­the Wag­ner erhielt dafür in der jüng­sten Voll­sit­zung auch die gro­ße Zustim­mung des Stadt­rats. „Sie über­nimmt eine zukunfts­träch­ti­ge Auf­ga­be in unse­rer Stadt. Wir wol­len recht­zei­tig und nach­hal­tig die Ener­gie­wen­de in der Welt­erbe­stadt Bam­berg gestal­ten“, betont Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, der sich über die­se per­so­nel­le Ent­schei­dung beson­ders freut. 

Bir­the Wag­ner arbei­te­te seit 2019 als Per­sön­li­che Mit­ar­bei­te­rin von OB Star­ke und „ist daher mit den Ver­wal­tungs­ab­läu­fen bestens ver­traut“, so das Stadt­ober­haupt. Davor sam­mel­te sie mehr­jäh­ri­ge Erfah­run­gen in der Ener­gie­wirt­schaft bei den Stadt­wer­ken Bam­berg. Dort war sie beauf­tragt mit der Kon­zern­stra­te­gie und lei­te­te den Fach­be­reich Pro­dukt- und Kam­pa­gnen­ma­nage­ment. Vor­her durch­lief Bir­the Wag­ner ver­schie­de­ne Sta­tio­nen in den Berei­chen Markt­stra­te­gie, Geschäfts­feld­ent­wick­lung und Pro­jekt­ma­nage­ment. Die 40-Jäh­ri­ge hat Ger­ma­ni­stik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft stu­diert und ist zer­ti­fi­zier­te Pro­jekt­ma­nage­ment­fach­frau. „Ich freue mich sehr, dass ich mei­ne viel­fäl­ti­gen Erfah­run­gen in der Ener­gie­wirt­schaft, der Gre­mi­en­ar­beit und der kom­mu­na­len Ver­wal­tung nun zusam­men mit einem sehr kom­pe­ten­ten Pro­jekt­team bei einer so wich­ti­gen Fra­ge­stel­lung für die Stadt Bam­berg ein­set­zen kann. Vor uns liegt ein hoch­kom­ple­xer Pro­zess, bei dem wir vie­le Akteu­re inte­grie­ren wol­len – nicht zuletzt auch die Bür­ge­rin­nen und Bürger.“

Grund­la­ge von Wag­ners Arbeit ist das „Gesetz für die Wär­me­pla­nung und zur Dekar­bo­ni­sie­rung der Wär­me­net­ze“ des Bun­des. Dar­aus resul­tiert für alle Kom­mu­nen Deutsch­lands die Auf­ga­be, in den näch­sten Jah­ren eine Wär­me­netz­pla­nung zu erar­bei­ten. Für eine Stadt unter 100.000 Ein­woh­ner wie Bam­berg soll die­se bis Mit­te 2028 vorliegen.

Nur 18 Pro­zent der Wär­me (Heiz‑, Was­ser- und Pro­zess­wär­me) stammt heu­te in Deutsch­land aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Ziel ist es, dass die­se Zahl bis 2030 auf 30 Pro­zent und im Jahr 2040 auf 80 Pro­zent steigt. Der Weg dort­hin geht über eine detail­lier­te Pla­nung, deren ein­zel­ne Schrit­te durch das Gesetz vor­ge­ge­ben wer­den. „Die gesam­te Stadt Bam­berg muss hin­sicht­lich ihres Wär­me­ver­brauchs, ihrer Gebäu­de­sub­stanz und ihrer Poten­tia­le zur Wär­me­er­zeu­gung unter die Lupe genom­men wer­den“, erklärt Bir­the Wag­ner. „Wenn alle Fak­ten auf dem Tisch lie­gen, ent­ste­hen Ziel­sze­na­ri­en, die den Weg in die behut­sa­me Trans­for­ma­ti­on weg von kli­ma­schäd­li­chen Heiz­ar­ten ebnen.“

Direkt beim OB angesiedelt

„Das ist eine Mam­mut­auf­ga­be und Chef­sa­che“, sagt Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke: „Gera­de für eine Stadt wie Bam­berg mit ihrer hohen Denk­mal­dich­te und spe­zi­el­len Topo­gra­fie, ist das eine Her­aus­for­de­rung.“ Unter Wag­ners Lei­tung wer­den zuerst inter­dis­zi­pli­när Bestand, Poten­tia­le, Ziel­sze­na­ri­en und Umset­zungs­stra­te­gien ermit­telt und erar­bei­tet. Das Pro­jekt ist als Stab­s­auf­ga­be direkt beim Ober­bür­ger­mei­ster angesiedelt.

„Es ist unser Ziel, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bereits jetzt mit­zu­neh­men. Sie sol­len wis­sen, wie sie in Zukunft hei­zen kön­nen. Die Men­schen müs­sen betei­ligt wer­den, denn nur so wird das Pro­jekt gute Ergeb­nis­se her­vor­brin­gen. Der Bund über­gibt mit der Gesetz­ge­bung die Ver­ant­wor­tung für die Wär­me­wen­de vor allem an die Kom­mu­nen. Die­ser Ver­ant­wor­tung stel­len wir uns“, kün­digt der Ober­bür­ger­mei­ster an.

War­ten auf baye­ri­sche Rechtsverordnung

Für die kom­men­den Mona­te wird erwar­tet, dass eine Kon­kre­ti­sie­rung der Vor­ga­ben erfolgt. Bei­spiels­wei­se muss eine baye­ri­sche Rechts­ver­ord­nung ver­ab­schie­det wer­den, um Ver­bind­lich­keit für die baye­ri­schen Kom­mu­nen her­zu­stel­len. Gleich­zei­tig hat der Bund ange­kün­digt, wei­te­re Zusa­gen hin­sicht­lich der Finan­zie­rung der Pla­nung täti­gen zu wol­len. Im Gespräch sind bei­spiels­wei­se ein höhe­rer Anteil an der Umsatz­steu­er, der über den Finanz­aus­gleich an die Kom­mu­nen aus­ge­schüt­tet wer­den soll. Erste Schät­zun­gen, die der Städ­te­tag ver­öf­fent­licht hat, erge­ben eine deut­lich sechs­stel­li­ge Sum­me, die allei­ne für den Pla­nungs­pro­zess in den Kom­mu­nen auf­ge­bracht wer­den müssen.

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