Land­kreis und Spar­kas­se Lich­ten­fels infor­mier­ten über Gebäudeenergiegesetz

Vor­trä­ge zum Down­loa­den im Internet

Das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz stellt die Wei­chen für den zukünf­ti­gen Hei­zungs­stan­dard bei Wohn­ge­bäu­den. Mit PV-Anla­gen las­sen sich die hohen Strom­ko­sten deut­lich redu­zie­ren. Doch was gibt es zu beachten?

Das Inter­es­se an den bei­den Vor­trä­gen „Das neue Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz: Was muss ich bei mei­nem Wohn­haus beach­ten?“ und „Pho­to­vol­ta­ik – mit der Son­ne zu mehr Unab­hän­gig­keit!“ war über­wäl­ti­gend. Rund 250 Zuhö­rer sind der Ein­la­dung des Land­krei­ses Lich­ten­fels und der Spar­kas­se Coburg – Lich­ten­fels ger­ne nach­ge­kom­men und folg­ten den Aus­füh­run­gen der Fach­re­fe­ren­ten in den voll besetz­ten Kino­sä­len der Neu­en Film­büh­ne in Lichtenfels.

Hel­mut Fischer, Stell­ver­tre­ter des Land­rats, freu­te sich in sei­ner Begrü­ßungs­an­spra­che über das „vol­le Haus“, zei­ge es doch, wie wich­tig die Ener­gie­pro­ble­ma­tik in der Bevöl­ke­rung gese­hen wird. „Mit sei­nen ‚Lich­ten­fel­ser Son­nen­ta­gen‘ infor­miert der Land­kreis Lich­ten­fels bereits seit über 25 Jah­ren über aktu­el­le Ener­gie­the­men!“, so Fischer. „Es ist wich­tig, bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­ger gezielt und auf per­sön­li­cher Ebe­ne Ver­ständ­nis für den Kli­ma­schutz zu wecken und dazu zu moti­vie­ren, den Kli­ma­schutz aktiv im All­tag einzubinden.“

Die Mehr­heit der Woh­nun­gen wird nach wie vor mit fos­si­len Brenn­stof­fen wie Gas (49,5%) und Öl (24,8%) betrie­ben. Mit der Novel­le des Gebäu­de­en­er­gie­ge­set­zes (GEG) will die Bun­des­re­gie­rung die gesteck­ten Kli­ma­schutz­zie­le errei­chen, den CO2-Aus­stoss bis 2045 auf 0 zu redu­zie­ren. Alex­an­der Bächer, Ener­gie­be­ra­ter der Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken, stell­te in sei­nen Vor­trag die kon­kre­ten Vor­ga­ben des GEG vor. Die Zuhö­rer haben erfah­ren, in wel­chen Fäl­len tat­säch­lich bei bestehen­den Gebäu­den ein Hei­zungs­tausch erfor­der­lich wird und durch wel­che moder­ne Hei­zungs­for­men – allem vor­an die Wär­me­pum­pe – die Wär­me­wen­de im Gebäu­de­be­reich umge­setzt wer­den kann. Auch die Über­gangs­fri­sten zum Hei­zungs­tausch und die Ver­kopp­lung die­ser mit der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung wur­den the­ma­ti­siert. Ziel­vor­ga­be ist es, dass bei einem kon­kre­ten Hei­zungs­tausch min­de­stens 65% des Ener­gie­be­darfs durch Erneu­er­ba­re Ener­gien wie Umwelt­wär­me oder Holz gedeckt wer­de. Bächer mach­te auch deut­lich, dass bei Neu­bau­ten die Vor­ga­ben für die Wär­me­ver­lu­ste der Gebäu­de­hül­le seit 2009 unver­än­dert sind.

Um den Umstieg auf moder­ne Hei­zungs­sy­ste­me zu erleich­tern, wird die Anschaf­fung mit einem Zuschuss von min­de­stens 30% geför­dert. Wer früh­zei­tig bis Ende 2028 sei­ne min­de­stens 20 Jah­re alte Hei­zung erneu­ert, bekommt zusätz­lich einen Geschwin­dig­keits­bo­nus von 20 %. Dar­über hin­aus bekom­men Gering­ver­die­ner mit einem Jah­res­haus­halts­ein­kom­men bis zu 40.000 Euro zusätz­lich 30% der Inve­sti­ti­ons­ko­sten ersetzt. Ins­ge­samt ist die För­de­rung jedoch auf maxi­mal 70% der för­der­fä­hi­gen Kosten gedeckelt. Für Bestands­ge­bäu­de kann dar­über hin­aus ein indi­vi­du­el­ler Sanie­rungs­fahr­plan ein hilf­rei­ches Instru­ment sein, des­sen Erstel­lung mit bis zu 80% geför­dert wird.

Immer mehr Men­schen spie­len mit den Gedan­ken, ihren Strom aus Son­nen­licht zu erzeu­gen. PV-Exper­te Vik­tor Tör­ök, eben­falls von der Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken, erklär­te hier­zu zunächst die Grund­la­gen: Wie funk­tio­niert eine PV-Anla­ge, was sind die wich­tig­sten Bestand­tei­le, mit wel­chem Ener­gie­er­trag kann ich rech­nen? Im wei­te­ren Ver­lauf ging er auf zahl­rei­che Detail­fra­gen ein und erläu­ter­te zum Bei­spiel, wie sich durch einen Bat­te­rie­spei­cher der Eigen­ver­brauchs­an­teil deut­lich stei­gern lässt. Auch ein Elek­tro­fahr­zeug lässt sich tags­über an der eige­nen PV-Anla­ge gün­stig laden. Tör­ök zeig­te aber auch, dass sich Strom eben­so sehr gut für die Warm­was­ser­be­rei­tung nut­zen lässt, zum Bei­spiel über eine Brauch­was­ser­wär­me­pum­pe oder einen Heiz­stab im Puf­fer­spei­cher der Zentralheizung.

Was tat­säch­lich bei einem kon­kre­ten Gebäu­de an Strom­ertrag mög­lich ist, zeigt das Solar-und Gründach­po­ten­ti­al­ka­ta­ster des Land­kreis Lich­ten­fels. Anika Lei­mei­ster, Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin des Land­krei­ses, prä­sen­tier­te als Prä­mie­re das neue Erklär­vi­deo zum Kata­ster mit Schwer­punkt Pho­to­vol­ta­ik. Mit Hil­fe des Kata­sters kann jeder Bür­ger schnell und kosten­los Erst­in­for­ma­tio­nen zur Eig­nung des eige­nen Daches erhal­ten. Auch eine detail­lier­te Wirt­schaft­lich­keits­be­trach­tung – auf Wunsch inklu­si­ve Spei­cher, Wär­me­pum­pe und Elek­tro­fahr­zeug – ist möglich.

Abschlie­ßend wies Lei­mei­ster auf die Ange­bo­te des Land­krei­ses Lich­ten­fels zur Ener­gie­be­ra­tung hin. Im Jahr 2024 ste­hen den Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ins­ge­samt 21 Bera­tungs­ter­mi­ne zur Ver­fü­gung, bei denen man sich über 45 Minu­ten objek­tiv und pro­dukt­neu­tral durch einen fach­lich kom­pe­ten­ten Mit­ar­bei­ter der Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern bera­ten las­sen kann. Bei einer schwie­ri­gen ener­ge­ti­schen Situa­ti­on kommt der Ener­gie­be­ra­ter auch vor Ort, um eine indi­vi­du­el­le, auf das Wohn­haus opti­mal abge­stimm­te Lösung zu fin­den. Für die Ener­gie­be­ra­tung ist es nötig einen Ter­min zu ver­ein­ba­ren, ent­we­der tele­fo­nisch unter 09571 / 18 90 50 oder per Email an sonnentage@​landkreis-​lichtenfels.​de.

Die zwei Vor­trä­ge sowie das Erklär­vi­deo ste­hen auf der Inter­net­sei­te der „Son­nen­ta­ge“ unter „www​.lich​ten​fel​ser​-son​nen​ta​ge​.de“ zum Down­loa­den zur Verfügung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert