Sonntagsgedanken: „Mensch ärgere dich nicht“

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

schon als Kind habe ich es sehr gerne gespielt, und Sie kennen es bestimmt auch und haben es sicher auch schon gespielt: das Spiel „Mensch ärgere dich nicht“.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Dieses Spiel kann im Grunde jeder spielen, denn es geht ganz einfach. Der Würfel entscheidet über die möglichen Züge, man braucht keine taktischen Überlegungen und muss nicht groß planen. Ja, es kann sogar sein, dass ich, kurz bevor ich an meinem Ziel angelangt bin, von einem anderen Mitspieler herausgekickt werde. Als Kind musste ich lernen, damit umzugehen und eben mich nicht zu ärgern und beleidigt zu aufzugeben, wenn ich von vorn beginnen musste.

„Mensch ärgere dich nicht“: Könnte dieses Spiel nicht ein Hinweis auf unser Leben sein! Wie oft ärgern wir uns über diese oder jene, ärgern uns, wenn „die einen schon wieder in Urlaub fahren“ und „die anderen da schon wieder etwas gewonnen haben“. Mühelos könnte ich die Liste unserer tagtäglichen Verärgerungen fortsetzen. Aber warum ist das so? Gönnen wir dem anderen vielleicht nicht sein Glück? Oder haben wir vergessen, dass wie beim „Mensch ärgere dich nicht“ das Blatt sich wenden kann? Sehen wir doch nicht mit Neid auf andere, gönnen wir dem Nächsten doch das bisschen Glück. Denn vielleicht sind ja die, die in unseren Augen das Glück für sich gepachtet haben, im Grunde ihres Herzens doch nicht so glücklich, wie wir meinen, weil jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Mensch ärgere dich doch nicht, blicke lieber nach vorne, fange doch immer wieder neu an, denn auch für dich kann sich das Blatt wenden. Du musst nur deinen Weg auch weitergehen und nicht einfach aufgeben.

Könnte das nicht auch ein weiterer Schritt für uns in der Fastenzeit sein, um auf Ostern zuzugehen? Mir scheint, die Fastenzeit ruft uns geradezu zu: „Mensch ärgere dich nicht!“ Schielen wir doch nicht mit Neid auf den anderen, sondern gönnen wir ihm das Glück und die Freude und freuen uns mit ihm. So machen wir uns das Leben nicht gegenseitig schwer.

Und wenn es in deinem eigenen Leben einen Rückschlag gibt, gehe deinen Weg weiter, fange immer wieder an, denn auch für dich wird sich das Blatt wenden.

Wenn wir aufgeben, dann werden wir nie ans Ziel kommen.

Ich möchte Sie einladen: Spielen Sie doch in der Fastenzeit das Spiel „Mensch ärgere dich nicht“! Lernen Sie dabei wieder neu, Freud und Leid miteinander zu teilen. So wird das Leben nicht nur angenehmer und leichter, sondern wir gehen gemeinsam auch wieder einen großen Schritt auf Ostern zu.
Denn er ging seinen Weg auch weiter – ohne Ärger, und er erfuhr Leben in Fülle.

Passen Sie gut auf sich auf!

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen