Neu­er Bür­ger­ent­scheid in Erlangen

Schon ein­mal haben sich die Erlan­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für die Rea­li­sie­rung der Stadt-Umland-Bahn (StUB) im Jahr 2016 aus­ge­spro­chen. In der Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung zwi­schen CSU und SPD wur­de sei­ner­zeit fest­ge­hal­ten, dass erneut über die StUB abge­stimmt wer­den soll, sobald die wich­tig­sten Fak­ten für das Stra­ßen­bahn­pro­jekt auf dem Tisch lie­gen. Nun dür­fen die Erlan­ger erneut ent­schei­den, ob die seit 2017 geplan­te 26 km lan­ge Stra­ßen­bahn­strecke zwi­schen Nürn­berg, Erlan­gen und Her­zo­gen­au­rach rea­li­siert wird. Der Ent­scheid soll im Zuge der Euro­pa­wahl am 9. Juni 2024 stattfinden.

Als lei­stungs­fä­hi­ge und nach­hal­ti­ge Ver­kehr­sal­ter­na­ti­ve soll die StUB dem ste­tig wach­sen­den Ver­kehrs­auf­kom­men und Mobi­li­täts­be­dürf­nis gerecht wer­den und dabei Wohn‑, Aus­bil­dungs- und Wirt­schafts­stand­or­te in der Regi­on mit­ein­an­der ver­bin­den. Im Rah­men eines mehr­jäh­ri­gen inten­si­ven Betei­li­gungs­pro­zes­ses hat der Zweck­ver­band Stadt-Umland-Bahn gemein­sam mit den betei­lig­ten Städ­ten eine unter Abwä­gung sämt­li­cher Kri­te­ri­en opti­mier­te Strecken­füh­rung erar­bei­tet. Die Finan­zie­rung des Mil­lio­nen-Pro­jekts ist geklärt: Bund und Land über­neh­men 90% der för­der­fä­hi­gen Bau- und Pla­nungs­ko­sten. Damit erge­ben sich nach aktu­el­ler Kosten­schät­zung Städ­te­an­tei­le von rund 27 Mil­lio­nen Euro für Nürn­berg, 82 Mil­lio­nen Euro für Erlan­gen und 22 Mil­lio­nen Euro für Her­zo­gen­au­rach. Mit Gesamt­ko­sten von rund 635 Mil­lio­nen Euro Bau- und rund 95 Mil­lio­nen Euro Pla­nungs­ko­sten flie­ßen damit mehr als eine hal­be Mil­li­ar­de Euro zweck­ge­bun­de­ner – d.h. aus­schließ­lich an das Pro­jekt StUB gekop­pel­ter – För­der­gel­der in die Regi­on. Auch hin­sicht­lich der zukünf­ti­gen Betriebs- und Unter­halts­ko­sten für die StUB herrscht Klar­heit: Die­sen ste­hen Fahr­gast­ein­nah­men und Ein­spa­run­gen im Bus­netz gegen­über. Aktu­el­len Berech­nun­gen zufol­ge, kostet die StUB die Stadt Erlan­gen damit ca. 10% des Ver­lust­aus­gleichs für den Stadt­ver­kehr. 2022 lag die­ser bei ca. 12 Mil­lio­nen Euro, somit ent­spre­chen 10% rund 1,2 Mio. Euro.

Doch was bringt die StUB? „Es geht nicht dar­um, mit der StUB künf­tig die schnell­ste Ver­bin­dung von der End­hal­te­stel­le in Her­zo­gen­au­rach bis zum Haupt­bahn­hof in Nürn­berg zu rea­li­sie­ren“, erklärt Man­dy Gutt­zeit, Geschäfts­lei­te­rin des Zweck­ver­bands Stadt-Umland-Bahn, „son­dern dar­um, attrak­ti­ve und bar­rie­re­ar­me Umstei­ge­be­zie­hun­gen zu bestehen­den Ver­kehrs­sy­ste­men, wie Bus und Bahn, aber auch Fahr­rad und Auto zu schaf­fen. Am Bei­spiel der neu­en Wöhr­mühl­brücke wird das beson­ders deut­lich: So kön­nen bspw. Mit­ar­bei­ten­de des Kli­ni­kums am Euro­pa­ka­nal künf­tig mit der StUB in ca. zehn Minu­ten den Bahn­hof in Erlan­gen errei­chen, um dort in den Zug nach Nürn­berg ein­zu­stei­gen – das ent­spricht einer Fahr­zeit­ver­kür­zung von rund 60 %.“ Von der neu­en Reg­nitz­que­rung wer­den dar­über hin­aus auch das Erlan­ger Bus­netz sowie Ein­satz- und Ret­tungs­fahr­zeu­ge profitieren.

„Nur wenn wir den Umstieg auf den ÖPNV attrak­tiv machen und viel­fre­quen­tier­te Stand­or­te wie die neue Ach­se der Wis­sen­schaft anbin­den, wer­den sich Men­schen zu einem lang­fri­sti­gen Umstieg bewe­gen las­sen,“ ergänzt Flo­ri­an Janik, Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Erlan­gen. „Mit einer StUB, die im Gegen­satz zu Autos und Bus­sen, größ­ten­teils am Stau vor­bei­fährt und zudem noch mehr Kom­fort und Platz für Fahr­gä­ste und deren Kin­der­wä­gen, Roll­stüh­le oder Fahr­rä­der bie­tet, kom­men wir der drin­gend not­wen­di­gen Ver­kehrs­wen­de ein gan­zes Stück näher.“

Am 28. April fin­det in der Hein­rich-Lades-Hal­le in Erlan­gen eine gro­ße Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zur StUB statt. Hier kön­nen sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger umfas­send infor­mie­ren und mit den Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen ins Gespräch kom­men. Dar­über hin­aus erhal­ten Inter­es­sier­te wei­te­re Infor­ma­tio­nen auf www​.stadt​um​land​bahn​.de

Der Zweck­ver­band Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit sei­ner Geschäfts­stel­le in Erlan­gen, ist für die Pla­nung, den Bau und Betrieb der StUB zustän­dig. Mit­glie­der des ZV StUB sind die drei Städ­te Nürn­berg, Erlan­gen und Her­zo­gen­au­rach. Ver­bands­vor­sit­zen­der ist der­zeit Dr. Flo­ri­an Janik, Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Erlan­gen. Bei der Stadt-Umland-Bahn han­delt es sich aktu­ell um eines der größ­ten Stra­ßen­bahn­pro­jek­te in Deutsch­land. Auf einer 26 Kilo­me­ter lan­gen Strecke soll die StUB Nürn­berg, Erlan­gen und Her­zo­gen­au­rach im 10-Minu­ten-Takt verbinden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert